Filterblasen, gesellschaftliche Spaltung, Drang zur Individualisierung: Wir leben in Zeiten, in denen Abgrenzung großgeschrieben wird. Doch einigen liegt immer noch etwas daran, diese Mikroauftrennungen aufzubrechen. Genau das soll das Open Mind Festival leisten, das am 18.06. im Orangerie Theater stattfindet.
Open Mind, das steht laut Veranstalter Díaz de León von Colconet für das Überwinden von Grenzen im doppelten Sinn: Musikalisch soll sich nicht streng an ein Genre gehalten werden. Es wurden also Bands ausgewählt, die in ihrer Musik immer gleich mehrere Musikrichtungen ausfüllen und verbinden. Gleichzeitig geht es auch um eine Weltoffenheit – die Musiker:innen stammen aus Deutschland, Süd- und Nordamerika. Diese verschiedenen kulturellen Einflüsse finden auch in ihrer Musik Platz. So zum Beispiel verbindet die Band „Pangea Ultima“ afrikanische, indische und lateinamerikanische Sounds und will explizit Weltmusik produzieren. Heraus kommt dabei ein verspielter Sound mit improvisatorischen Anteilen. Den lateinamerikanischen Einschlag hat sie gemein mit „El Flecha Negra“, die mit Gitarren, Trompeten und karibischen Beats Songs produzieren, die zum Tanzen anregen. Auch Jazzelemente sind hierbei vertreten; genauso bei „Salomea“, der dritten Band im Bunde, die in ihrem Klang durch einen recht konsistenten Bassteppich nachdenklicher auftritt. Durch die Verbindung von Elektro, HipHop und RnB schaffen es Salomeas Bandmitglieder, die größtenteils auch eine Jazzausbildung durchlaufen haben, eine immersive Erfahrung zu schaffen, ohne eintönig zu werden. Stattdessen treten immer wieder unerwartete Stilbrüche auf, die dem Hörerlebnis einen Charme verleihen. „Die Bands decken einen ganzen Horizont ab“, so Díaz de León, „Insgesamt ergeben sie einen Bogen, der einfach Sinn macht.“
Sinn macht auch, dass es beim Open Mind Festival eine Kinderbetreuung geben wird, die im Ticketpreis bereits beinhaltet ist – ein Konzept, das sicherlich bei mehr Veranstaltungen Anwendung finden sollte, um sie tatsächlich auch allen zu öffnen. Die Voraussetzungen für einen schönen Abend in den Gärten der Orangerie sind also gegeben. Díaz de León fasst das Ziel des Festivals so zusammen „Ein Raum für Party, Begegnungen und gute Laune“.
Open Mind Festival | 18.6. 15-21 Uhr | Orangerie Theater | www.orangerie-theater.de
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