Der rote Kakadu
Deutschland 2005, Laufzeit: 128 Min., FSK 12
Regie: Dominik Graf
Darsteller: Max Riemelt, Jessica Schwarz, Ronald Zehrfeld, Tanja Schleiff, Ingeborg Westphal, Peter Schneider, Kathrin Angerer, Devid Striesow, Heiko Senst, Klaus Manchen
Liebesgeschichte?
Bateman (13), 16.03.2006
Dass der Film nicht von einer (Dreiecks)beziehung handelt, sondern vom kommunistischen Terror erzählt, ist den Herrn Möchtegernkritikern wohl nicht aufgefallen. Das Land, in dem die Protagonisten des Films leben ist das eigentliche Zentrum der Handlung, und es war kein Stück besser als das NS-Deutschland. deshalb sind diese Protagonisten, auch wenn unbewusst, nicht weniger Helden als die Scholls und Stauffenberg. Denn wegen gar harmloserer "Verbrechen" als Gedichteschreiben schmorten und starben zur gleichen Zeit (1961) in der Sowjetunion (also faktisch, wenn auch nicht formal, im selben Staat!) Millionen in sibirischen KZs.
Der Film hat mich noch einmal an den Spruch Reagans erinnert, einen der wenigen zutreffenden und vernünftigen Sätze, die er als Präsident von sich gegeben hat: "Empire of Evil" hat er dieses Grab der Menschenwürde genannt. Sehr sehr wahr, mit all der nötigen Ablehnung der Scharzweißmalerei, laßt Euch das von einem gesagt sein, der selbst hinterm eisernen Vorhang geboren wurde.
fünf Sterne
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gutzi (182), 10.03.2006
... kann ich mir nur wünschen, daß die Arche auf dem Weg ins gelobte Land mit Mann und Maus absäuft.
sehr interessant
Bruce_Wayne (73), 10.03.2006
Die besagte Epoche als "sehr interessant" zu bezeichnen, zeugt wohl davon, dass Du tatsächlich so einiges nicht nachvollziehen kannst, ailun, darunter auch den Gehalt des von Dir geforderten Begriffes "Niveau".
Und wenn Dir der Kakadu nicht gefallen hat, dann kannst Du ja demnächst einen Film drehen, in denen die Stasi in weißen Anzügen als eine Bande netter Kerle auftritt oder wahlweise "The Fast and the Furious" in der Videothek ausleihen.
Ich werde dann schon längst auf meiner Arche ins gelobte Land segeln.
niveaulos
ailun (15), 09.03.2006
schade: eine verpasste gelegenheit eine sehr interessante zeitepoche gut darzustellen. niveaulose dialoge und handlungen (man erinnere sich an den "urinaustausch"), schwarz-weißmalerei(natürlich hat der stasimann eine schwarze lederjacke an) sowie gut-und-böse fraktion und eine nicht nachvollziehbare liebesgeschichte (ist es überhaupt eine?) dazu peinliche fehler wie das hochmoderne schiff oder super restaurierte häuserzüge...man könnte über letzteres hinwegsehen, wenn die handlung spannend oder zumindest nachvollziehbar wäre, aber man bleibt außen vor und wundert sich nur, wie lange man es in diesem film ausgehalten hat.
nicht nachvollziehbar ist außerdem, weshalb luise im osten geblieben ist.
love
mobile (174), 04.03.2006
Für mich war der Film vor allem eine wunderschöne Liebesgeschichte. Und dennoch politisch - historisch und aktuell. Schließlich muss man immer Prioritäten setzten und sich entscheiden. Schlimm ist es nur, wenn einem der Staat keine Entscheidungsfreiheit lässt!
Lahm
Colonia (683), 20.02.2006
Mag sein, dass "Der rote Kakadu" daran krankt, dass er die Geschichte in doppeltem Wortsinn ganz aus Sicht des Westens erzählt, wie die taz bemängelte. Dumm auch, dass man zwei der drei Hauptdarsteller mit Jung"stars" West besetzte, statt sich mal ein bisschen auf den Schauspielschulen umzusehen. Das kritisiert hauptsächlich die Branche Ost. Und der Dresdner lacht über kleine Fehler wie das Vorbeidampfen eines modernen Elbschiffes im Hintergrund.
Man kann das verschmerzen. Nicht hinwegsehen kann ich darüber, dass Dominik Grafs neuer Film ganz schlicht und einfach langweilig und uninteressant ist. Die lahme Ménage à trois könnte vor jedem beliebigen Hintergrund stattfinden. Ob Rock 'n' Roll in Dresden, Mauerbau in Berlin oder Reisernte in China.
Schade um die tollen Dresdner Locations.
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