Taking Sides - Der Fall Furtwängler
Deutschland/Frankreich/Großbritannien 2001, Laufzeit: 105 Min.
Regie: István Szabó
Darsteller: Harvey Keitel, Stellan Skarsgård, Moritz Bleibtreu, Birgit Minichmayr, Oleg Tabakow, Ulrich Tukur, Hanns Zischler, August Zirner, Robin Renucci, R. Lee Ermey, Frank Leboeuf, Armin Rohde, Jed Curtis, Daniel White, Rinat Shaham, Thomas Thieme, Garrick Hagon
Mit-Spieler
Raspa (392), 11.05.2002
Mit-Spieler scheint mir für einen Dirigenten das passendere Epitheton als Mitläufer. Furtwängler hat mitgespielt in dem deutschen Drama mit dem Titel "3.Reich". Durfte er das, oder hätte er seine Mitwirkung verweigern müssen? Das ist die zentrale Frage, und dass sie nicht so eindeutig beantwortet wird wie in Klaus Manns Gründgens-Abrechnung "Mephisto", die ja auch von Szabó verfilmt wurde, macht die Stärke dieses Films aus. Freilich ist es ein Kammerspiel, eigentlich meht Theater als Kino, und darauf muss man sich einzulassen bereit sein. Ich persönlich habe mich letzten Endes eher auf Furtwänglers Seite geschlagen, weil ich Keitels Major in seinem selbstgerechten moralischen Rigorismus schwer erträglich fand, aber das muss eben jeder Zuschauer hier selbst tun: taking sides. Und ganz glatt geht diese Rechnung sicher bei niemandem auf, der weiß, dass die Welt aus Grauschattierungen besteht und nicht aus schwarz oder weiß.
Angenehm überrascht
gutzi (182), 20.03.2002
... war ich von diesem Film, der sicher keine leichte Kost ist. Da diese aber absolut fesselnd präsentiert wurde, war es nie anstrengend. Dank der Höchstleistung von allen Schauspielern, insbesondere Harvey Keitel und Stellan Skarsgard, konnte man sich diesem Film einfach nicht entziehen. Also ein dickes Lob.
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