Eine normale Stadtführung? Langweilig! Das dachte sich jedenfalls Filmliebhaber Josef Haas-Achenbach und schuf kurzerhand seine ganz eigene Art der Stadtführung in Form von „filmscout.köln“, einer Südstadtführung durch die verschwundenen Kinos der Stadt Köln, die einst ein cineastisches Mekka mit über achtzig Vorstellungsorten war. Der Hauptknotenpunkt lag damals in der pulsierenden Südstadt, dem Ort, an dem auch der Schokoladenfabrikant Ludwig Stollwerck dem deutschen Film einst in die Kinderschuhe verhalf.
Beginnend unter dem Severinstor führt der selbsternannte Filmpfadfinder die Besucher entlang verborgener Ecken und vergessener Schauplätze der Kölner Film- und Kinokultur, an denen die Spuren der Geschichte zu lesen sind – wenn man sie denn zu deuten weiß. Und das weiß Haas-Achenbach, der durch sorgsame Recherche und eigene Erfahrungen aus der Arbeit in Film und Kino allerhand interessante Details und Anekdoten zu erzählen hat.
Sein Wissen nutzt er, um für die Besucher Verbindungen aufzuzeigen, die immer da waren, aber selbst von vielen Kölnern nicht mehr gesehen werden. Wo fand eigentlich die erste bezahlte Kinovorstellung in Köln statt? Was hat es mit dem berühmten Roxy-Schriftzug auf sich und was hat das Schokoladenmuseum mit Kölns Filmgeschichte zu tun? All diese Fragen und noch viele weitere klärt Haas-Achenbach auf der Tour durch die Gassen und Parks der Südstadt. Dabei entpuppt sich dann auch plötzlich ein einfacher Parkplatz als bedeutende Stätte deutscher Musik- und Filmhistorik.
Zum Schluss kann Kinokultur noch einmal hautnah miterlebt werden bei der Führung durch einen Vorführraum. Zwischen alten 35-mm-Filmrollen und hochmodernen Projektoren weist der Kinokenner die Besucher in die Kunst des Kinofilms ein. Wer möchte, kann danach eine Filmvorführung besuchen, so dauert die zweistündige Tour allerdings dreieinhalb Stunden.
filmscout.köln | 5.4. 15 Uhr, 10.4. 16.30 Uhr, 14.4. 13.30 Uhr, 27.4. 15.30 Uhr | Treffpunkt Severinstor | filmscout.koeln | 0179 670 11 36
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