Es gibt 266 Beiträge von Matt513
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20.10.2013
Es fällt schwer, für diesen mittlerweile 45 Jahre alten Film weitere lobende Worte zu finden, die noch keiner vorher verwendet hat. Ein wahrhaft zeitloses Kunstwerk, dessen Ästhetik über die lange Zeit seit seiner Entstehung nahezu keine Alterungserscheinungen aufweist. Abgesehen von ein paar Details wie Frisuren oder Kleidungsstücken liesse sich stilistisch kaum bestimmen, wann 2001 eigentlich entstanden ist. Welcher andere Film kann dies von sich behaupten?
Der letzte Akt Jupiter and Beyond the Infinite ist ein Geniestreich, der die Unbegreiflichkeit des Weltalls eindrucksvoll in Szene setzt – wer würde sich anmaßen, dies zu können bzw. zu wissen, was uns jenseits der bekannten Grenzen erwartet? Oder was mit uns geschieht, wer wir sein werden, sollten wir jemals diese Grenzen überschreiten? So wie auch der Film selbst ein Stück weit unbegreiflich bleibt. Es war Kubricks und Co-Autor Clarkes Anliegen, mehr Fragen als Antworten zurückzulassen. Deren Erörterung fasziniert Kinofans seit Jahrzehnten.
2001 wurde nach kürzester Zeit erst Kassenschlager, dann Kult; der 'positive Weltraumfilm', der nach Lolita sogar die katholische Kirche mit Kubrick aussöhnte. Dies ist bemerkenswert, da der Akt The Dawn of Man ja eher an Darwins Lehren als an der Schöpfungsgeschichte angelehnt ist. Auch bleibt offen, welchen Ursprungs die geheimnisvolle Intervention ist, die die Menschheit entscheidende Schritte voranbringt.
Der Mensch im Aufbruch, zunächst seine Welt zu erobern mit dem Knochen als Werkzeug, welcher -was für ein Schnitt!- quasi zum Raumschiff wird, das dem Menschen sodann bei der Eroberung des Weltraums dient. Kubrick liefert hier einen netten Kommentar zur Pionierzeit der Weltraumfahrt, als er seinen Astronauten Schinkenbrot und Thermoskanne mitgibt bzw. den Passagier über die Instruktionen der Zero-Gravity-Toilet sinnieren läßt. Die vielen drehenden Bewegungen finden ihre musikalische Entsprechung im Score von Richard Strauss, den jeder Kinofan untrennbar mit diesem Film verbindet. Kubrick erweiterte auch hier drastisch unseren Horizont, indem er der Filmmusik erstmals eine tragende, stilprägende Rolle zumaß.
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20.10.2013
Aus wahren Episoden während des polnischen Gewerkschaftsaufstands hat das Autorenduo Konopka/Krzystek einen ansehnlichen Film geschaffen, in dem die Spitze der Solidarność das Gewerkschaftsvermögen vor dem Zugriff des Staatsapparats zu sichern sucht. Daraus bezieht der Film seinen Namen - es geht um 80 Millionen Złoty.
Im Film stellt den jungen Solidarność-Funktionären der Staatssicherheitsdienst nach. Den Gesichtern nach unterscheiden sich die Gegner kaum, was eine anwesende ausländische Journalistin sogar explizit so anmerkt. Dies ist ein wichtiges Element; in der Realität ging die Korrumpierung der Gesellschaft so weit, daß man 'rein äußerlich' kaum unterscheiden konnte, wer Freund und wer Feind war. Regisseur Krzystek schießt hier jedoch übers Ziel hinaus. Seine Stasi ist viel zu menschlich, ja fast sympathisch geraten. Dialoge und Verfolgungsjagden haben bisweilen was von Slapstick, was den Film dort unpassenderweise in die Nähe einer Komödie rückt (häufiges Gelächter im Publikum). Da hätte ich mir viel deutlicher die stumpfe Fratze eines ungreifbaren Überwachungsstaats gewünscht, so wie dies z.B. in Das Leben der Anderen gelungen ist. Im Foyer war nach dem Film ähnliches zu vernehmen: In Wirklichkeit sei alles viel schlimmer gewesen. Auch die melodramatischen Momente in den Massenszenen haben gestört. Es ist ja zu verstehen, daß den Polen die Darstellung ihres Freiheitskampfes eine Herzensangelegenheit ist, aber Himmel – müssen denn bei sowas immer die üblichen Stereotypen des Kinos bemüht werden?
