Catch A Fire
USA 2006, Laufzeit: 101 Min., FSK 12
Regie: Phillip Noyce
Darsteller: Tim Robbins, Derek Luke, Tumisho Masha, Robert Hobbs, Bonnie Mbuli, Mncedisi Shabangu, Sithembiso Khumalo, Terry Pheto, Michele Burgers, Mpho Lovinga
Der Schwarzafrikaner Patrick Chamusso (Derek Luke) arbeitet Anfang der 80er Jahre als Vorarbeiter bei der Secunda Ölraffinerie östlich von Johannesburg. Der zweifache Vater hat sich mit einem anspruchslosen Leben unter dem Apartheid-Regime arrangiert und ist politisch nicht aktiv. Als auf die Raffinerie ein Anschlag verübt wird, gerät er unter Verdacht und wird vom Team des Verhör-Spezialisten Nic Vos (Tim Robbins) gefoltert. Vos ist ebenfalls zweifacher Vater. Während sich seine Frau und das Nesthäkchen systemtreu der bewaffneten Selbstverteidigung widmen, beginnt die ältere Tochter, das Regime zu hinterfragen. Währenddessen greift die Verfolgung Chamussos auch auf dessen Familie über, was den vormals politisch Desinteressierten mit dem African National Congress (ANC) liebäugeln lässt. Der neue Thriller von Phillip Noyce beruht auf dem wahren Leben Chamussos. Sein Film nähert sich dem authentischen Kampf des südafrikanischen Helden auf bewährte Weise: Der Rassismus des Apartheid-Staates, polizeiliche Willkür, das Leben in den Townships, Erpressung, Lügen, bewaffneter Widerstand und das opferreiche Scheitern des Regimes werden nicht das erste Mal für die Leinwand inszeniert. Trotzdem bleibt es nicht bei simpler Schwarz-Weiß-Zeichnerei: Besondere Akzente setzt Noyce bei der Figur Nic Vos, der seine Existenz auf dem Regime aufgebaut hat, dem aber, im Gegensatz zu seiner Frau, Zweifel im Gesicht stehen, die er nicht äußern darf. Seine ältere Tochter vertritt dabei nicht nur eine Nachfolgegeneration, die sich kritisch mit dem System auseinandersetzt, sondern auch das brodelnde Gewissen des Vaters. Schwerpunkt ist außerdem der ANC, der bereits in den 1920er Jahren als Interessenvertretung unterdrückter Schwarzer gegründet wurde und sich in den 60ern in bewaffneten Widerstand aufsplitterte. Ähnlich wie in Terry Georges "Hotel Ruanda" spielt dabei das Radio eine große Rolle. Hier motiviert es allerdings nicht zum Völkermord, sondern ruft im Namen des ANC auf zum Widerstand gegen das rassistische Regime.
(Hartmut Ernst)
Mit Trauer umgehen
„Poison – Eine Liebesgeschichte“ im Odeon – Foyer 02/25
Gute Zeiten
Wie lang darf ein Film sein? – Vorspann 02/25
Bittersüße Dystopie
„Ein schöner Ort“ in der Aula der KHM – Foyer 01/25
Zeit-Fragen
Symposium der dokumentarfilminitiative im Filmhaus – Foyer 01/25
Heldin
Start: 27.2.2025
Like A Complete Unknown
Start: 27.2.2025
Bolero
Start: 6.3.2025
Das kostbarste aller Güter
Start: 6.3.2025
Flow
Start: 6.3.2025
Mickey 17
Start: 6.3.2025
Für immer hier
Start: 13.3.2025
Köln 75
Start: 13.3.2025
Das Licht
Start: 20.3.2025
The Last Showgirl
Start: 20.3.2025
I Like Movies
Start: 27.3.2025
The End
Start: 27.3.2025
Quiet Life
Start: 24.4.2025
Volveréis – Ein fast klassischer Liebesfilm
Start: 1.5.2025
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Das Kanu des Manitu
Start: 14.8.2025
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Toleranz zum Jahresende
Mit Kino zu mehr Empathie finden – Vorspann 12/24
Tron: Ares
Start: 9.10.2025
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24