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Eden

Eden
USA, Kanada 2024, Laufzeit: 129 Min., FSK 16
Regie: Ron Howard
Darsteller: Jude Law, Ana de Armas, Daniel Brühl
>> www.leoninedistribution.com/filme/176619/eden.html

Archaisches Überlebensdrama

In der Wildnis
„Eden“
von Ron Howard

Rund einhundert Jahre später weiß man kaum mehr etwas über die Vorkommnisse, die sich seinerzeit auf den Galapagos-Inseln zugetragen haben. Der deutsche Philosoph und Arzt Dr. Friedrich Ritter (hier gespielt von Jude Law) war gemeinsam mit seiner Partnerin Dore Strauch (Vanessa Kirby) vor dem aufkommenden Faschismus auf die Galapagos-Inseln geflohen, wo die beiden in der Wildnis eine neue Existenz für sich aufbauten. Das Aussteigertum erregte die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit, das Paar wurde prominent und es dauerte nicht lange, bis andere ihrem Vorbild folgten und ebenfalls in Floreana Zuflucht suchten, um noch einmal ganz von vorne zu beginnen. Ron Howard („The Da Vinci Code – Sakrileg“) hat sich in seinem neuen Film „Eden“ dieser authentischen Geschichte angenommen und beginnt seine Erzählung mit der Ankunft der Familie Wittmer (Daniel Brühl, Sydney Sweeney und Filmsohn Jonathan Tittel), die sich Ritter als Vorbild auserkoren hat und es ihm nun in der schroffen Wildnis ohne jegliche Zivilisation gleichtun möchte. Es dauert nicht lange, bis auch die beiden Familien nicht mehr länger unter sich sind, als die vermeintliche Adelige Eloise (Ana de Armas) mit ihrem Gefolge in Floreana eintrifft, wo sie ein Luxushotel für Superreiche errichten möchte. Die Interessen der unterschiedlichen Aussteiger sind jedoch viel zu verschieden, als dass man künftig in Eintracht nebeneinander leben könnte. Die Grausamkeit und Gier des Menschen dringen an die Oberfläche, und es kommt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, die nicht alle Beteiligten lebend überstehen werden.

Schon in den ersten Einstellungen macht Ron Howard klar, dass er trotz des Titels „Eden“ hier keinen Film über ein Urlaubsparadies inszenieren möchte, der in sonnendurchfluteten Bildern ein Idealbild vermittelt. Auch die dräuende Musikuntermalung Hans Zimmers macht dem Publikum recht bald deutlich, dass es hier über kurz oder lang zu einer Katastrophe kommen wird. Schon die ersten Schritte der Wittmers auf der Insel sind von vielen Entbehrungen und harter Arbeit geprägt, Ritter macht auch keinen Hehl daraus, dass er über die Ankunft seiner neuen Nachbarn nicht gerade begeistert ist. Die Situation spitzt sich dann mit der Ankunft von Eloise weiter zu, die Zwietracht und ureigenste Interessen in den Mittelpunkt stellt und damit die Feindseligkeiten weiter anfacht. Jude Law hat Drehbuchautor Noah Pink die besten Dialoge in den Mund gelegt, wenn dieser über die Natur des Menschen philosophiert und die Unabänderlichkeit der Dinge beschreibt, die der Natur des homo sapiens eingebrannt zu sein scheinen. Dann meint man als Zuschauer auch die Relevanz der Geschichte für die Filmemacher zu erkennen, die gerade in Zeiten wie diesen eine solch alte Geschichte wieder ausgegraben und einer breiteren Masse zugänglich gemacht haben. Das, was in „Eden“ erzählt wird, ist nicht leicht zu schlucken und entlässt den Zuschauer mit einem Kloß im Hals, gleichwohl regt der Film in vielerlei Hinsicht zum Nachdenken an.

(Frank Brenner)

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