Grundsätzlich werden Filme wie dieser wieder wichtig, damit jedem klar wird, was für Sauereien totalitäre Regimes mit den Bürgern, ihrer Freiheit sowie der Wahrheit allgemein anzustellen imstande sind. Gerade in Zeiten, wo in Deutschland die DDR als 'eigentlich doch gar nicht so schlimm' verniedlicht wird und die Totalüberwachung des Bürgers sowie die Abschaffung der Demokratie auf leisen Sohlen vorankommt. Krzystek ist es gelungen, ein wichtiges Stück europäische Geschichte fürs Publikum einzufangen. Bloß an einer konsequenteren filmischen Umsetzung hat es mir gefehlt.
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09.10.2013
Eine Ode an den Willen zum Weiterleben, egal wie aussichtslos alles scheint. Zu den Stärken des Films zählt, wie ansatzlos er auf den Punkt kommt. Kein großes Geplänkel vorweg; würde alles nur vom Kern ablenken. Stattdessen schafft es Cuarón anhand weniger prägnanter Dialoge, seinen Charakteren gerade genügend Profil zu verleihen.
Daß der Film nicht zu reiner SF-Action verflacht, sondern im visuellen Chaos unerwartete Ruhepunkte findet, liegt am Fokus vor allem auf Bullocks Schauspiel. Weiterleben ist für sie mehrfach wie neu geboren zu werden, was optisch an große Klassiker erinnert.
Überwältigende Bilder, der Sound bisweilen wie ein Drillbohrer. Für Filme wie diesen wurde Computeranimation geschaffen (Cuarón wartete, bis die technischen Möglichkeiten gegeben waren, seinen Film zu realisieren). OV lohnt sich, 3D muß nicht; dies zusammen mit den kreiselnden Bildern wäre wohl zuviel Augenkarussell.
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24.08.2013
Der Film, der die Welt in den 80ern vielleicht vor dem atomaren Holocaust bewahrt hat. Reagan schaute ihn und sah sich anschließend dringend bewogen, mal mit seinen Generälen zu reden. TDA trug dazu bei, die bis dahin favorisierte Militärdoktrin eines 'gewinnbaren Atomkriegs' zu beseitigen.
Für Regisseur Meyer ein Alptraum, da er sich gegenüber dem Auftraggeber sowie den US-Behörden an eher formalen Aspekten abarbeiten sowie dabei erkennen mußte, wie wenig sensibel man für das hochbrisante Thema an sich war. Z.B. durften's im Film bloß nicht die USA sein, die den ersten Schlag führten (Meyer wies darauf hin, daß dies im Falle eines Atomkriegs völlig egal sei). Im Zuge der Recherche wurde ihm weiterhin klar, daß die Heimatverteidigung der USA sich im Falle eines Atomschlags als Luftnummer erweisen würde.
Mag die Tricktechnik im Film längst überholt sein, so ist er durch seine eindringliche Regie sowie gute Leistungen einer Reihe weiland weniger bekannter Schauspieler ein immer noch packendes, verstörendes Zeitdokument. Die Verwundbarkeit der modernen Zivilisation thematisiert Meyer bereits im Vorspann, indem er ihn mit den Lieferketten von Nahrungsmitteln bebildert. Wie so oft im Krieg, so ist auch hier die Zivilbevölkerung der große Leidtragende. U.a. der Farmer, der alle Vorbereitungen unternimmt, um seine Familie vor dem Atomschlag zu schützen. Am Ende steht er trotzdem vor den Trümmern seines Lebenswerks, wird schuldlos zum großen Verlierer. Und dann sind da noch diese apokalyptisch anmutenden Momente; die entsetzte Bevölkerung, wie sie den Raketen hinterher schaut, das scheuende Pferd auf der Weide, die letzten Augenblicke ländlicher Idylle, bevor die Welt, wie wir sie kennen, untergeht.
