Ich.Immendorff
Deutschland 2007, Laufzeit: 98 Min., FSK 0
Regie: Nicola Graef
Dringlichkeit besteht immer
Kinokeule (541), 11.11.2008
Sehr gutes Portrait des Düsseldorfer Künstlers, der im letzten Jahr verstarb. Szenen seines Schaffens wechseln sich ab mit aktuellen Interviews, unter anderem mit seiner Mutter. Von den LIDL Aktionen bis zum Kanzlerportrait bekommt man einen schönen Überblick.
Das Interessanteste waren jedoch für mich die Ausschnitte, die Immendorff bei der Arbeit zeigten. Hier beobachtete die Kamera den Maler über mehrere Jahre in seinem Atelier. Dabei kann man einen Blick auf seine Arbeitsweise werfen und wird gleichzeitig Zeuge seines erschütternden körperlichen Zerfalls. Bewundernswert trotzte Immendorff der heimtückischen Krankheit und arbeitete bis kurz vor seinem Ende, wobei er dann nur noch Anweisungen an seine Studenten gab, die für ihn den Pinsel schwangen. Hier befremdet der raue, aggressive Ton in dem Immendorf seine Assistenten anherrscht (?Schieb mir den Strohhalm nicht so weit rein!?). Diese arrogante, selbstherrliche Attitüde scheint aber einigen (Düsseldorfer) Künstlern (Lüppertz!!!) zu Eigen sein. Hier vielleicht erklärbar mit der Aussicht des nahen Todes und der ungebremsten Schaffenskraft.
Wer etwas Zeit hat sollte sich einmal die Affenskulpturen rund um das Restaurant ?Monkeys? in Düsseldorf (Graf-Adolf-Platz) anschauen. Diese Skulpturen zählen für mich zu den schönsten Ergebnissen von Immendorff.
Interessante Reportage über...
Olli (83), 05.07.2008
...den Beethoven der Malerei. Obwohl ich schon einige Zeit in Düsseldorf lebe, bin ich immer noch dabei, die Stadt zu "begreifen". Immendorff ist ein Teil der Stadt, über den ich noch wenig weiß. Der Film hat mir gute Einblicke in die Persönlichkeit vermitteln können. Ein Mann, der seine Passion gelebt hat. Dazu gehört Mut, der im Falle Immendorffs mit Unsterblichkeit belohnt wurde.
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