Die Hollywood-Verschwörung
USA 2006, Laufzeit: 126 Min., FSK 12
Regie: Allen Coulter
Darsteller: Adrien Brody, Ben Affleck, Diane Lane, Bob Hoskins, Lois Smith, Robin Tunney, Kathleen Robertson, Brad Henke, Steve Adams, Jordan Barker, Larry Cedar
Allen Coulter begibt sich auf Spurensuche im Fall Superman alias George Reeves, der 1959 tot in seinem Schlaffzimmer aufgefunden wurde.Atmosphärischer Film Noir Auf 104 Folgen brachte es George Reeves zwischen 1952 und 1957 in der Fernsehserie "Adventures of Superman". Er wurde zur lebenden Legende, die 1959 dann doch vorzeitig das Zeitliche segnete: Drei Tage vor seiner Hochzeit fand man Reeves erschossen in seiner Wohnung. Untersetzt und ungewöhnlich unheroisch mimt Ben Affleck hier den Anti-Helden, um dessen Tod bis heute Spekulationen ranken. Der Film rollt den Fall neu auf: Über zwei Zeitebenen erzählt Coulter zum einen vom Karrierehöhepunkt des Superman-Darstellers und zum anderen von den Ermittlungen des Privatdetektiv Louis Simo (Adrien Brody), der im Hollywood der ausgehenden 50er Jahre den Tatvorgang nachzuvollziehen versucht. Dabei gerät er an zwielichtige Gestalten, Mafia-Verstrickungen und verführerische Frauen, die ihn der Lösung näher, ihn aber zugleich selbst in Gefahr bringen. Reeves fliegt derweil in Rückblenden am Seil durch TV-Kulissen, bis er von seiner Helden-Rolle nicht mehr los kommt.Erst im letzten Jahr ließ Brian de Palma mit "The Black Dahlia" den im Hollywood der 50er angesiedelten Film Noir neu aufleben. "Die Hollywoodverschwörung" knüpft ebenso an einen ungelösten Kriminalfall mit populärem Opfer an, natürlich ohne den authentischen Fall wirklich lösen zu können, geschweige denn zu wollen. Entlang von Spuren, Lügen und Blut folgen wir Brody als smartem Detektiv. Das ist weitestgehend spannend und atmosphärisch inszeniert. Dramaturgisch auch mal schwächelnd, vermag der Film vor allem mit den unterhaltsamen Rückblicken auf die Drehbedingungen der TV-Serie zu unterhalten. Regisseur Allen Coulter ("Die Sopranos") gestaltet den Karriereweg von Reeves liebevoll und detailliert und lässt die jugendliche Begeisterung der Bevölkerung an dem Fernsehhelden mitschwingen. Affleck gibt eine passable Leistung, wofür er 2006 bei den Filmfestspielen in Venedig gar als bester Darsteller ausgezeichnet wurde. Brody steht ihm da in nichts nach, und Bob Hoskins verleiht dem Film markant die düstere Note.
(Hartmut Ernst)
Kneecap
Start: 23.1.2025
Der Brutalist
Start: 30.1.2025
Poison – Eine Liebesgeschichte
Start: 30.1.2025
Maria
Start: 6.2.2025
Mutiny in Heaven – Nick Caves frühe Jahre
Start: 6.2.2025
Heldin
Start: 27.2.2025
Like A Complete Unknown
Start: 27.2.2025
Das kostbarste aller Güter
Start: 6.3.2025
Flow
Start: 6.3.2025
Köln 75
Start: 13.3.2025
Das Licht
Start: 20.3.2025
The End
Start: 27.3.2025
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Toleranz zum Jahresende
Mit Kino zu mehr Empathie finden – Vorspann 12/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24