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James Bond 007 - Der Spion, der mich liebte

James Bond 007 - Der Spion, der mich liebte
Großbritannien 1977, Laufzeit: 120 Min., FSK 12
Regie: Lewis Gilbert
Darsteller: Roger Moore, Curd Jürgens, Barbara Bach, Richard Kiel, Caroline Munro, Walter Gotell, Bernard Lee, Lois Maxwell, Desmond Llewelyn

Roger Moores bester Bond-Film

Playboy ohne Ponyhof
"James Bond 007 - Der Spion, der mich liebte" von Lewis Gilbert

Wie schon in „Man lebt nur zweimal“ werden die Bordmannschaften zweier Supermächte entführt. Nur sitzen sie diesmal in Atom-U-Booten statt in Raumkapseln. Drahtzieher ist Karl Stromberg (Curd Jürgens), ein schwerreicher Unterwasserfreak. Sein Ziel: Die globale Vernichtung. Seine Vision: Der maritime Wiederaufbau. James Bond (Roger Moore) folgt Stromberg bis nach Atlantis.

Mit seinem dritten Einsatz als 007 hat sich Roger Moore endgültig eingerichtet. Und das Filmteam gleich dazu. Der Film wird prägend für die Moore-Bonds: „Für Süßes lass ich alles stehen“ - Schelmencharme und Koketterie allerorten. Darüber hinaus halten zunehmend irrwitzig phantastische Elemente Einzug, ohne die Glaubwürdigkeit zu überstrapazieren. Im Look setzt man auf Eleganz in Hochglanz. James Bond veredelt sich in den 80er Jahren zu reichem Zuckerwattenkino und erfüllt damit auch den galanten Stilwillen des Helden. Bond sagt Aston Martin und Blofeld Adé. Der Agent fährt nun Lotus und kämpft gegen autarke Personen des öffentlichen Lebens. Nach wie vor strotzen die Antagonisten vor Größenwahn, unterstehen dabei aber weder einer komplexen Verbrecherorganisation noch knuddeln sie Perserkatzen.

Die Filmemacher wollen mehr und bewirken mehr, das Abenteuer ist eleganter bis in den Suspense. Die Entwicklung von einem Auto, das mit umgeschnallten Tragflächen lachhaft in den Himmel entschwebte, hin zum tauchenden Lotus entspricht einem Quantensprung - Upper to Date.

Akustische Verstärkung erhalten die Hochglanzbilder durch synthetische 80er-Jahre-Klänge, die Marvin Hamlisch ("Bananas") verantwortet und damit das Bond-Thema zeitgemäß weiter trägt. Erhabene Beiträge von Mozart und Bach ergänzen den Score. Schick.

So schick wie das Drehbuch. 007 hat Stil, Spaß, Frauen und Oneliner: „Wenn man schon Ägypten besucht, sollte man auch versuchen, in seine Geheimnisse einzudringen“. Das Script sprüht vor Charme. Zugleich weiß Roger Moore mit seinem Playboy-Witz ebenso zu überzeugen wie mit bitterernsten Vorträgen über das harte Brot seiner Zunft. Das Agentendasein ist kein Ponyhof verklickert Bond der Kollegin aus Moskau (Barbara Bach), deren Freund er getötet hat und die er wenig später flach legt. Nun, die Frau faucht, aber am Ende erliegt sie dem Spion schnurrend. Die ewige Konstante. Eine von vielen, durch die sich Bond in den angehenden 80er Jahren treu bleibt und dabei zugleich höher und schneller weiter geht. Wie auch im nächsten Abenteuer:

„James Bond will return in ‚For Your Eyes Only’“, vertut sich der Abspann. Denn eine andere Mission drängelt sich vor: „Moonraker – Streng geheim“.

(Hartmut Ernst)

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