Just the Wind
H, D, F 2012, Laufzeit: 95 Min.
Regie: Bence Fliegauf
Darsteller: Katalin Toldi, Gyöngyi Lendvai, Lajos Sárkány
>> www.peripherfilm.de/justthewind/index.html
Beklemmendes Portrait einer Roma-Familie
Ruhe vor dem Sturm
„Just the Wind“ von Bence Fliegauf
Es ist nur ein Tag, den Bence Fliegauf („Dealer“) schildert. Doch der ist nicht nur lang, weil der Film alle Familienmitglieder außer den im Ausland arbeitenden Vater einzeln, im ständigen Wechsel, in ihrem jeweiligen Alltag beobachtet. Die Zeit scheint in der angespannten Lage per se kaum voranzuschreiten: Der Großvater ist bettlägerig, die Mutter arbeitet für einen Billiglohn, die ältere Tochter geht zur Schule, und der jüngere Sohn streunt durch die Natur. Er ist der einzige, der mit seinem mit Proviant ausgerüsteten Versteck auf die Pogrome in der Umgebung reagiert.
Fliegaufs ruhiger, aber in permanenter Anspannung beobachtender Film ist eine unangenehme Analyse einer Gesellschaft, in der Recht und Sicherheit ein verlorenes Gut sind. Mit dem Rechtsruck in Ungarn hat der Film an Bedeutung nur noch gewonnen.
Berlinale 2012 – Großer Preis der Jury
(Christian Meyer)
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