Es gibt 3 Beiträge von Smithee
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11.02.2008
Ich habe den Film gerade gesehen und kann gar nicht verstehen, wie man ihn langweilig finden kann. Natürlich bietet er keine Action oder geschliffene Dialoge, aber diese lakonische, charmante, melancholische und humorvolle kleine Komödie ist einfach wunderschön und absolut sehenswert!
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22.12.2005
Obwohl er wohl der bekannteste meiner Namensvettern ist, habe ich leider noch nie den Roman "Oliver Twist" von Charles Dickens gelesen. Auch die hoch gelobte Verfilmung von David Lean aus dem Jahr 1948 habe ich noch nie gesehen. Insofern fehlen mir für die aktuelle Version von Roman Polanski die Vergleiche.
Ohne Kenntnis dieser Werke lässt sich sagen, dass der Film eine nette vorweihnachtliche Unterhaltung bietet (wenn auch nicht für jüngere Kinder), mit beeindruckendem Dekor und meist sehr guten Schauspielern, allen voran Ben Kingsley als Fagin. Lediglich Barney Clark in der Titelrolle war eher enttäuschend. Größeren Tiefgang, Subtilität oder innovative Regieeinfälle bietet der Film jedoch nicht und lässt sich damit nicht ohne weiteres als Werk eines Roman Polanski identifizieren. Aber da Polanski nach eigener Aussage den Film für seine Kinder gedreht hat war das wohl auch nicht zu erwarten.
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12.12.2005
Die Geschichte von Buenos Aires ließe sich anhand des Telefonbuchs erzählen, so heißt es zu Anfang des Films. Zwischen 1880 und 1930 wanderten Millionen von Europäern in das damals prosperierende Land, was sich heute noch an den Namen der Porteños (wie die Einwohner genannt werden) ablesen lässt. Seit der großen Argentinien-Krise, die Ende des letzten Jahrhunderts begann und deren Auswirkungen die Bürger immer noch spüren, gehen die Migrationsströme wieder in die andere Richtung: viele Argentinier bedienen sich ihrer europäischen Wurzeln, um ihr Glück in Spanien, Italien oder Frankreich zu versuchen.
Der Regisseur Arne Birkenstock hat einige dieser neuen Auswanderer vor ihrer Abreise begleitet. Und als Rahmen für seinen Film benutzt er das, was die meisten Europäer mit Buenos Aires verbinden: den Tango, der sich in jüngster Zeit auf beiden Seiten des Atlantik wieder zunehmender Beliebtheit erfreut. So erhält der Zuschauer einen Einblick in die aktuelle wirtschaftliche und soziale Situation Argentiniens und gleichzeitig in die Welt des Tangos. 12 davon bilden das Gerüst des Films und werden in voller Länge gezeigt; dazwischen sehen wir, wie die vierfache Mutter Yolanda Abschied von ihrer Familie nimmt, um in Spanien das nötige Geld für deren Unterhalt zu verdienen; wir begleiten die zwanzigjährige Tänzerin Marcela, die in Paris als Lehrerin ihr Glück versuchen wird, sowie ihren 71jährigen Tanzpartner Roberto Tonet, einst weltberühmter Tanguero, der seine gesamten Ersparnisse während der Krise verlor. Archivaufnahmen zeigen Bilder aus seiner glorreichen Vergangenheit, aber auch von den Demonstrationen und Unruhen, die durch die Wirtschaftskrise ausgelöst wurden.
Zwar hätte man sich an der einen oder anderen Stelle vielleicht etwas mehr Information über den persönlichen Hintergrund der Protagonisten oder über die Musik gewünscht, aber der Film will ja keine reine Dokumentation über Tango, Ökonomie oder Gesellschaft sein; vielmehr gelingt es ihm, Musik, Fakten und Emotionen miteinander zu verbinden und so ein interessantes Porträt der aktuellen argentinischen Befindlichkeit zu zeichnen. Und die Musik ist einfach toll - für Tangoliebhaber ein Muss!
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