Nichts wird beschönigt, keine fidele "Duck-and-cover"-Choreographie mildert die Katastrophe und dabei heißt es im Abspann noch, daß die Folgen eines echten Atomkriegs weitaus verheerender sein dürften als im Film dargestellt. Es bleibt zu hoffen, daß uns dieser verhängnisvolle Tag für immer erspart bleiben wird. In Zeiten wiedererstarkender sowie neu entstehender Supermächte sollte der Film Pflichtlektüre für alle Politiker werden.
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18.08.2013
Habe weniger als 5 Martial-Arts-Filme bisher gesehen und muß sagen, dieser war für mich der untypischte. Schon in der Eröffnung wird dies deutlich. Der junge Ip Man muß sich gegen ein ganzes Rudel im strömenden Regen durchsetzen, jedoch besteht die Szenenfolge vor allem aus Nahaufnahmen, gerne auch in Zeitlupe, wo man eher Totale erwarten würde. Dies zieht sich im Film durch viele Kampfszenen hindurch fort und nimmt das narrative Element zugunsten eines meditativen, poetischen zurück. Die Zeitläufte, die Ip Man durchlebt, immerhin die japanische Invasion und die Kulturrevolution, werden durch unscharf gehaltene Einstellungen mehr angedeutet, gewissermaßen wie fallende Kalenderblätter. Der Film umspannt Jahrzehnte, aber der Fokus bleibt auf den Charakteren und gleitet nicht ins Erzählkino ab.
Ferner interessant, welche zahlreichen Unterarten Kung Fu besitzt sowie mit welchen Chiffren sie verschlüsselt von den Meistern an deren Schüler weitergegeben wurden.
Es ist schade, aber man könnte diesen Film noch mehr bewundern, wenn sich eine gewisse optische Nähe zu Matrix nicht aufdrängte, wofür er aber nichts kann, was seine Qualität nicht schmälert und was vom Regisseur auch keinesfalls beabsichtigt sein dürfte. Liegt in der Materie begründet. Das eine oder andere lästige Déjà-vu hätte man so nicht gehabt.
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15.08.2013
Erinner mich, wie die Filminfo ca. 2009 an mir vorbeisauste. Ein Knastbruder, der sich irgendwann für Charles Bronson hielt. Ja und, dachte ich, surfte weiter und wußte es nicht besser. Und hätte mit meiner Einschätzung richtig gelegen, wenn's ein anderer Regisseur gewesen wäre. Aber es ist Refn. Und er läßt mal wieder nichts aus. Nichts. Man sollte zu Abend gegessen haben, bevor man sich dieses Teil hier reinzieht.
Bronson ist die wahre Geschichte des chronischen Gewalttäters Michael/Charles aus der Ich-Perspektive, der mangels anderer Talente seine kriminelle Karriere als einzige Möglichkeit begriff ‚berühmt‘ zu werden. Psychisch irgendwo zwischen Narzißmus, Schizophrenie und Sarkasmus verortet, was von Refn ausgesprochen sehenswert umgesetzt wird. Mal Michael/Charles' Innenansichten als abstruse Stand-up-Comedy-Auftritte, mal Ansichten seiner üblichen Umgebung - Einzelzellen oder die Irrenanstalt.
Obwohl Refn sich hier schon treu bleibt, mußte ich bei den Gefängnisszenen an Uhrwerk Orange denken, was auch an der saftigen Orchestermusik lag (Siegfrieds Beerdigungsmarsch sowie The Dambusters; sehr hübsch :)). Mit seiner krassen, metaphorischen Bildersprache, der Musik als eigenständigem ästhetischen Mittel sowie seiner Fähigkeit, die Welt als unwirklichen Ort voller sprungbereiter Gewalt zu zeichnen, bewegt er sich auf den Spuren Kubricks. Das Burleske, Rotsamtene sowie die dekadenten Dialoge später in Onkel Jacks Salon hingegen, das erinnert an Lynch. Insgesamt wirkte der Film auf mich nicht so durchkomponiert (`ist positiv gemeint) wie seine neueren Filme. Könnte sein, daß Refn noch dabei war, seinen Stil zu finden.
