Nachlass
Deutschland 2017, Laufzeit: 108 Min.
Regie: Christoph Hübner, Gabriele Voss
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Anregende Doku zur Vergangenheitsbewältigung
Autoritäre Dünnhäutigkeit
„Nachlass“ von Christoph Hübner und Gabriele Voss
Ihre Eltern oder Großeltern schwiegen zu den Taten. Eltern und Großeltern, geprägt von „autoritärer Dünnhäutigkeit“, verschlossen, reuelos, hinterlassen ihre Kinder in Ahnungslosigkeit und keimendem Verdacht. Nachfahren hochrangiger Nazis äußern sich in diesem Dokumentarfilm zum Nachlass ihrer Vorfahren, die ihnen Schuld vererben und ihr Schweigen. Schweigen, das zermürben kann, hinter dem man sich selbst versteckt oder das einen ermuntert zur Recherche. Der Film lässt auch die israelische Enkelin eines Opfers zu Wort kommen, die, von Neugier getrieben, dem Wesen des Täters, eines Menschen wie du und ich, auf den Grund geht.
Ein wertvolles Zeugnis der Aufarbeitung, auch wenn der Film bloß skizzieren kann und nicht vertiefen. Doch das muss er nicht, denn man nimmt ihn mit.
(Hartmut Ernst)
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