Valerie
Deutschland 2006, Laufzeit: 84 Min., FSK 6
Regie: Birgit Möller
Darsteller: Agata Buzek, Devid Striesow, Birol Ünel, Ricarda Meßner, Anne Sarah Hartung, Sabine Vitua, Miriam Sachs, Jewgenij Sitochin, Guntbert Warns
Ein Film über die Würde
Marylou (161), 30.05.2007
und ein tiefer Blick in unsere Gesellschaft, aufgezeigt anhand der Geschichte von Valerie, gespielt von der wundervollen Agata Buzek.
Mittlerweile nicht mehr auf dem Markt gefragt, versucht Valerie um jeden Preis den Anschein zu waren, als sei alles in Butter - dabei schläft sie, nachdem sie ihr Hotelzimmer nicht zahlen konnte, längst in der Tiefgarage in ihrem Auto, denn sie hat noch nicht mal mehr Geld für das Parkticket.
Die Täuschung gelingt geschickt dank ihrer unglaublich souveränen Art und den Überbleibseln guter Zeiten, welche nur noch durch ihre mondäne Kleidung repräsentiert werden. Gekonnt gibt sie die Diva, die beschäftigte Freundin, die elegante Dame von Welt an der Hotelbar und tarnt ihre Verzweiflung mit hocherhobenen Kopf.
Selbst als sie ihrem Scheitern ins Auge schauen muß, von ihren Freunden verlassen, von der Agentin aufgegeben und auch vom Exfreud desillusioniert, verlieren sie keinen Augenblick ihre Würde. Selbst die einzige Träne, die sie vergießt, ist die Träne einer Königin.
Trotz der desolaten Situation gelingt es ihr, Fassung zu bewahren, man muß ihr unwillkürlich Respekt zollen.
Selbst auf der Polizeistation bleibt sie aufrecht - und läßt ihre Bewunderer im Kinosessel seltsam berührt, aber auch mit einem kleinen Leuchten im Auge zurück.
Der Film ist ein wunderbares Gesellschaftsportrait, schnörkellos ubnd ohne die üblichen Klischees. Aber auch die Geschicht einer anscheinend Hoffnungslosen, die sich weigert, hoffnungslos zu sein.
Sehr sehenswert!
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