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Gosford Park
Großbritannien/USA/Deutschland 2001, Laufzeit: 137 Min., FSK 12
Regie: Robert Altman
Darsteller: Eileen Atkins, Bob Balaban, Alan Bates, Charles Dance, Stephen Fry, Michael Gambon, Richard E. Grant, Tom Hollander

Meine Meinung zu diesem Film

Sie reisen mit wenig Gepäck?
Kinokeule (541), 06.12.2004

Dieser Film erfordert besonders am Anfang einige Konzentration des Zuschauers. Sehr viele Protagonisten nehmen die Aufmerksamkeit in Anspruch und selbst am Ende sind mir einige etwas fremd geblieben. Es entwickelt sich ein temporeiches Sittengemälde aus dem adligen England zu Beginn der dreißiger Jahre welches das Leben des Dienstpersonals besonders ins Auge fasst. Die Spannung entsteht aus dem Inneren der Personen und deren Verhältnissen. Äußere Ereignisse (wie z.B. der Mord) spielen eine untergeordnete Rolle. Der Film besitzt in seiner Abgründigkeit soviel Substanz, dass man ihn sich durchaus als eine kleine Serie vorstellen kann. Ausstattung und Kostüme sind wundervoll und eine perfekte Synchronisation mit den besten Sprechern (u.a. Friedrich Schoenfelder und Joachim Kerzel) runden den Film ab (4 Sterne).

Perfektion
calvin (27), 14.10.2002

Am Ende habe ich mir überlegt, ob ich am nächsten Tag nicht sofort wieder in den Film gehen soll: die hohe Perfektion läßt einen bestimmt viele Anspielungen übersehen. Und der Genuss an diesen Bildern, Einstellungen, sogar der Kleidung der Akteure will ja nicht enden. Auch nach längerem Überlegen will einem keine Szene einfallen, die irgendeine Schwäche hat. Ich musste an "The Dead" von John Huston denken, dieser Film ist ähnlich perfekt. Wie auch in Chabrol "Süßes Gift" ist die Krimihandlung das Nebensächlichste überhaupt, was manche Kinobesucher sicher unzufrieden macht, wenn sie einen bloßen Krimi erwarten. Die amerikanische Perspektive auf englische (europäische!) Verhältnisse erinnert an Henry James, den der Film wirklich anregt zu lesen. Vor allem regt er aber an Kino auf solchem Niveau öfter anzuschauen.

Ein perfekter Reigen
Rita (21), 14.10.2002

Leider kam dieser Film nirgends im OmU und daher habe ich es gewagt und ihn mir im Original angeschaut. Obwohl ich dachte, des Englischen einigermassen mächtig zu sein, konnte ich gerade die Dienerschaft streckenweise überhaupt nicht verstehen. Was aber auch faszinierend war, denn trotzdem hat dieser Film funktioniert (auch Dank der lebendigen Kameraarbeit, die jedes Detail aufnimmt)! Und diese Vielfalt der Dialekte, bzw. den Sprachunterschied zwischen der sog. Ober- und Unterschicht, hätte ich mir einfach nicht entgehen lassen wollen. Altman breitet wieder ein kunstvoll verwobenes und bis ins Detail stimmiges Geflecht vor uns aus und gerade weil ich es total nebensächlich finde, wer den Hausherrn ermordet hat, konnte ich mich völlig in diesem Geflecht verlieren. Wie auch whity war ich über die Darstellung der Filmleute verblüfft, die lässig über die Abgründe der Klassenunterschiede hinwegsahen und dieses Treffen der adligen Gesellschaft nur als Vorlage für ihren Film nutzten ( ?Wie halten sie es bloß mit diesen Leuten aus??, fragt der amerikanische Produzent den Schauspieler und dieser antwortet: ?Sie vergessen, dass ich mein Geld damit verdiene, sie darzustellen.?.)

Klasse
gutzi (182), 02.08.2002

Hatte vor einigen Wochen versucht, diesen Film im Flugzeug zu sehen, aber dort schnell aufgegeben, weil die vielen Charaktere und komplexen Beziehungen absolute Aufmerksamkeit erfordern. Auch im Kino dauert es eine Weile, bis man die Figuren und ihre Beziehungen begreift, aber dann macht der Film mit seinen amüsanten Dialogen und trockenem Humor einfach Spaß! Die anfängliche Distanz zu den Figuren wandelt sich zunehmend in Sympathie oder auch Antipathie. Die oft zitierten Vergleiche mit Howards End oder Was vom Tage übrig blieb finde ich nur sehr bedingt passend, denn Gosford Park ist einfach so viel amüsanter und komischer. In meinen Augen klasse gemacht!

