Fifty Shades of Grey – Befreite Lust
USA 2018, Laufzeit: 106 Min., FSK 16
Regie: James Foley
Darsteller: Dakota Johnson, Jamie Dornan, Eric Johnson
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Komödie
Du musst zum Friseur!
“Fifty Shades of Grey – Befreite Lust” von James Foley
Sie dürfen die Braut jetzt schlagen, äh: küssen. Endlich, die Grenzen im Spielzimmer – die Tabus im Tabu – sind gesteckt, die Ehe ist vollzogen! Anastasia ist jetzt eine Grey. Wobei, in Christians Firma, in der sie arbeitet, nennt sie sich weiterhin Johnson, wegen der eigenen Identität. Klar. Und sie leistet „gute Arbeit“ dort. Aber was da im Konzern passiert, interessiert eigentlich niemanden. Uns soll vielmehr interessieren, wie das Paar seine Flitterwochen in Paris und Monte Carlo verbringt. Alles topless und in schicken Autos, kredenzt in Hochglanz zu feminin ausgerichtetem Kuschelpop. In sexuellen Belangen gibt es eigentlich keine Reibungsfläche mehr, also schüttelt man sich Konflikte aus den Ärmeln: Ihr Kinderwunsch, seine Eifersucht, ihr Ungehorsam, ihr Ex-Chef, seine Ex. Am Ende kann er weinen und sie ihn halten, wie es einer ordentlichen Gattin gebührt. Und zwischendurch finden beide jede Menge Vorwände, sich gegenseitig auszuziehen („Du musst zum Friseur“).
Das Rezept ist einfach: Man nehme ein gesellschaftliches Tabu und ertränke es in überzuckerter Biederkeit. Sadomaso-Allüren und viel nackte Haut treffen auf verklemmtes Streben nach sittsamem Familienglück. Was im ersten Teil noch eine gewisse Brisanz aufwies und durchaus Potenzial besaß, läuft jetzt hoffnungslos trivial aus und stellt damit den gesamten Ansatz in Frage.
E.L. James, Autorin der Buchreihe, und ihr Gatte Niall Leonhard, der die Drehbücher der letzten zwei Filme verantwortet, haben in ihrem Leben wohl vor allem eines getan: Soaps geschaut und Arztromane gelesen. „Fifty Shades of Grey – Befreite Lust“ ist das filmische Äquivalent zu einer Heftschmonzette in einfacher Sprache und großer Schrift. Und das gelingt in Teil 3 derlei entlarvend und konsequent, dass es schnell unfreiwillig komisch wird und man den Film fortan besser als Komödie betrachtet. Das Script erweist kein Gespür für Relevanz, Dramaturgie und Glaubwürdigkeit, die Dialoge huldigen die Seifenoper. Und so kommt man irgendwann aus dem Lachen nicht mehr heraus. Insofern es dir dein Nebenan im Kinosessel gestattet. Nicht, dass es nachher Hiebe setzt.
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