Hallam Foe - This is my Story
Großbritannien 2007, Laufzeit: 96 Min., FSK 16
Regie: David Mackenzie
Darsteller: Jamie Bell, Sophia Myles, Ciarán Hinds, Claire Forlani, Jamie Sives, Maurice Roëves, Ewen Bremner
Psychodrama
Tancredi (12), 27.09.2007
Der Film ist etwas für Freunde der Psychoanalyse. Seine Handlung gehorcht nicht der Alltagslogik,
sondern kann vielleicht so beschrieben werden: Hallam träumt, dass er von Kate analysiert und geheilt wird. Sein Trauma: Er hat zwei Jahre zuvor seine geliebte Mutter unter geheimnisvollen Umständen verloren. Wie jede gute Analytikerin übernimmt Kate vorübergehend die Hauptrolle in Hallams Drama.
Versucht man es mit dieser zugegebenermaßen etwas steilen Deutung, dann ordnen sich die Märchenelemente: die böse Stiefmutter, die zwei Schlösser (das Haus am See und das Hotel), das Eindringen in verbotene Kammern, zwanglos ein, ebenso wie
die psychologischen: die Kriegsbemalung Hallams als Regression, der Voyeurismus als gestörtes Verhältnis zu Anderen.
Schon die Zeichentricksequenzen am Anfang und Ende des Films deuten an, dass man ihn vielleicht eher symbolisch sehen sollte. So voreingenommen hat mir der Film sehr viel Spaß gemacht.
Wo ist die nächste Brücke?
07Elaine (7), 18.09.2007
Außer dem Soundtrack gibts nichts, was an diesem Film hervor zu heben wäre. Nicht ein einziger Mensch in diesem Film ist glücklich, die Szenen der englischen Großstadt sind nicht besonders in Szene gesetzt und es macht einfach keinen Spaß, die "kranken Gestalten" bei ihrem Weg durchs Leben zu begleiten. 0 von 10 Punkten ist mein Votum.
Ganz Okay
mluxx (5), 13.09.2007
Ein kleiner atmosphärisch dichter Film mit Edinburgh als Hauptdarsteller und guten Nebendarstellern, der 80 Minuten gut unterhält und dann sich dem Ende entgegenschleppt. Der angeblich so tolle Soundtrack fällt nicht weiter auf, was aber kein Nachteil sein muß.
Kann man machen muß man aber nicht!
Einfach brillant...
woelffchen (597), 08.09.2007
... dieser neue Streifen von David Mackenzie. Auf jeden Fall wert, mit Genuß angesehen und verzehrt zu werden.
"Der Held trägt ein Dachskostüm, bemalt sich mit Lippenstift und hat, wenn man einmal davon absieht, daß Türschlösser für ihn kein Hindernis darstellen, weniger Fähigkeiten als einen ganzen Sack voll Psychosen." (Björn Helbig, filmstarts.de)
Ein Film mit einer enormen atmosphärischen Dichte, mit Schauspielern, die vor zurückhaltender Ausstrahlung nur so strotzen, einem kuriosen Ambiente und fantastischer Filmmusik, um nur einige Punkte anzusprechen.
Nicht ganz normal alles - manchmal elitär und verrückt - wie das Leben so ist, aber allemal ein Hochgenuß.
ungewöhnlich und gut
diehim (53), 07.09.2007
Hallam ist ein Außenseiter mit eindeutig nicht gesellschaftsfähigen Macken. Das interessante an ihm und seinem Seelentrip ist, dass man selbst zum Spanner wird. Er ist der Guide für die verbotenen Schlüssellöcher, durch die man vielleicht auch gerne mal schauen würde.
Das ist spannend und berührt zugleich. Man weiß, was ihn schmerzt und verzeiht ihm dadurch all seine Vergehen. Es ist geradezu eine Lust, mit ihm auf die gesellschaftlichen Verbote zu "spucken". Das alles spielt Jamie Bell sehr menschlich und mit viel Tiefe. Man folgt ihm gern auf seinem Trip und hat doch immer ein beklemmendes Gefühl dabei. Und das ist das gute an dem Film!
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Toleranz zum Jahresende
Mit Kino zu mehr Empathie finden – Vorspann 12/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24