Get Out
USA 2017, Laufzeit: 104 Min., FSK 16
Regie: Jordan Peele
Darsteller: Daniel Kaluuya, Allison Williams, Catherine Keener
>> www.getout-film.de
Pflichtprogramm
tinetuschen (142), 22.03.2018
Bin eigentlich kein grosser Horrorfan, aber hier irgendwie reingestolpert und ... WOW. Was für eine genial und unterhaltsam verpackte Gesellschaftskritik. Alles andere dazu wurde schon geschrieben. Das Konzept von diesem Film sollte man noch für ein paar andere politische und gesellschaftliche Themen anwenden ...
Im Zoo
Matt513 (266), 04.03.2018
Auch wenn das eigentlich nicht mein Genre ist, diesen hervorragenden „Horrorfilm“ muß man gesehen haben. Peele geht es im Kern darum, wie ethnische Unterschiede immer noch zur Ungleichbehandlung in der US-Gesellschaft führen, ganz gleich, wie liberal und aufgeklärt sich jene selbst einschätzt. Auf der Gartenparty wird Chris zwar wohlwollend, aber letztlich wie ein exotisches Tier im Zoo behandelt, weil fortwährend seine Hautfarbe bzw. ethnische Eigenart thematisiert wird. Das ist sowas wie Rassismus 2.0. Gesellschaftsfähig geworden und perfide, weil nicht sofort als solcher erkennbar, sondern bemäntelt mit Toleranz sowie dem Anspruch, ja ganz progressiv zu sein.
Dies verpackt Peele in einen haarsträubenden Verschwörungsplot, welcher einen beständig auf der Sitzkante hält. Daniel Kaluuya ist einfach nur erfrischend, wie er als smarter Sonnyboy die gespenstische Atmosphäre konterkariert; mit dieser tollen Leistung für mich Topanwärter auf den Oscar.
"Rat mal wer ..." reloaded
Raspa (392), 26.11.2017
50 Jahre ist es her, dass "Guess who's coming to dinner" erstmals eine schwarz - weiße Liebesbeziehung zum Thema eines amerikanischen Films machte. Und Jordan Peele nutzt die gleiche Ausgangssituation für einen Film, der heute, in der Nach-Obama-Zeit spielt und in den USA offenbar einen Nerv getroffen hat, spielte "Get Out" doch binnen kurzer Zeit ein Vielfaches seiner bescheidenen Kosten ein. Der Film zerfällt sehr deutlich in zwei Teile: Ankunft des Paares auf dem Besitztum von Roses Eltern und Kennenlernen der dorthin eingeladenen Gäste, und anschließend der zweite Abschnitt, der in Richtung Horror Movie geht und über den man aus Spoiler-Gründen nicht viel verraten sollte. Für mich ist der wirklich interessante Teil die erste Hälfte, in der ein sehr subtiler Rassismus aufs Feinste vorgeführt wird. Wir sehen wohlhabende Weiße, die sich etwas darauf zugute halten, dass sie Obama zweimal gewählt haben und dies, wie der Vater der Freundin gönnerhaft verrät, gerne auch ein drittes Mal getan hätten. Der Zuschauer wird tief in die Perspektive von Chris hineingezogen, der nur dank der Unterstützung seiner weißen Geliebten dem Impuls ( Get Out! ) widersteht, dieses Haus so schnell wie möglich zu verlassen, zumal die beiden schwarzen Bediensteten ihm auf mehr als merkwürdige Weise begegnen. Ob man den zweiten Teil ebenso gelungen findet, ist Geshmackssache, mir war er vielleicht ein wenig zu dick aufgetragen. Dennoch bin ich der Meinung, dass dies ein wichtiger und sehr aktueller Film ist, der uns im Detail viel über ein immer noch ziemlich gespaltenes Land vermittelt.
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24