choices: Frau Weber, was treibt „krippeninteressierte Menschen“ an?
Caroline Maria Weber: Für „Krippenfreunde“ ist das Kulturgut „Weihnachtskrippe“ oft Gegenstand ihrer beruflichen Tätigkeit, zum Beispiel als Volkskundler, Restauratoren, Geistliche oder Pädagogen, andere beschäftigen sich in ihrer Freizeit mit Krippenbau oder dem Sammeln von Krippen. Sie sind häufig in „Krippenvereinen“ engagiert, die zumeist zu Beginn des 20. Jahrhundert mit der Motivation gegründet wurden, die Botschaft von der Menschwerdung Gottes als „Krippen-Apostolat“ bildhaft zu verkünden. Heute gehört auch kunst- und kulturhistorisches Interesse dazu, wobei die Zugehörigkeit zum christlichen Bekenntnis – egal ob katholisch oder evangelisch – nach wie vor eine wichtige Rolle spielt.
Die Krippenfreunde sind auch international aufgestellt ...

Der Weltkrippenverband UniversalisFoederatioPraesepistica – kurz UN FOE PRAE – in Rom feiert in 2012 bereits sein 60jähriges Jubiläum. Er richtet auch den alle vier Jahre stattfindenden Weltkrippenkongress aus. Mitglieder sind zurzeit 26 nationale Vereinigungen.
Wie attraktiv ist das Thema „Krippe“ für heutige Künstler?
Zeitgenössische Künstler setzen sich häufig mit diesem Thema auseinander. Ich möchte zum Beispiel auf die „Kölner Stadtkrippe“ am Dom mit den schönen Bronzefiguren der Kölner Bildhauerin Rosemarie Peter verweisen oder auf Arbeiten, die speziell für den „Kölner Krippenweg“ entstehen, so wie die Arbeit „The Visitors“, die von der Düsseldorfer Künstlerin Petra Ellert aus gerissenem Papier gestaltet wurde.
Beim 17. Kölner Krippenweg sind auch Krippen aus anderen Kulturen zu sehen. Welche sind da vertreten?
Einen Schwerpunkt bilden Krippen aus Kölns Partnerstadt Barcelona, sie ist mit einer ganzen Sonderausstellung von katalanischen Krippendioramen im Rathaus/Spanischer Bau vertreten. Darüber hinaus zeigen wir Krippen aus den deutschen Regionen Rheinland und Westfalen, dem Westerwald, Erzgebirge und Bayern, ferner aus Neapel, Liverpool, Peru, Ecuador, Tschechien, Polen, den Niederlanden, Kenia, Indien und vieles mehr.
Gab es bestimmte Gründe für diese Auswahl?
Es zählt die künstlerische und inhaltliche Qualität der Krippendarstellung. Wie gelingt es dem Künstler, die Weihnachtsbotschaft in Bilder zu fassen? Das ist bei Krippen aus anderen Kulturen besonders spannend, weil mit ganz anderen Materialien und Symbolen gearbeitet wird als bei uns. Zum Beispiel in den afrikanischen Ebenholzkrippen mit schwarzem Jesuskind. Auch Krippen mit einem Bezug zu Köln zeigen wir gerne, und Krippen, die besonders Kinder ansprechen. Kinder interessieren sich sehr für die Weihnachtsgeschichte und es macht viel Freude, sie ihnen kindgerecht zu vermitteln.
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen?
Als unabhängiges und kostenloses Medium ohne paywall brauchen wir die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser. Wenn Sie unseren verantwortlichen Journalismus finanziell (einmalig oder monatlich) unterstützen möchten, klicken Sie bitte hier.

Love is all around
Es weihnachtet – wunderbar kölsch und nicht anders – THEMA 12/12 O DU FRÖHLICHE
Verhalten optimistisch
Elisabeth Slapio über Geschäftsklimaindikatoren, Weihnachten und Einkaufstrends – Thema 12/12 O du fröhliche
Klein, fein, anders
Thomas Fasshauer über schwul-lesbische Weihnacht, Ambiente und Eierlikör – Thema 12/12 O du fröhliche
Die schwarze Seite
Gespräch bei einem Kölsch – Thema 12/12 O du fröhliche
Kli Kla Klacks
Intro – Genug für alle
Gerechtigkeit wäre machbar
Teil 1: Leitartikel – Die Kluft zwischen Arm und Reich ließe sich leicht verringern – wenn die Politik wollte
„Je größer das Vermögen, desto geringer der Steuersatz“
Teil 1: Interview – Finanzwende-Referent Lukas Ott über Erbschaftssteuer und Vermögensungleichheit
Gegen die Vermüllung der Stadt
Teil 1: Lokale Initiativen – Umweltschutz-Initiative drängt auf Umsetzung der Einweg-Verpackungssteuer
Gleiches Recht für alle!
Teil 2: Leitartikel – Aufruhr von oben im Sozialstaat
„Eine neue Ungleichheitsachse“
Teil 2: Interview – Soziologe Martin Heidenreich über Ungleichheit in Deutschland
Klassenkampf im Quartier
Teil 2: Lokale Initiativen – Bochums Stadtteilgewerkschaft Solidarisch in Stahlhausen
Die Mär vom Kostenhammer
Teil 3: Leitartikel – Das Rentensystem wackelt, weil sich ganze Gruppen der solidarischen Vorsorge entziehen
„Die gesetzliche Rente wird von interessierter Seite schlechtgeredet“
Teil 3: Interview – VdK-Präsidentin Verena Bentele über eine Stärkung des Rentensystems
Der Kitt einer Gesellschaft
Teil 3: Lokale Initiativen – Der Landesverband des Paritätischen in Wuppertal
Der Staat will zuhören
Wandel im niederländischen Sozialsystem – Europa-Vorbild: Niederlande
Armutszeugnis im Reichtum …
… und alternative Fakten im Wirtschaftssystem – Glosse
Konflikt-Kanzler
Intro – Friedenswissen
Herren des Krieges
Teil 1: Leitartikel – Warum Frieden eine Nebensache ist
„Besser fragen: Welche Defensivwaffen brauchen wir?“
Teil 1: Interview – Philosoph Olaf L. Müller über defensive Aufrüstung und gewaltfreien Widerstand
Politische Körper
Teil 1: Lokale Initiativen – Das Kölner Friedensbildungswerk setzt auf Ganzheitlichkeit
Streiken statt schießen
Teil 2: Leitartikel – Das im Kalten Krieg entwickelte Konzept der Sozialen Verteidigung ist aktueller denn je.
„Als könne man sich nur mit Waffen erfolgreich verteidigen“
Teil 2: Interview – Der Ko-Vorsitzende des Bundes für Soziale Verteidigung über waffenlosen Widerstand
Widerstand ohne Waffen
Teil 2: Lokale Initiativen – Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen und ihr Landesverband NRW
Unser höchstes Gut
Teil 3: Leitartikel – Von Kindheit an: besser friedensfähig als kriegstüchtig
„Das ist viel kollektives Erbe, das unfriedlich ist“
Teil 3: Interview – Johanniter-Integrationsberaterin Jana Goldberg über Erziehung zum Frieden