Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht
USA 2015, Laufzeit: 136 Min., FSK 12
Regie: J.J. Abrams
Darsteller: Daisy Ridley, John Boyega, Oscar Isaac, Harrison Ford, Carrie Fisher, Mark Hamill, Adam Driver, Andy Serkis
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Spektakuläre Fortsetzung der Ur-Trilogie
We Are Home
„Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht“ von J.J. Abrams
Wir dürfen aufatmen! J.J. Abrams zeigt uns und George Lucas, wie man es richtig macht. Wie es weiter geht mit „Star Wars“. Vergessen wir die Prequels, die es zum einen nicht leicht hatten, weil sie sich selbst die Bürde auferlegten, mit allen Handlungssträngen zur Ur-Trilogie hinzuführen. Die sich dabei aber auch zu schwer gaben, zu didaktisch, zu konstruiert. Das ging nicht zuletzt auf Kosten des Humors, und wenn er dann mal aufflackerte, hieß er Jar Jar Binks. Audiovisuell schließlich war man zu selbstverliebt in die Möglichkeiten der zeitgenössischen, digitalen Technik und bemühte sich um den neuen, besseren Look. Das Ergebnis war ein wuchtiges, pixelüberladenes, viel zu ernstes Epos.
J.J. Abrams nun inszeniert „Star Wars: Episode VII“, als hätte es die Prequels nie gegeben. Stattdessen dreht er einfach einen neuen Star Wars-Film. Mit Tempo, Witz und Laserschwertkämpfen, mit Screwball, Sternenzerstörern und Magie. Mit Schrammen und Kratzern. Abrams holt die Leichtigkeit zurück in die weit entfernte Galaxis. Ja, der ganze Film erscheint befreit, denn Episode VII muss nicht zwanghaft auf Künftiges verweisen. Stattdessen zitiert es beschwingt aus Vergangenem und lässt sich inspirieren. Es gibt so manches Wiedersehen, und zugleich schöpfen die Filmemacher äußerst phantasievoll Neues. Es gibt neue, junge Helden, die nächste Generation, die von der wundervollen Daisy Ridley angeführt wird. Sie verkörpert Rey, eine Schrotthändlerin und Amazonin, die in einen neuen Sternenkrieg verwickelt wird und dabei an den ungestümen Finn (witzig: John Boyega) gerät. Sie begegnen Han Solo (Harrison Ford), der Resistance und der Dunklen Seite der Macht.
Mehr braucht nicht verraten zu werden. Nur, dass Abrams schlichtweg auf Abenteuer setzt und weniger auf Drama, das ja die Prequels so ausgebremst hatte. Klar, man könnte dem Regisseur vorwerfen, dass er sich in Sachen Storytelling, Figuren und Konstellationen arg auf bewährten Mustern ausruht. Andererseits funktioniert genau deshalb diese Fortsetzung so wunderbar. Das hier ist in allen Belangen Retro, wie der Fans es sich herbeisehnt. Nur größer und in einem 3D, das den Aufpreis lohnt. Han Solo fasst das Spektakel ganz schlicht und treffend zusammen: „We are home.“ Und das Publikum hat es endlich wieder: Das Staunen, das Lachen. Und eine neue Hoffnung.
(Hartmut Ernst)
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