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The Devil`s Rejects
USA 2005, Laufzeit: 101 Min., FSK 0
Regie: Rob Zombie
Darsteller: Sid Haig, Bill Moseley, Sheri Moon Zombie, Matthew McGrory, William Forsythe, Leslie Easterbrook, Dave Sheridan, Lew Temple, Kate Norby, Geoffrey Lewis, Priscilla Barnes, Brian Posehn, Jossara Jinaro, Dallas Page, Danny Trejo, P. J. Soles, Ginger Lynn Allen (Fanny), Michael Berryman

Dass Rob Zombie ein Nerd ist, wie er im Buche steht, kann kaum bezweifelt werden. Dass er aber das Zeug hat, sich in die Liga eines Quentin Tarantino hochzuarbeiten, zeigt sein neuer Film "The Devil's Reject". Die vielen aneinander gereihten Stile und Topoi von Rob Zombies Debüt "Haus der 1000 Leichen" gerieten zu einer überlangen Splatter-Revue, die ein wenig den Mehrwert vermissen ließ. Genau diesen Mehrwert findet man nun in der Fortsetzung: Die folternde und mordende Firefly-Familie aus dem ersten Teil wird bereits im Vorspann von der Polizei ausgehoben. In wilder Flucht und mit Verlusten schleppt man sich in ein Motel, wie es staubiger, trister und Massaker-geeigneter nicht sein könnte, und hinterlässt dort eine Spur des Grauens. So weit, so böse. Rob Zombie weiß, wie man Grausamkeit am Rande der Erträglichkeit inszeniert. Virtuos und in grobkörnigen Super-16 Bildern jagt die nervöse Kamera ("Und selbst wenn die Kamera auf einem Stativ stand, legten wir extra einen Sandsack unter, damit sie ein bisschen wackelte") den Ereignissen hinterher und verbreitet so schon die Hälfte der Furcht. Der Rest geschieht vor der Kamera, mit irren Massenmördern und Psychopathen, die durch einen öden Wilden Westen der Gegenwart wüten. Dass hier manchmal in der Drastik der Darstellung der Bogen deutlich überspannt wird, dass man zwischen Gewaltkritik und Gewaltgenuss nicht immer unterscheiden kann, mag die intellektuellen Gesellschaftskritiker unter den Zuschauern auf eine harte Probe stellen, die Popcorn-Kinogänger werden sich derweil auf die Schenkel klopfen. Spätestens aber, wenn die staatliche Macht beginnt, mit dem gleichen Eifer und Erfindungsreichtum zurückzuschlagen und die Kriterien 'Gut' und 'Böse' ordentlich ins Wanken geraten, sollte sich bei der Popcorn-Fraktion das Hirn einschalten und dürfen sich die Gesellschaftskritiker auf die Schenkel klopfen. Seit den frühen 70ern und Genreklassikern wie George Romeros "Night of the Living Dead", Tobe Hoopers "Texas Chain Saw Massacre? und besonders Wes Cravens "Last House on the Left" gab es keine solch radikale Attacke auf die innere Sicherheit.

(Christian Meyer)

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