Nicht nur äußerlich, auch innerlich sitzt die Hauptfigur permanent im Knast. Das lebenslange Ringen mit der Obrigkeit bebildert Refn als visuellen Parforceritt. Der Film ist in mehrfacher Hinsicht düster – Abgründe des menschlichen Wesens, die geradezu hilflos wirkende Repression des Staates dagegen. Brillant: Tom Hardy, der in der Rolle bis zur Unkenntlichkeit aufgeht. Seine Leistung hätte mehr Beachtung verdient gehabt. Ein sehr sehenswertes, schonungsloses Zwischenwerk Refns, das seinen weiteren Schaffensweg vorzeichnete.
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28.07.2013
Man blickt dem Abspann hinterher und kann kaum glauben, was man in den 90 Minuten davor gesehen hat. Die erste Viertelstunde der minimal angelegten Handlung fast ohne Dialog; man ringt, auf den anfahrenden Zug überhaupt draufzukommen. Die Grenze zwischen Vorstellung und Realität fließt zuweilen.
Refn spannt zunächst in kunstvollen Bildern auf, was später mit Worten erweitert wird – Beziehungsunfähigkeit und Schuld, Ergebnis verheerender Familienerlebnisse. Vermutlich daraus resultiert ein erster Mord, dem wie bei einem Schneeballsystem weitere folgen. Einer übergeordneten Instanz gleich teilt ein Rächer unnachsichtig auf allen Ebenen, in alle Richtungen Vergeltung aus. Das ist der Fokus. Der Rest, ein wenig Halbwelt auf den nächtlichen Straßen Bangkoks, dazu passende Geschäfte, ist bereits nur mehr Dekoration.
Stilistisch gesehen ist der Film ein Monument. Nahezu jede Einstellung ist sorgfältig und vollendet angerichtet. Der Sound ist eine einzige Wucht, paßt perfekt. Die Bandbreite reicht von bedrohlichen Baßsequenzen bis zu thailändischer Volksmusik aus einer Art Karaoke-Bar. Ähnlich wie in Drive gelingt es Refn wiederum, eine native, ortsspezifische Ästhetik zu erschaffen, die dennoch seine spezielle Handschrift trägt.
Der Film ist dann aber auch furchtbar blutrünstig. So weit geht der Exzess, daß ich (alleine im Kino; Freunde hatten vorher schon abgewunken) überlegte zu gehen, weil ich schlichtweg nicht drauf vorbereitet bzw. in der Laune dazu war. Hochästhetisch; aufgrund der krassen Gewalt jedoch schon fast als scheußlich zu bezeichnen. `Was für harte Kinogänger. OmU ist evtl. besser, `fand die Synchro nicht so gelungen.
Was gab’s noch? Die bekannte Erkenntnis, sich bloß nicht mit den Verkehrten anzulegen, schon gar nicht aus dem ‚verkehrten‘ Kulturkreis, weil’s dann u.U. besonders grausam wird. Und weiter, daß man den Angehörigen jedweder Kultur den Respekt erweisen sollte, den sie verdienen. `Sind hier nämlich nicht bloß ‚Schweine‘ und ‚Schlampen‘. Sondern Menschen.
PS: ^Kollerteral..: Die Hände - ja, ein ganz wichtiger Hinweis. Wer mehr dazu wissen mag, guckt ins Netz, z.B.: Interview Refn CS. An Lynch mußte ich auch denken ;).
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28.07.2013
Gosling last-minute in Köln – schon wieder. Hatte den Film schließlich noch im OFF Broadway geschafft, sogar im OmU.
Dieser Film trägt die Züge einer Tragödie klassischen Zuschnitts, sogar in mehrere Akte unterteilt. Die Schuld. Sie lastet schwer auf den Schultern der Hauptfiguren. Luke (Gosling) leidet darunter, als Rastloser nicht für seine Familie dagewesen zu sein. Um dies wiedergutzumachen, stürzt er sich ins Verbrechen. Avery (Cooper) macht erst einen fatalen Fehler und kann diesen dann nichtmals offen zugeben, weil ein Kodex es nicht erlaubt. Wie die Kenntnis um diese und auch andere krumme Sachen in seinem Umfeld sich erst in sein Gewissen frißt, jenes anschließend von seinen Ambitionen korrumpiert wird, das spielt Cooper sehr gut. Gosling daneben ist mir ein Rätsel und wird immer eins bleiben. Er spielt so zurückgenommen und beherrscht dennoch die Leinwand.
