James Bond 007 - Octopussy
Großbritannien 1983, Laufzeit: 131 Min., FSK 12
Regie: John Glen
Darsteller: Roger Moore, Maud Adams, Louis Jourdan, Kristina Wayborn, Kabir Bedi
007 rettet Westdeutschland
Großwildjagd
"James Bond 007 - Octopussy" von John Glen
Man Schreibt das Jahr 1983, und wir sind noch immer mitten drin im Kalten Krieg. Die Bürger im Westen jedoch haben keine Lust mehr auf Atomwaffen und Wettrüsten und demonstrieren auf der Straße ihren Unmut. Das kommt dem sowjetischen General Orlov (Steven Berkoff, „A Clockwork Orange“, „Rambo 2“, „Verblendung“) gelegen: Die militärische Übermacht seines Landes an den Grenzen Westeuropas möchte er nun auch praktisch demonstrieren. Der erste Schritt zum Endsieg soll über die Zündung einer Atombombe an eben jenen Grenzen führen, die den Westen verstärkt zum Abrüsten motivieren und somit schwächen soll. Komplize des russischen Hardliners ist Kamal Khan (Louis Jordan), ein eitler Schmuggler mit Sitz in Indien.
Erinnern Sie sich noch an die asiatische Killermelone Oddjob? Gobinda (Kabir Bedi) aus diesem 007-Streifen ist sein großer Bruder: Ein stämmiger, indischer Riese, der Turban statt Melone trägt, der Spielwürfel statt Golfbälle mit der Hand zerquetscht und dem britischen Agenten so stumm und mürrisch entgegen tritt, wie sein kleiner Bruder. Sie sind überhaupt gerne stumm, die Halunken, denen James Bond so viele originelle Tode beschert. Zumindest die männlichen. So auch Gobinda. Ein Mann, ein Hüne, ein Macher. Ein Natural Born Killer.
Killer sind Raubtiere - 007 ist Großwild. Khan treibt Bond auf Safari durch den Dschungel. Doch der Platzhirsch entkommt. So wie Bond schon in der Eingangssequenz entkommen ist und dabei noch kurzerhand den Auftrag erledigt hat. Eine Eröffnung, die sich künftig hier und da wiederfindet. Bond vergisst selbst im Kampf auf Leben und Tod nicht die Mission.
Wie auch immer, Handlanger sollen effektiv sein. Dabei weisen sie auch mal Defizite auf, sei es in physischer oder emotionaler Hinsicht. Oder sie sind gar keine Übermenschen und einfach kerngesund. „Unser Mr. Vala trinkt nicht, raucht nicht, und er liebt nicht“. Die bedrohlichsten Killer bleiben indes immer jene, die dem Agenten am ähnlichsten sind.
"Octopussy" gibt sich weniger ernst als der Vorgänger, Schauplätze und Humor fallen wieder sonniger aus. Bonds Bondine nennt sich selbst Octopussy (Maude Adams). Alles in allem wieder angenehm charmanter. Das Abenteuer gipfelt in einem Zirkuszelt, in dem sich Bond als Clown verkleidet. Doch auch diese Maskerade verhüllt nicht: Roger Moore wird allmählich zu alt für diesen Job. Sean Connery hatte der Rolle mit 41 Jahren Lebewohl gesagt, bei seinem inoffiziellen Comeback war er 53. Moore hingegen tritt selbst noch mit 58 in den Dienst der Majestät:
„James Bond will return in ‚Im Angesicht des Todes‘“
(Hartmut Ernst)
Mit Trauer umgehen
„Poison – Eine Liebesgeschichte“ im Odeon – Foyer 02/25
Gute Zeiten
Wie lang darf ein Film sein? – Vorspann 02/25
Bittersüße Dystopie
„Ein schöner Ort“ in der Aula der KHM – Foyer 01/25
Zeit-Fragen
Symposium der dokumentarfilminitiative im Filmhaus – Foyer 01/25
Heldin
Start: 27.2.2025
Like A Complete Unknown
Start: 27.2.2025
Bolero
Start: 6.3.2025
Das kostbarste aller Güter
Start: 6.3.2025
Flow
Start: 6.3.2025
Mickey 17
Start: 6.3.2025
Für immer hier
Start: 13.3.2025
Köln 75
Start: 13.3.2025
Das Licht
Start: 20.3.2025
The Last Showgirl
Start: 20.3.2025
I Like Movies
Start: 27.3.2025
The End
Start: 27.3.2025
Quiet Life
Start: 24.4.2025
Volveréis – Ein fast klassischer Liebesfilm
Start: 1.5.2025
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Das Kanu des Manitu
Start: 14.8.2025
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Toleranz zum Jahresende
Mit Kino zu mehr Empathie finden – Vorspann 12/24
Tron: Ares
Start: 9.10.2025
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24