Verlegenheit
strike (30), 22.07.2002

Aus purer Verlegenheit (der gewünschte Film war ausverkauft) sind wir in diesen gegangen. Noch nie habe ich dem Eintrittspreis so hinterher geweint. Dieser Film ist ja SO langweilig, nicht nur das der Hauptakt (der Mord) erst nach 1.5 Stunden passiert nein, auch die durchgeknallte Belegschaft und die noch mehr durchgeknallte Graf und Lordschaft schafft es sich in Punkto Langeweile zu überbieten.
Belanglos und bberflüssig PUNKT

Auch nach dem 2. Mal noch sehenswert
pitty (5), 09.07.2002

Nachdem ich jetzt zum 2. Mal in dem Film war, hatte ich die Gelegenheit, mich auf die Details zu konzentrieren, da mir Handlung und Personen jetzt bekannt waren. Und es gibt viele großartige Details, die mir beim ersten Mal nicht aufgefallen sind. Nach wie vor mein Urteil: absolut sehenswert!

Der besondere Film
otello7788 (554), 02.07.2002

Fast zwei Stunden hat man ein Fenster in zwei Welten, die des Adels und deren Dienerschaft. Das wunderbare Drehbuch (oscarprämiert) und eine perfekte handwerkliche Umsetzung schaffen es, die Beziehungen und Eigenschaften der zahlreichen Personen miterlebbar zu machen. Die Distanz, die man zu den handelnden Personen hat, wird am Ende wunderbar und ergreifend aufgelöst. Sehenswert!

Gepflegte Langeweile.....
marty (2), 02.07.2002

"Gosford Park" bringt schöne Bilder, berühmte Schauspieler und wirft ein Schlaglicht auf die Britische Gesellschaft am Ende des Empire.

Wer "was vom Tage übrig blieb" oder "Wiedersehen in Howard End" auch ohne jede Handlung mögen würde sollte sich den Film anschauen. Ihr bekommt ein tolles Herrenhaus und viele snobistischen Aristrokraten samt Tafelsilber und Personal geliefert.
Bei all diesen Kinogrößen traute sich der Regiseur wohl nicht eine Rolle zugroß anzulegen; so werde folglich ein dutzend "Einzelschicksale" angerissen ohne das irgendwann Handlung aufkommt. Selbst der Mord geschied beiläufig ohne die süffisanten Dialoge aus dem Konzept zu bringen.
Wem solche Dialoge gefallen und wer soziologisches Interesse für die Britsche Gesellschaft um 1930 aufbringt sei der Film empfohlen.
Wer irgendwas zwischen Agatha Christie, Jane Austen und E.M.Forster erwartet wird enttäuscht sein.

British at its best
pitty (5), 01.07.2002

Großartiger Film: Wer Spass an dem typischen trockenen britischen Humor und darüber hinaus auch amüsiert Das Haus am Eaton Place schauen konnte, kommt in Gosford Park auf seine Kosten. Eine perfekte Inszenierung, auch wenn man am Anfang von der Vielzahl der Charaktere verwirrt wird, grandios gespielt und in Szene gesetzt. Rundum ein zweistündiger Kinospass!

zu lang(weilig ?)
Juliette (54), 26.06.2002

Ich teile die positiven Meinungen nicht unbedingt. Was ich an dem Film wirklich gut fand, sind die verschiedenen Dialekte und die trockenen Kommentare über verklemmte Briten("Is she arrogant or is she just British?"). Ansonsten eher langweilig, hab wohl zu viel erwartet.

Altmeister Altman
Raspa (392), 24.06.2002

Verdammt! Nachdem meine ausführliche Würdigung durch einen technischen Fehler gelöscht wurde, hier nur noch Mal die Kurzfassung: dies ist ein sehr angenehm anzusehender, gekonnter und altmeisterlicher Film über Menschen in der britischen Klassengesellschaft der 30er Jahre, von einer bewundernswerten Eleganz und trotz wenig äußerer Handlung niemals langweilig. Etwas für Kino-Gourmets.
Hinzufügung nach dem 2. Besuch, diesmal im Originalton: Es lohnt sich auf jeden Fall, den Film ein 2. Mal zu sehen. Man stößt auf viele Finessen, die beim ersten Durchgang eher unbemerkt bleiben. Man merkt, mit wie viel Sorgfalt hier gearbeitet wurde.

gut.
tinetuschen (142), 17.06.2002

ein sehr gediegenes stück film mit glänzenden darstellern (ich möchte emily watson noch öfter auf der leinwand sehen!) viel ruhiger als die früheren altman-filme, vor allem da er nur an einem ort spielt. der film fordert viel aufmerksamkeit. ich hätte noch stundenlang zuschauen können.

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