Der Pianist
Frankreich/Polen/Deutschland 2002, Laufzeit: 148 Min., FSK 12
Regie: Roman Polanski
Darsteller: Adrien Brody, Thomas Kretschmann, Frank Finlay, Maureen Lipman, Emilia Fox, Ed Stoppard, Julia Rayner, Jessica Kate Meyer, Ruth Platt, Michal Zebrovski, Wanja Mues, Richard Ridings, Roy Smiles, Paul Bradley, Thomas Lawincky
Eine Tortur für die Seele...
lunatique (8), 20.04.2007
Mich hat dieser Film wesentlich mehr berührt und ich fand ihn viel eindrücklicher als das viel gelobte Werk "Schindler's Liste" von Spielberg, welches seiner Zeit Pflichtprogramm in den Schulen war (damals gab es gottseidank noch keine Handys, so dass in den hinteren Bänken "nur" mit Popkorn geworfen wurde). Ich glaube, dass mich kein anderer Film jemals derart geschlaucht und seelisch mitgenommen hat (am ehesten noch Dancer in the Dark, aber da fehlte ja der Realbezug). Adrien Brody, hatte vorher noch nicht von ihm gehört, beeindruckt unglaublich in seiner Rolle, und Polanski hat hier sicher DAS Werk seines Lebens geschaffen. Würde den Film sicher nochmal gucken, wenn nicht... s. o.
***** 5 Sterne! *****
puuuh
hotratz (16), 26.04.2003
harter tobak, sehr sehr gute bilder, war lange nach dem kinobesuch noch völlig ergriffen.
golden palme völlig zurecht erhalten!
GENIAL 100 OSCARS BITTE
picco (85), 13.03.2003
all den anderen kram wie holocaust, schindler bla bla bla kann man doch jetzt endgültig ins archiv packen. alles was drin sein muss (historisch) ist drin. aller alptraum wird gezeigt. und trotzdem hat man das gefühl, nicht in leichenbergen hin und her geschleift zu werden. grossartig. grossartig.
die warteszene auf dem hof, bevor es in die züge geht fand ich x-mal beeindruckender als jeden leichenhaufen aus holocaust. die perversion der ereignisse zeigt sich tiefschlagender als irgendwo sonst, wenn der protagonist durch die mit hausrat übersähte, aber menschenleere strasse wankt. das ist einer der seltenen filme, die man gar nicht oft genug ansehen kann.
Sehr bedrückend
hansolo (34), 18.12.2002
Ein sehr guter Film - absolut empfehlenswert!
aber sicher empfehlenswert...
Homer_Jay (7), 12.12.2002
Eigentlich würde ich gar nicht mehr zum Film schreiben wollen, denn vor mir haben ja schon andere geschrieben, dass sich der Film lohnt.
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Und was gibt es so viel mehr zu sagen?
Den Rest soll sich jeder selber dazu denken.
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Aber einige Anmerkungen kann ich mir dann doch nicht verkneifen. --- Zitat eines anderen Kommentars: "Auch wenn er teilweise einige Längen aufweist, würde ich diesen film ohne zu überlegen in einem Atemzug mit "Schindlers Liste" nennen."
Das ist es eben, wo ich ansetzen möchte: Für mich ist es kein Lob den Film in einem Atemzug mit der Hollywood-Schmonzette von Spielberg zu nennen. Ich finde, dass Polanski es angenehm zurückhaltend inszeniert hat. Für seine Verhältnisse ist "Der Pianist" noch relativ nah dran am dick aufgetragenen Hollywood-Gefühlskino, das waren wir von früheren Polanksi-Filmen nicht gewohnt -- aber trotzdem habe ich hier als Zuschauer noch eher das Gefühl, dass ich selber entscheiden darf, wann und ob ich zum Taschentuch greife.
Gerade auch die Längen gefielen mir, da es mir bewußt gemacht hat, über welch langen und nicht-enden-wollenden Zeitraum der Protagonist und die anderen diesen grauenhaften Zustand ertragen mußten. Diese ständige Ungewissenzeit zehrte ganz schon an den Nerven. Und das muss man ja nicht als bloßes historisches Dokument im Sinne von "aus und vorbei" sehen - das erleben auch heute noch Menschen in Kriegszuständen, Diktaturen, etc.
Zu guter letzt hat es mir besonders gut gefallen, wie sehr die Musik im Vordergrund stand. Bei all diesen gruseligen, erschütternden Erfahrungen hatte dieser Protagonist noch immer etwas, was ihn aufrecht erhielt und worauf er sich freuen konnte. Die Schönheit der Musik oder was immer er noch darin gesehen haben mag... Ich denke, dass wir alle etwas Vergleichbares in Krisenzeiten brauchen, da wir sonst zu zerbrechen drohen. (Sorry, das klingt wohl pathetisch, aber ich weiß es nicht besser zu erklären.)
Auch bei diesem Film ist der Soundtrack sicher nicht uninteressant...
Substanz
leila (39), 12.12.2002
Ein fantastischer Film, mit einem fantastischen Adrien Brody, der an die Substanz geht und regelrecht weh tut. Auch wenn er teilweise einige Längen aufweist, würde ich diesen film ohne zu überlegen in einem Atemzug mit "Schindlers Liste" nennen.
Das Leben ist anders
mr. kurtzman (168), 25.11.2002
...hinzufügen wollte ich noch, dass mir die Leute Angst machen, die so einen FIlm kalt lässt. Ich würde mich sehr freuen, wenn dieser realistische Beitrag, der auch von den Erfahrungen eines jüdisch-polnischen Regisseurs aus dem Warschauer Ghetto lebt, Kasse machen würde. Davor habe ich wirklich die aller wenigsten Befürchtungen. Mag sein, dass ein Film wie ?Das Leben ist schön? richtig toll war. Ohne Zweifel. Manchmal ist die Realität anders und grausamer...
