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Michael Clayton
USA 2007, Laufzeit: 120 Min., FSK 12
Regie: Tony Gilroy
Darsteller: George Clooney, Tom Wilkinson, Tilda Swinton

Ausbügler Michael Clayton soll eine Anwaltskanzlei vor dem Skandal bewahren. Dabei gerät er selbst in einen tödlichen Sumpf aus Betrug und Lügen.

Die Ehe kaputt und verschuldet, doch Michael Clayton (George Clooney) mischt bei den ganz großen mit: Für die renommierte New Yorker Anwaltskanzlei Kenner, Bach & Ledeen spielt er den Cleaner, der alles wieder in Ordnung bringt, wenn Mandanten Mist bauen. Mit klarem Kopf betreibt er seit 17 Jahren für das Unternehmen Schadensregulierung. Die Kanzlei verteidigt gerade ihren größten Kunden, ein Chemieunternehmen, das sich vor einer Sammelklage gegen ein vermeintlich giftiges Pflanzenschutzmittel verantworten muss, da dreht Kanzleimitarbeiter Arthur Edens durch und zieht sich im Gericht nackt aus. Das Ansehen der Kanzlei steht auf dem Spiel. Zusätzlichen Druck bekommt Claytons Boss Marty Bach (Sydney Pollack) durch Karen Crowder (Tilda Swinton) von der Rechtsabteilung. Clayton steht vor seiner größten Herausforderung, während Crowder hinter seinem Rücken eigene Ermittlungen anstellt. Dabei schreckt sie auch vor weniger diplomatischen Methoden nicht zurück, und Clayton befindet sich schon bald selbst in Gefahr.

Regisseur und Drehbuchautor Tony Gilroy zeichnete bereits für die drei „Bourne“-Drehbücher verantwortlich. Mit „Michael Clayton“ wechselt er nun vom Action-Thriller zum Justiz- bzw. Wirtschafts-Thriller. Die Recherche zu seinem Drehbuch zu „Im Auftrag des Teufels“ von 1997 hatte Gilroy dereinst aufschlussreiche Erkenntnisse über Machenschaften in Anwaltskanzleien offenbart: „Jede dieser Firmen hat riesige Abteilungen, die im Verborgenen wirken.“ Gilroys Recherche bildet die Grundlage für diesen Thriller. Im Geiste John Grishams („Die Firma“, „Die Akte“) schickt er seinen Helden auf den gefahrenvollen Weg entlang der falschen Machenschaften und Verschwörungen vermeintlicher Vertrauter. Der Umweltaspekt macht das Ganze zeitgemäß und zu einem Fall für Clooney. Das Spektakel kleidet sich im Hochglanz und wartet mit einer gelungenen Besetzung auf: Dem Gutmenschen Clayton, der mittels Kinderbuch und Naturidylle geläutert wird, stellt Gilroy eine sagenhaft unterkühlte Tilda Swinton entgegen. Als Polit-Thriller benötigt der Film nicht das Tempo der Bourne-Trilogie. Dem durchaus reißerisch inszenierten Spielfilm hätte allerdings ein Mehr an Spannung gut getan. Ansonsten bietet Gilroy kinogerechtes Starkino.

(Hartmut Ernst)

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