Die Jahre vergehen und die Schuld trägt Früchte. An seiner Korruption hatte Averys Ehe Schaden genommen; so wurde sein Sohn ein haltloses Trennungskind. Aus Lukes Junge wurde ein driftender Einzelgänger. Ihre Wege kreuzen sich und die Schuld schreit nach Sühne. Daß Cianfrance die konfliktbeladene Lebenssituation der Väter auf die Söhne überwälzt, verleiht dem Film den besonderen Kniff. Etwas mehr Konsequenz hintenheraus hätte ihn vollends zur Tragödie gemacht, meine Meinung. Großartiges Kino mit schwer lastendem Soundtrack, der den tragischen Charakter optimal unterstreicht.
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19.07.2013
Du kannst ein Amibengel sein, dessen Bedarf beim erstmaligen Besuch der Insel mit Saufen, Zigarre rauchen und (erfolglosem) Baggern bereits gedeckt ist - Havanna besorgt Dir die Bekanntschaft für die Nacht, die Du verdienst :). Du kannst ein arrivierter, jedoch zerrissener Filmschaffender auf der Suche nach Inspiration sein - Havanna schenkt Dir die Begegnung mit dem einfachen Menschen, dessen Talent Dir Dein Lachen zurückgibt. Auf der Suche nach Talenten kann Dir sogar die Liebe Deines Lebens begegnen - Du wirst sie nicht halten können, wenn Du ihr kubanisches Herz nicht verstehst. Dagegen kannst Du gekommen sein, bloß den Commandante zu treffen und die Stadt wird Dir den Rücken zuwenden; ihre Hitze wirst Du nie spüren.
Havanna - stumme Zeugen in Blech und Stein voller Schwung und Flair, traumhaft das Meer und der Wind, hübsche junge Menschen, Musik und was zu trinken, ja; vor allem aber viele Netze in denen jeder jeden kennt, ja kennen muß und jeder jedem hilft, ja helfen muß. Menschen im Schwarm. Bekannte oder Verwandte – ach, das interessiert hier nicht. Armut verbindet mehr als ein Familienname. Ein ständiges Geben und Nehmen, Aufschnappen und Weitersagen, hier was abzwacken, dort in der Schubkarre wegfahren, das permanente sich im Mangel zurechtfinden. Und schließlich der Spagat zwischen tief empfundener, christlich geprägter Religiosität und dem Voodoo, dem Vertrauen auf die Macht der Geister im Dickicht.
Havanna gibt und nimmt. Zurück bleibt Tand; eine Mütze, eine korallene Trophäe, ein vages Versprechen. Hinaus in die Welt gehen faszinierende Bilder, Rhythmen, Gefühle, Träume – und Tränen derer, die ihre geliebte Insel zurücklassen müssen.
OmU wäre toll gewesen. Wie konnte dieser Film eigentlich FSK 6 bekommen??
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16.07.2013
Von Anfang bis Ende gespannt verfolgt man diesen hervorragend orchestrierten Thriller. Die pittoreske Hinterhofszenerie ist ein Meisterstück der Regiekunst Hitchcocks. Wie Miniaturen in einem Setzkasten, so wird dort eine ganze Palette von Schicksalen und Emotionen vorgeführt. Sie ist Jeffs einzige dauernde Zerstreuung im Gips und gleichzeitig räumliches Gegenstück zu seinem Ausguck im Vordergrund. Neben diesem stark eingefaßten Bühnenbild sind es Schnitt sowie die subjektiv angelegte Perspektive der Kamera, die den Zuschauer geradezu in das eintauchen lassen, was Jeff als Hauptfigur erlebt. Suspense vom feinsten; man wird zum Kaninchen, das gebannt auf das Zuschnappen der Schlange wartet.
Im Hier und Dort befindet sich auch Jeffs Beziehung mit Lisa. Sein neugieriges Wesen und sein Beruf treiben ihn oft an unsichere Orte fort. Sie dagegen ein New Yorker Society Girl, das ihn an sich binden will, ohne sein Streben nach dem Unbekannten zu verstehen, womit sie auch den Handlungsfluß an einer Stelle beinahe zu ersticken droht. Zum Sich-finden braucht es erst ein haarsträubendes Abenteuer auf engstem Raum mit vielen Wendungen.
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Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
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Queere Menschen in Polen
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Pssst!
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Ein Fest des Kinos
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Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24