Der neunte Tag
Deutschland/Luxemburg 2004, Laufzeit: 97 Min., FSK 12
Regie: Volker Schlöndorff
Darsteller: Ulrich Matthes, August Diehl, Germain Wagner, Bibiana Beglau, Jean-Paul Raths, Ivan Jirik, Karel Hromadka, Hilmar Thate, Michael König, André Jung
Das Gewissen als Instanz
Colonia (683), 08.11.2004
"Schon wieder ein Nazi-Film." Ja.
So inflationär das Thema zur Zeit in Kino und TV auch auftaucht: Der Ansatz bei "Der neunte Tag" ist interessant. Die (unrühmliche) Rolle der katholischen Kirche im Dritten Reich. Ok, hatte man zuletzt mit "Der Stellvertreter". "Der neunte Tag" reduziert verschiedene Sichtweisen auf zwei exemplarische Personen und lässt sie - unter dem Zeitdruck von neun Tagen - in ein intellektuelles Duell treten.
Wie sehr hätte ich mir viel mehr Text-Futter für die Hauptdarsteller gewünscht! Dass Henri, der Priester aus Luxemburg, seine inneren Kämpfe mal verbal nach außen bringt, dass Argument und Gegenargument den Kampf der ungleichen Gegner ausleuchten - zumal das Ende vom Lied ja keine Überraschung ist.
Kein schlechter Film, aber es bleibt die Ahnung, dass das ganze Unterfangen mit zwei weniger guten Schauspielern ziemlich übel ausgesehen hätte.
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