Die drei Musketiere (2011)
Deutschland, Frankreich, Großbritannien 2011, Laufzeit: 110 Min., FSK 12
Regie: Paul W.S. Anderson
Darsteller: Logan Lerman, Milla Jovovich, Matthew MacFadyen, Ray Stevenson, Luke Evans, Mads Mikkelsen, Gabriella Wilde, Orlando Bloom, Christoph Waltz
>> www.diedreimusketiere.film.de
Zeitgemäße Musketier-Adaption
Luftschlacht um Paris
„Die Drei Musketiere 3D“ von Paul W.S. Anderson
Da reiten sie wieder – oder eher nicht mehr: Die drei Musketiere Athos (Matthew MacFadyen), Porthos (Ray Stevenson) und Aramis (Luke Evans) sind des Kämpfens müde und finden keine angemessenen Herausforderungen mehr. Bis der junge D'Artagnan (Logan Lerman) auftaucht und mit den drei Freunden in die Intrigen der eiskalten M'lady de Winter (Milla Jovovich), des Kardinals Richelieu (Christoph Waltz) und dessen Handlangers Rochefort (Mads Mikkelsen) hinein gezogen wird. Die wollen einen Krieg zwischen England und Frankreich provozieren. Dazu bedienen sie sich einer revolutionären Luftwaffe.
Mantel und Degen reichen heute scheinbar nicht mehr: Regisseur Paul W.S. Anderson ("Resident Evil - Afterlife 3D", "Death Race") setzt in seiner Adaption ordentlich einen drauf und rückt die Geschichte ins Phantastische. Das mag den Fans älterer Adaptionen weniger schmecken, dem jungen Nachwuchs-Publikum vielleicht umso mehr. Es bekommen hier perfektes Popcorn-Kino geboten, in dem das Abenteuer um fechtende Helden, intrigante Schurken und kichernde Hofdamen mit vielen Effekten angereichert wurde. Milla Jovovich ist über-, Christoph Waltz sichtlich unterfordert, ansonsten überzeugt das gut aufgelegte prominente Cast ebenso wie Jungspund Logan Lerman. Publikumsmagnet Til Schweiger belässt es bei einem albernen Kurzauftritt gleich zu Anfang, womit er es trotzdem in die Haupt-Credits schaffte.
Was diesem blutleeren, überinszenierten Hochglanz-Abenteuer völlig abgeht sind der Charme und die tragische Tiefe seiner Vorgänger. Eine Effekt-Blase, ein Film wie eine Tüte Popcorn: Groß, lecker, viel Süße ohne Substanz, die nur für den Augenblick sättigt. Aber warum nicht?
„For Bernd“ lesen wir am Schluss. Und fürwahr – Bernd Eichinger (1949-2011) dürfte zufrieden sein: Seine Constantin Film hält weiter an großem deutschen Mainstreamkino fest. Und das ist gut so.
(Hartmut Ernst)
Mit Trauer umgehen
„Poison – Eine Liebesgeschichte“ im Odeon – Foyer 02/25
Gute Zeiten
Wie lang darf ein Film sein? – Vorspann 02/25
Bittersüße Dystopie
„Ein schöner Ort“ in der Aula der KHM – Foyer 01/25
Zeit-Fragen
Symposium der dokumentarfilminitiative im Filmhaus – Foyer 01/25
Heldin
Start: 27.2.2025
Like A Complete Unknown
Start: 27.2.2025
Bolero
Start: 6.3.2025
Das kostbarste aller Güter
Start: 6.3.2025
Flow
Start: 6.3.2025
Mickey 17
Start: 6.3.2025
Für immer hier
Start: 13.3.2025
Köln 75
Start: 13.3.2025
Das Licht
Start: 20.3.2025
The Last Showgirl
Start: 20.3.2025
I Like Movies
Start: 27.3.2025
The End
Start: 27.3.2025
Quiet Life
Start: 24.4.2025
Volveréis – Ein fast klassischer Liebesfilm
Start: 1.5.2025
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Das Kanu des Manitu
Start: 14.8.2025
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Toleranz zum Jahresende
Mit Kino zu mehr Empathie finden – Vorspann 12/24
Tron: Ares
Start: 9.10.2025
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24