Carol
Großbritannien, USA 2015, Laufzeit: 118 Min., FSK 6
Regie: Todd Haynes
Darsteller: Cate Blanchett, Rooney Mara, Kyle Chandler
>> carol-film.de/
Back to the fifties again
Raspa (392), 09.01.2016
Again, weil Todd Haynes ja bereits vor 13 Jahren mit "Dem Himmel so fern" einen großartigen Film über jene Epoche gedreht hat, der viele Parallelen zu seinem neuen Werk aufweist. In beiden Fällen flüchtet sich eine Frau ( jeweils von grandiosen Darstellerinnen verkörpert, nämlich Julianne Moore und Cate Blanchett ) in eine nach damaligen Maßstäben unmoralische und zu sanktionierende Beziehung, damals in die zu einem schwarzen Angestellten, hier zu einer jungen Verkäuferin und Hobbyfotografin ( wichtig, weil Blicke solch eine wichtige Rolle spielen ). Wie damals lässt Haynes wieder der Liebesgeschichte viel Zeit, sich zu entwickeln, und auch diesmal ist die Atmosphäre dieser Epoche sehr detailliert erfasst. Wer sich auf ein bedächtiges Erzähltempo einzulassen bereit ist, wird, nicht nur von Cate Blanchett, mit hervorragenden darstellerischen Leistungen belohnt.
Schöne traurige Menschen
mobile (174), 20.12.2015
Ungeplant bin ich in diesen Film geraten und hatte wenig Hoffnung, dass ich überrascht werde. Wurde ich dann auch leider nicht... Natürlich spielt Cate Blanchett wieder einmal grandios und auch den gesellschaftlichen Aspekt einer lesbischen Mutter in den 50er Jahren finde ich durchaus interessant. Wie sich aber die junge Therese, von Männern umschwärmt und ihnen auch nicht abgeneigt, so plötzlich in die wesentliche ältere Carol verliebt, finde ich wenig glaubwürdig erzählt. "Aimée und Jaguar" hat mir da doch wesentlich besser gefallen. Da war Lebendigkeit und Energie zu spüren. Bei Carol überwiegen das langsame Erzähltempo, schöne Bilder und die Traurigkeit.
Leider hat mich der Film nicht mitgenommen.
Sinnliche Verführung
woelffchen (597), 20.12.2015
Großartige Verfilmung des Patricia Highsmith-Romans durch Todd Haynes („Dem Himmel so fern“, 2002). So schön kann Kino sein - 118 Minuten lang! „T. Haynes macht aus dieser verbotenen Liebe kein plumpes Botschaftskino; die gesellschaftspolitische Komponente läuft gleichsam unaufdringlich nebenher. Er erzählt eine wunderbar inszenierte, emotional packende Liebesgeschichte, die zur bezaubernden Lovestory mit Klassikerqualitäten gerät.“ (biograph 12/2015). Fazit: Selbst ansehen und mitnehmen lassen.
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Toleranz zum Jahresende
Mit Kino zu mehr Empathie finden – Vorspann 12/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24