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Meine Frau die Schauspielerin
Frankreich 2001, Laufzeit: 96 Min., FSK 12
Regie: Yvan Attal
Darsteller: Charlotte Gainsbourg, Yvan Attal, Terence Stamp, Noëmie Lvovsky, Laurent Bateau, Ludivine Sagnier, Keith Allen, Lionel Abelanski

Liebes oder gar Bett-Szenen im Kino: meist nicht ohne Genuss für den Zuschauer, aber was ist mit den realen Lebenspartnern der Akteure? Yvan Attal, selbst Schauspieler ("Amoureuse"), hat in seinem ersten Film, zu dem er auch das flotte Drehbuch schrieb, dieses Problem zum Kern einer turbulenten Geschichte gemacht. Attal spielt selbst die Rolle von Yvan, der Charlotte (Charlotte Gainsbourgh) liebt, die beliebter Kino-Star ist und ihn allzu häufig an den Rand des Geschehens drängt. Der Genervte trägt es aber meist mit grimmigem Humor. Als Charlotte allerdings für ihren neuen Film nach London aufbricht und dort mit dem graumelierten Herzensbrecher John (Terence Stamp) drehen muss, gerät das junge Glück in eine ernsthafte Krise. Es gibt nämlich Kuss-Szenen, Bett-Szenen ­ und Techtelmechtel nach Drehschluss. Yvan reagiert mit grotesk übersteigerter Eifersucht. Obwohl er fast alles, was er mitkriegt, falsch interpretiert und weil, wie der Zufall es will, alle Anzeichen gegen die guten Absichten der Beteiligten sprechen, ziehen düstere Wolken auf und entladen sich in einem heftigen Beziehungsgewitter. Schon sieht man Yvan verzweifelt duch die Pariser Bistros ziehen. Er besucht sogar einen Schauspielkurs, um die Psyche seiner verlorenen Braut besser zu verstehen. Dabei fängt er sich allerdings eine junge, hübsche Verehrerin ein, was Charlotte wiederum nicht gefallen kann. In bestem Woody-Allen-Stil bis hin zu handfestem Slapstick treibt uns das witzige Werk durch die amüsante Story. Wunderbar die Nebenlinie mit Szenen einer Ehe bei Yvans Schwester, die sich über gravierende Glaubens- und Familienfragen so richtig knallig mit ihrem Mann fetzt. Dagegen sehen sogar Yvan und Charlotte recht blass aus. Aber wie es sich in guten Komödien gehört, rauft sich am Schluss alles wieder zusammen, und der zufriedene Kinogänger kann in bester Laune nach Hause gehen.

(Heinz Holzapfel)

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