Was nicht passt, wird passend gemacht
Deutschland 2000, Laufzeit: 97 Min., FSK 12
Regie: Peter Thorwarth
Darsteller: Willy Thomczyk, Dietmar Bär, Ralf Richter, Hilmi Sözer, Peter Thorwarth, Alexandra Maria Lara, Armin Dillenberger, Crescentia Dünßer, Nicholas Bodeux, Michael Brandner, Patrizia Moresco, Tana Schanzara, Johannes Rotter, Heinrich Giskes, Heinrich Schafmeister
Polier Horst (Willi Thomczyk) arbeitet mit den Bauar-beitern Kalle und Kümmel (Ralf Richter, Hilmi Sözer) an einer Baustelle. Da praktizieren sie ihren eigenen Ar-beitsstil nach dem Motto "Was nicht passt, wird passend gemacht". Das heißt, alles wird nach ihrem Interesse zurechtgebügelt notfalls mit ein wenig Nachdruck. Doch dann setzt man ihnen das Greenhorn Philipp (Peter Thorwarth) als Praktikanten zur Seite und schon ist al-les anders. Der Architekturstudent, Neffe eines Stadt-rats, ist ausgesprochen lästig, denn er läßt sich weder ein- noch ausschließen, zumal ihn die Arbeit überhaupt nicht, aber Polier-Tochter Astrid (Alexandra Maria Lara) um so mehr interessiert. Das passt dem Papa ebenso wenig in den Kram wie die Tatsache, dass Philipp bei allem Desinteresse am Bau alles mitkriegt. Immerhin kriegt Horst den Chef dahin, dass ihnen ein schwarzer, dh. illegaler Bauarbeiter zur Unterstützung zugesagt wird. Aber als der Pole Marek schließlich auftaucht, fällt er zum Schrecken aller in ein riesiges Bauloch, wo er verschwindet... In 15 Minuten hatte der Münchner Filmstudent Peter Thorwarth 1996 eine spannend lakonische Geschichte aus der Arbeitswelt erzählt und dafür zahlreiche Preise, darunter auch eine Nominierung für den Studentenoscar gewonnen. Es ging um eine Gruppe von Bauarbeitern, die einen tödlichen Unfall vortäuschen, um den Boss damit zu erpressen, mit dem Argument, dass nicht ausreichende Sicherheit Schuld am Tod eines Menschen hat. Bald schon reizte es den Filmschulabsolventen aus dem Kurzfilm einen richtigen Spielfilm zu machen. Mit "Bang Boom Bang" drehte er 1999 seinen ersten langen Spielfilm und hatte Erfolg. Jetzt, drei Jahre später, liegt "Was nicht passt, wird passend gemacht" als langer Spielfilm vor und das vorliegende 97-Minuten-Stück kann sich sehen lassen. Vor allem aber ist es kein aufgeblähter Kurzfilm. Denn es gelang, um die Kurzfilmidee eine recht originelle Story dranzustricken. Da kurz vor Beginn der Dreharbeiten Diether Krebs, der im Kurzfilm den Bauunternehmer spielt, unerwartet verstarb, konnte man Dietmar Bär für diese Rolle gewinnen. An dem Filmplott gefällt besonders, dass Thorwarth nicht einfach auf Jux- und Kalauer-Kino setzt, sondern dass die Einfälle durchaus etwas mit der Situation unserer Arbeitswelt und der Realität am Bau zu tun haben. Außerdem hat man ein sehr schönes Happy End gefunden, wo aus dem zwiespältigen Erpresserteam so etwas wie soziale Engel werden.
(Heiko R. Blum)
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