Enttäuschend
Walkuere (1), 25.11.2002
Mag es gar sein, dass erneut ein Regisseur sich an dem Thema "Juden" versucht und dabei versagt?! Meiner Meinung nach hat der Film absolut keine Tiefe und bezieht auch nicht konkret Stellung, da alles viel zu schwammig dargestellt wird. Der Kinobesuch war sehr enttäuschend für mich und wieder einmal wird ein Mensch in einer sogenannten "Sonderstellung" dazu benutzt, Kasse zu machen. Der Film gibt weder Antworten noch wirft er neue Fragen auf. Nach "Das Leben ist schön" von Benigni hätte dies wirklich nicht sein müssen ...
Ansehen!
Raspa (392), 24.11.2002
Zu den schon geäußerten An- und Einsichten mag ich nichts Neues hinzuzufügen. Nur dies: Warum waren - jedenfalls in meiner Aufführung - nur ältere Zuschauer ( ab 30 aufwärts )? Man kann an die Jüngeren nur appellieren, sich nicht vor diesem Film zu drücken. Glaubt mir: Ihr werdet nicht aufdringlich belehrt, und ihr werdet hinterher sagen: Gut, dass ich mir diesen Film angesehen habe! Und zwar aus freien Stücken. Ganze Klassen oder Kurse geschlossen hineinzuführen, halte ich dagegen für völlig kontraproduktiv. man muss schon selbst bereit sein, sich diesen Erfahrungen auszusetzen.
Wirklich gut !
Olli (82), 17.11.2002
"Der Pianist" - ein Film der die Zuschauer auf ihren Sitzen festhält, vielleicht weil er die Tiefen ihrer Seelen berührt hat? Mag sein. Auf jeden Fall ein Film voller Horror, aber nicht Horror, um seiner selbst Willen, um den Zuschauern eine Gänsehaut zu verschaffen, sondern der Film zeigt den Horror der Wirklichkeit. Vielleicht wird uns deswegen nicht so richtig "gruselig" bei dem Film, weil wir im innersten spüren, dass ein Nachhall dieser Zeit in uns fortlebt: nicht so offen, nicht so brutal, eben viel subtiler, der neuen Spaßgesellschaft angepasst. Natürlich stehen wir auf der Seite des Opfers. Der Pianist Spielmann durchlebt die Hölle, die zwar betroffen macht, die wir aber nur in allerkleinsten Ansätzen nachempfinden können. Denn was ist unsere Angst gegen seine Angst? Was ist unsere Verlassenheit, gegen seine Verlassenheit? Was ist unser Tod gegen die unzähligen Tode, die jeder Tag damals mit sich brachte? Oder können wir deswegen nicht so richtig nachempfinden, weil auch in uns nicht nur ein Teil des Opfers sondern auch ein Teil der Täter ist? Bleibt zu hoffen, dass die Täter in uns nur als Schatten weiterexistieren (sie richten als Schatten schon genug Schaden an) und nicht wieder in ihrer Körperlichkeit von uns Besitz ergreifen.
Vielleicht ist es aber auch nur ein guter und ergreifender Film?!
Der Film
strike (30), 05.11.2002
Ein wichtiger Film. Ein guter Film. Dieser Film ist ein Highlight, nicht nur diesen Jahres, sondern für die gesamte Kinogeschichte. Hervorragende Schauspieler gepaart mit einer meisterhaften Regieleistung die das geschehene ziemlich deutlich darstellt und das ist gut so. Ein Must-Seen-Film !
Horrortableau
Dr. Tom (57), 04.11.2002
Ein aufwühlender Film, fraglos. Jede Einstellung wie ein Tableau des Horrors, man bräuchte freilich Zeit, um die zahllosen Einzelheiten darin noch weiter zu würdigen. Ein wenig schade vielleicht, dass am Ende wieder das Klischee vom Juden helfenden Nazi bedient wird, aber sei's drum, Polanski hat mit diesem Film sein chef-d'oeuvre vorgelegt.
Herausragend
otello7788 (554), 30.10.2002
Niemand steht auf, als der Nachspann läuft, keiner redet, niemand kramt seine Sachen zusammen. Es redet auch noch niemand auf dem Weg aus dem Kino. Erst lange später ist es möglich ein Gespräch über etwas anderes als das Thema des Films zu führen. Zu unfaßbar ist das Gesehene, zu unvorstellbar der Gedanke, daß dies hier geschehen ist und daß es Menschen waren, wie die, denen man tagtäglich begegnet.
Viele Bilder dieses Film werden wohl für die Lebenszeit ins Gedächtnis gebrannt sein. Wenn es auch ein überstrapazierter Begriff ist: Ein Meisterwerk!
Europa vor ein paar Jahrzehnten
mr. kurtzman (168), 28.10.2002
Ich werde bestimmt noch einige Tage über diesen Film nachdenken oder vielmehr die BIlder im Kopf behalten. Selten hat mich ein Film mittendrin so wütend gemacht. Es gab selten unnötige Musikuntermalungen, die wie schon in anderen Antikriegsfilmen Elend und Traurigkeit zum Ausdruck bringen sollten. Der Film bleibt kühl und konzentriert sich auf das Überleben. Menschen werden auf das Grausamste aus dem Alltag gerissen. Man fragt sich immer wieder, wie konnte nur so etwas vor ein paar Jahrzenten mitten in Europa passieren. Ehrlich gesagt habe ich auch heutzutage kein besonders sicheres Gefühl angesichts der aktuellen kriegslüsternden Lage von einer ?Interessengemeinschaft? aus dem fernen Westen.
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