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Zodiac - Die Spur des Killers

Zodiac - Die Spur des Killers
USA 2007, Laufzeit: 157 Min., FSK 16
Regie: David Fincher
Darsteller: Jake Gyllenhaal, Mark Ruffalo, Anthony Edwards, Robert Downey Jr., Brian Cox, John Carroll Lynch, Richmond Arquette, Bob Stephenson, John Lacy, Chloë Sevigny, Ed Setrakian, John Getz, John Terry, Candy Clark, Elias Koteas, Dermot Mulroney, Donal Logue, Clea DuVall

David Finchers ("S7eben", "Panic Room") neuer Film beruht auf den Fakten zu den Morden des Serienkillers Zodiac, der Ende der 60er Jahre San Francisco in Angst und Schrecken versetzte. Spannungsgeladen folgt er den Recherchen, die sich bis in die 90er Jahre ziehen. Dramatische Jagd nach einem Serienmörder San Francisco 1969: Inspiriert durch einen Kriminalfilm aus den 30ern befördert ein Serienmörder seine Opfer auf unterschiedliche Weise ins Jenseits. Er nennt sich Zodiac und hält über Jahre regen Kontakt zur Presse. Codierte Botschaften mit merkwürdigen Zeichen - Buchstaben, Quadraten, Kreuzen - bringen Polizisten und Journalisten im Wettlauf auf falsche Spuren und richtige Fährten, die aber nicht zur Überführung des Mörders führen. David Fincher inszeniert die epische Suche nach dem Killer mit einem Thriller, der sich über zwei Reporter und einen Polizisten den Verbrechen nähert. Die begeben sich mit- und gegeneinander auf Spurensuche. Finchers Inszenierung bildet den Höhepunkt diverser Film- und TV-Inszenierungen, die sich von Zodiacs Morden inspirieren ließen. Und dem vermutlich verstorbenen Filmfreak Zodiac hätte man sicherlich kein größeres Geschenk bereiten können als dieses filmische Denkmal. Fincher beweist sich auch mit diesem Werk als Spannungsexperte. Zweieinhalb Stunden verweigern dem Film zwar die angemessene Größe zum atemlosen Thrill, doch es wird nie langweilig: Fincher bezieht die Spannung neben der Puzzle-Jagd nach dem Killer vor allem aus seinen Hauptfiguren, den Jägern. Die profitieren schnöselig und kurzsichtig von Schlagzeilen (Robert Downey Jr.), gehen bis an die persönlichen Grenzen, aber nicht weiter (Mark Ruffalo) oder steigern sich von scheuer Neugier in Besessenheit (Jake Gyllenhaal). Wie in Hollywood zurzeit üblich übernimmt auch Fincher die zeitgenössische Filmästhetik der 70er Jahre: Zwar streut er auch mal Zeitraffer oder vereinzelte digitale Doppelbelichtungen, aber im Ganzen dominieren Schlichtheit und Gegenlicht. Fincher versperrt sich damit weitgehend dem Fincher-Look, gemeinsamer Nenner bleiben die Brauntöne. Damit inszeniert er rein äußerlich keinen herkömmlichen Fincher-Film, aber das gelingt ihm sehr gut. Dass es schließlich ein Thriller über die Jäger geworden ist und nicht über den Killer, hat sich Zodiac jedenfalls selbst zuzuschreiben. Für die Hauptrolle hätte er sich eben erwischen lassen müssen.

(Hartmut Ernst)

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