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Findet Nemo

Findet Nemo
USA 2003, Laufzeit: 100 Min., FSK 0
Regie: Andrew Stanton, Lee Unkrich

Nach ihren Ausflügen in Phantasiewelten taucht Pixar nun in die australische Unterwasserwelt und damit in eine neue Dimension der computeranimierten Komödie ein.

Auf einen herben Schicksalsschlag folgt auch schon der zweite: Clownfisch Marlin verliert seinen einzigen Sohn Nemo an einen Zahnarzt aus Sydney. Der hat sich den kindlich ungestümen Zierfisch für sein Aquarium in der Praxis geangelt. Doch der Papa zögert nicht und macht sich auf die Suche nach seinem entführten Sprössling. Zur Weggefährtin wird Marlin die Paletten-Doktorfisch-Dame Dorie, deren Hilfsbereitschaft ebenso liebenswert ist wie ihr Erinnerungsvermögen kurz. Nicht zuletzt dadurch wird die Reise zur Hafenmetropole alles andere als langweilig. Nemo unternimmt derweil erste Ausbruchversuche aus dem Aquarium, in dem er neue Freunde findet. Denn die Zeit drängt: Darla, die kleine, bösartige Nichte des Zahnarztes, kommt zu Besuch. Und dem alles andere als tierlieben Mädchen ist Nemo versprochen.

Der Plot von "Findet Nemo" greift auf Etabliertes zurück: Der Versuch der durch äußere Gewalt zerrissenen Familie, wieder zusammenzufinden. Andrew Stantons Trickfilm entbehrt dabei jedweder Albernheit, die liebenswerte Figurenzeichnung erinnert bis in den Abspann an Disneys beste Trickfilmzeiten. So begegnet Marlin neben surfenden Schildkröten, tollpatschigen Pelikanen und trotteligen Möwen dem Weißen Hai Bruce, der sich vom Image als hirnlose Tötungsmaschine lösen will. Wie im Original wurden auch in der deutschen Synchronfassung den Figuren prominente Stimmen verliehen, die sie mit Charme und Witz pointieren. Zahlreiche Details verweisen zudem auf vorangegangene Produktionen des Studios (so entstammt der Untersuchungsstuhl des Zahnarztes der "Monster AG"). Pixar verlegen ihre Charaktere in die Unterwasserwelt und stellen sich damit innerhalb der virtuellen Erzählkunst einer neuen Herausforderung. Der Anspruch, die vergnüglich karikierte Phantasiewelt zwischen Korallenriff und Quallenangriff glaubwürdig aussehen zu lassen, wird farbenprächtig und detailreich erfüllt. Das Studio beweist aufs Neue, wer im computeranimierten Familienkino die Nase vorn hat.

(Hartmut Ernst)

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