Bergkristall
Deutschland 2004, Laufzeit: 93 Min.
Regie: Joseph Vilsmaier
Darsteller: Dana Vávrová, Daniel Morgenroth, Max Tidof, Herbert Knaup, Christian Nickel, Katja Riemann, Francois Göske, Frederick Lau, Paula Riemann, Josephina Vilsmaier
Anachronistisch
observer (198), 22.11.2004
Es ist schon erschreckend, dass solch ein Schmarrn heute noch produziert wird. Man kann Deutschlands Hit-Produzenten Bernd Eichinger und Konsorten ja mitunter Seichtheit vorwerfen, aber sie schaffen es zumindest, halbwegs adäquates, mitreißendes und relevantes Unterhaltungskino zu machen. Wer jedoch einen Herrn Vilsmaier für solch einen anachronistischen "Der Berg ruft"-Kitsch in die Wälder schickt, hat offensichtlich keine Ahnung vom Publikum und von aktuellen Themen. Mann, Kinder, das könnt ihr abends auf Sat.1 versenden oder in irgendeinem Spartensender. Grauslig!
Ein schöner Familienfilm für die (Vor-)Weihnachtszeit
Paculus (1), 14.11.2004
Ein Bericht von der Deutschlandpremiere von Joseph Vilsmaiers Film "Bergkristall" in einem kleinen Vorort von Köln - in Nürnberg :-)
Premierengäste waren u.a. Joseph Vilsmaier, Dana Vávrová (Susanne), Daniel Morgenroth (Sebastian),
Josefina Vilsmaier (die Tochter Sanna), François Göske (der Sohn Konrad), Jürgen Schornagel (der Grossvater), Herbert Knaup (der Vater Paul in der Rahmenhandlung).
Nach der Adalbert Stifter-Novelle von 1853 erzählt Vilsmaier - in eine modernen Rahmenhandlung eingebettet - die bewegende Familiengeschichte vor einer imposanten Berglandschaft. In einem Wintersportort erzählt der Pfarrer die Legende vom
Bergkristall: Schuster Sebastian und Färberstochter Susanne lieben sich und heiraten. Doch die Fehde zwischen ihren Heimatorten und ihren Familien bringen sie auseinander. Ihre Kinder hoffen auf die aussöhnende Kraft des Bergkristalls. In der eisigen Heiligen Nacht verirren sie sich auf der Suche nach dem Kristall in den verschneiten Bergen...
Die moderne Interpretation eines Heimatfilms bot das, was zu erwarten war: Eine zu Tränen rührende Geschichte, die einfach nur schön ist. Ein Film, der genau in die Vorweihnachtszeit passt - Berge, viel Schnee, romantisches Kaminfeuer in einem
einsamen Bergdorf. Ein Film, "von dem man sich streicheln lassen kann und bei dem man vielleicht auch ein Tränchen verliert", wie Dana Vávrová sagte.
Das Ende der Story hat der Regisseur für den Film ein wenig angepasst hat, damit - wie er sagte - "die Botschaft besser rüberkommt": Die Liebe kann Hass und Vergeltung überwinden.
Da sieht man doch gerne über die wenigen störenden Elemente hinweg: Die moderne Rahmenhandlung, die etwas deplaziert wirkt - ein Zugeständnis an den Sponsor BMW? - oder die Tatsache, dass mitten in den Bergen keiner Dialekt spricht.
Alles in allem ein schöner Familienfilm für die (Vor-)Weihnachtszeit.
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