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Es gibt 3 Beiträge von Max-Roth-Group

Solaris

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Warum geht die Welt "rückwärts"?

04.05.2004

Wer die gelungene Verfilmung von Andrei Tarkovsky von 1972 kennt, wird an der "Version" von Soderbergh wenig Freude haben, aber:

Ich frage mich nun wieder (befruchtet durch dieses Erlebnis), warum die "DDR" nicht die "BRD" vereinnahmt hat, und warum nicht wir im "real-existierenden Konsumismus" eine "Perestroika" und ein "Glasnost" erleben duften? Sind wir wirklich dazu verdonnert, auch gerade als EUROPÄER, die Glitzerwelt der USA ungefragt zu übernehmen?

Nun, zurück zum Film: Tarkovsky galt als der bedeutendste russische Regisseur nach Sergej Eisenstein. Sein Film "Solaris" gilt unter Cineasten als Meisterwerk.

Soderberghs Version, oder besser gesagt, der zweite Versuch an Lems Stoff hingegen, ist die "Kaugummi-Version". Während Tarkovsky mit seinem unaufdringlichen - und dennoch (oder gerade deswegen) fesselnden Erzählstil, den Blick des Betrachters auf die Frage foccusierte, was "Mensch-sein" bedeutet, was Erinnerungen - Gegenwart - Hoffnungen - Wünsche - Träume und Schuldgefühle sein können und auslösen können, so scheint sich Soderbergh hingegen eher damit begnügen zu wollen, uns den nackten Hintern von Clooney zu zeigen und bemerkenswerte "Science-Fiction-Film-Effekte" einfliessen zu lassen.

Tarkovski hatte seinerzeit (nach dem Film) sogar erwähnt, dass er im Nachhinein der Ansicht ist - zu viel "optischen Schnick-Schnack" verwendet zu haben.

Man kann einen Sience-Fiction-Film auch OHNE jegliche Special-Effects drehen.

Vielleicht "unterschlägt" auch aus diesem Grunde die "offizielle Web-Site" des (neuen) Filmes, die Existenz des Werkes von Tarkovsky komplett - um einen "Vergleich" gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Das erinnert mich an eine (reale) Szene an einer deutschen (Warenhaus-)Kasse, wo ein Araber sich auf einem Zettel ein paar Zahlen (Preise) notierte - beim rechnen kurz "stockte" - und daraufhin zwei junge US-Amerikanerinnen, welche hinter ihm in der Schlange warteten, loskicherten, und laut (auf englisch) sagten: "Uhuhu, schau mal - der kann keine amerikanischen Zahlen schreiben!"

Ich unternahm nicht einmal im Ansatz den Versuch den "klugen Amerikanerinnen" zu erklären, dass IHRE "Amerikanischen Zahlen" eine arabische Erfindung sind.

Oh, ich schweife erneut ab.

Nun, der "alte" Film - dem das gewohnte Tempo (und somit auch die "augen-schmerzende" schnelle MTV-Schnittfolge) des konventionellen US-Kinos fremd ist - versteht sich somit meiner Ansicht nach auch (und vor allem) als Angebot um sich hineinzufühlen und die eigenen Interpretationen zuzulassen. Fast erscheint der "alte Film" somit als die nahezu exakte Antipode zur "modernen Version" - obwohl dieser auch auf dem gleichen Buch basiert.

Diese - wohl eher zufällige "Leistung" - ist bemerkenswert, da es dem sensiblen Betrachter nicht nur zwei sehr gegensätzliche Hintergründe erkennen lässt, (den Neo-Liberalismus und die "freie Marktwirtschaft" vs. dem Kommunismus auf der anderen Seite) - sondern auch die glanzvollen und menschlichen siebziger Jahre vs. dem kalten und menschenverachtenden "neuen Jahrtausend" in dem wir nun leben.

Tja, nun habe ich ungewollt eher den "alten" Film bewertet - und somit doch auch irgendwie den "neuen", oder?

The King of Comedy

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Das Ende der goldenen Ära

04.05.2004

Zu einer Zeit als Robert de Niro sich noch nicht komplett dem Mainstream verschrieben hatte, und Filme auch dann gemacht wurden und in die Kinos kamen - wenn es dabei nicht nur hauptsächlich um's "Geld verdienen" ging. Atmosphärisch zwar nicht so dicht wie der Meilenstein des Duos Scorsese/de Niro "Taxi Driver" - aber faszinierend (auch) durch einen fast beängstigend ernst wirkenden Jerry Lewis - meiner Ansicht nach in seiner besten Rolle. Die Älteren unter uns werden diesen Film kennen - diejenigen, die unter dem "Fluch der späten Geburt" leiden, erhalten hier eine Möglichkeit einen Blick in eine Welt zu werfen, die noch nicht völlig dem Diktat des Privatfernsehens gehorchte - in dem aber die Ursprünge dieser Volkskrankheit zu sehen sind. "doppelt-plus-gut" (Autor: Musikerforum@aol.com)

Dawn of Dead

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Eine Hommage an Romero

01.05.2004

Es ist schwierig mir mit einem Film den Schlaf zu rauben, den Machern dieses Streifens ist das gelungen.

Details: Es ist zwar sehr lange her, dass ich das "Original" von Romero gesehen habe, aber dennoch darf ich mir erlauben zu sagen - das der "neue" kein Remake im eigentlichen Sinne ist. Es ist eher eine Hommage an den "alten" - und eine Umsetzung des Themas aus aktueller Sicht und zwar

a) Mit modernen Special-Effects und

b) Mit einer gewissen "Oberflächlichkeit", die aber durch eine excellente Dramaturgie aufgefangen wird.

Weiteres: Mein zweiter Testseher, mit dem ich im Kino war, vermisste ein wenig die apolkalyptische Endzeitstimmung des ersten Filmes. Bemerkenswert: Wer sich selber erlaubt in den Film einzutauchen - und es nicht einfach "von aussen" betrachtet, wird wahrlich "schreckliche Minuten" erleben können, falls man an diesem Adrenalin-Kicks Freude hat. Selbst ich (37 Jahre alt, Mann, Reisender & Abenteurer), der im "realen Leben" wohl schon viele fragwürdige Situationen erlebt hat, fand mich wieder - wie ich mich in das Bein meines Testseher-Kollegen krallte, um den "Schrecken" teilweise zu verarbeiten.

Zusammenfassend: Wer als junger Mensch mit keiner grossen Erwartungshaltung in den Film geht - und "Horror/Splatter" mag, wird glaube ich grosse Freude haben. Wer als "Älterer" noch die Vorlage kennt, sollte sich freimachen - und ebenso unvoreingenommen den Film wirken lassen. Sensible Menschen und schreckhafte Personen sollten dem Film fernbleiben. Meiner Frau kann ich den Film also nicht empfehlen, aus gesundheitlichen Gründen. Jedem anderen sage ich: "doppelt-plus-gut" (Autor: Musikerforum@aol.com)

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