Kampf der Titanen
USA 2010, Laufzeit: 106 Min., FSK 12
Regie: Louis Leterrier
Darsteller: Sam Worthington, Gemma Arterton, Mads Mikkelsen
Krampf der Titanen
Watchman (15), 14.04.2010
Dieser Film braucht keine 3D-, sondern eine 3E-Brille (3 Emotionen-Brille). Aber leider werden solche Brillen am Kinoeingang nicht verteilt. Der Film bleibt trotz 3D-Brille wegen der technisch schlampigen Nachbearbeitung optisch weitestgehend zweidimensional. Aber eben nicht nur optisch. Die Akteure mühen sich um Ausdruck, doch Mühe alleine genügt nicht.
Dort wo in "Percy Jackson" Uma Thurman ihren Kopf für die Medusa hinhalten durfte, windet sich in "Krampf der Titanen" ein weiteres Bite-Monster über die Leinwand. Könnte es sein, dass hier ein gewisser Sättigungsgrad erreicht ist? Da wünscht man sich schon fast wieder die Stop-motion-Monster von damals herbei - die hatten wenigsten "Seele".
Somit kann der Zuschauer die 118 Minuten nahezu emotionsneutral und ohne bleibenden Eindruck an sich vorbeiziehen lassen.
Eine Frage bleibt noch offen: Wann wechselt Sam Worthington endlich sein T-Shirt und seinen Friseur? Im nächsten Film vielleicht?
Kampf der Eindimensionalen
Onatop (60), 11.04.2010
Die letzten unserer Art, die vielleicht noch dem Charme des 1981 von Ray Harryhausen animierten Originals zu erliegen vermögen, werden dieses Remake zu Recht verdammen. Der Film ist ein Musterbeispiel dafür, inwieweit Pixelflut und technischer Fortschritt gepaart mit cineastischem Unvermögen der Filmproduzenten dem Kino der Vergangenheit nichts entgegenzusetzen vermögen. Das hier ist Kino ohne Seele. Und das in mehrfacher Hinsicht.
Angefangen im Olymp der Götter, wo sich Zeus und Thetis 1981 noch so genüsslich ambivalent rieben und zickten, in dem die Götter aber vor allem menschelten, wird der ironische Götterzwist im Remake herunter gebrochen auf ein profanes Gut (Zeus) gegen Böse (Hades). Held Perseus (großartig fehlbesetzt durch Sam Worthington im üblichen GI-Look) wird seiner Liebe zu Andromeda beraubt, die ihm ursprünglich leidenschaftlicher Antrieb war und dem Original die romantische Note verlieh. Die Romanze fällt hier schlicht aus Kalkül weg, um eine Fortsetzung zu gewährleisten. Auch die Bindung von Perseus zu Pegasus entbehrt jeglicher Tiefe, das fliegende Pferd verkommt zum göttlichen Gadget. Calibos, im Original noch umtrieben von tragischer Tiefe, ist nur noch oberflächlicher Handlanger. Eindimensionale Figuren also in überflüssigen bis anstrengenden dreidimensionalen Bemühungen, zu denen Goodkat bereits alles gesagt hat.
Tja, und da bleibt dann auch schon nicht mehr viel, außer ein paar spannungsarm aneinander gereihter, over the top animierter Kämpfe zwischen Menschen, Halbgöttern, Göttern und mythologischen Figuren aus dem klassischen Altertum. Die bot das Original von 1981 zwar auch ? aber dieses Abenteuer wies Seele auf, Ironie, einen Spannungsbogen und Liebe zum Detail. Einziger Vorteil des Remakes: Die Klappereule ist nicht dabei. Da ist dann mal weniger mehr, ausnahmsweise.
Höchste Zeit, dass die Götter die Produzenten Hollywoods mal ordentlich durchrütteln. Denen dort ist ja scheinbar nichts mehr heilig.
Kein 3D!
Goodkat (1), 11.04.2010
Zur 3D:
Im Unterschied zu "Avatar" ist der Film "Kampf der Titanen" definitiv kein 3D-Film!
Und die 3D-Vorführung ist nur eine Verarsche :(
Die meisten Szenen bleiben "flach" - das sieht man, wenn man die Brille absetzt - man braucht keine 3D-Brille!
An manchen Stellen wird das "3D" vorgetäuscht: Personen/Objekte erscheinen plötzlich näher, als der Hintergrund, bleiben aber trotzdem flach und nicht räumlich! So etwa wie in einem einfachen Pop-up-Buch, in dem beim Aufschlagen manche (flache) Elemente "herausspringen". [ http://www.bleakstudio.com/portfolio/img/pop_up_book_big.png ]
Zur Handlung:
Obwohl im Titel das Wort "Titanen" steht, gibt es im Film keine Titanen aus der griechischen Mythologie. Die werden nur mal kurz erwähnt.
Fazit:
Der Film ist doch nicht so schlecht, es gibt schöne und lustige Momente, ein paar Kämpfe, aber es lohnt sich überhaupt nicht den Film in 3D zu schauen :(
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