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Owning Mahowny

Owning Mahowny
Kanada/Großbritannien 2003, Laufzeit: 104 Min., FSK 0
Regie: Richard Kwietniowski
Darsteller: Philip Seymour Hoffman, Minnie Driver, Maury Chaykin, John Hurt, Sonja Smits, Ian Tracey, Roger Dunn, Jason Blicker, Chris Collins, Judi Embden, M.J. Kang, Mike "Nug" Nahrgang, Joseph Scoren, Makyla Smith

Toronto Anfang der 80er: Der Bankangestellte Dan Mahowny gilt bei seinen Kollegen als vorbildlich, ebenso vertrauensvoll ist das Verhältnis zu seinen Vorgesetzten. Der unscheinbare Schlipsträger ist talentiert, gewinnbringend und er ist bemächtigt, Kredite auszustellen. Innerhalb weniger Monate schröpft er mittels Phantomkunden seine Bank um mehr als 10 Millionen Dollar: Mahowny ist spielsüchtig und kann seine Leidenschaft nur noch durch fortwährenden Diebstahl finanzieren. Richard Kwietniowskis zweiter Langfilm nach "Love and Death on Long Island" basiert auf dem Bestseller von Gary Ross, der die authentischen Ereignisse zwischen Bank und Casino beleuchtet. Kwietniowski konzentriert sich nicht auf den weniger abenteuerlichen, wenn auch horrenden Bankbetrug Mahownys. Er zeichnet das Bild des unscheinbaren Bankangestellten, der notgedrungen seine Bank schröpft, um seine Spielsucht finanzieren zu können, die er sich selbst und seiner Freundin (Minnie Driver) gegenüber verleugnet. Der Film zieht seine Spannung kaum aus dem Tathergang und durch das Spiel im Casino, bei dem kein schlüssiger Einblick in die Karten gewährt wird, sondern durch eine sensible Figurenzeichnung und die Nähe zu Mahowny, der sich, seiner Suchtkrankheit ausgeliefert, immer weiter in die Pechspirale windet. Philip Seymour Hoffman beeindruckt dabei geduckten Kopfes und mit unbewegter Mimik in der Titelrolle, wobei er sich fortwährend die verschmierte Brille zurechtrückt, während Kwietniowski die Farbgestaltung seiner Bilder der nach langen Casinonächten vergilbten Frisur anzugleichen versucht: Braune Farben herrschen vor, die Ästhetik bleibt so unscheinbar wie Mahownys Erscheinung, und die Leinwand scheint förmlich nach den Kippen zu riechen, die John Hurt als Casinomanager mit verrauchter Stimme zu gedämpftem Jazz zerdrückt. Der Film schöpft seine Kraft von seinen großartigen Darstellern und aus der trügerischen Ruhe, die unterirdisch jedoch brodelt und ein tiefgründiges Profil eines getriebenen Trickbetrügers entwirft, das fern dem Clou und Tempo bewährter Gaunerkrimis fesselt.

(Hartmut Ernst)

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