Donnerstag, 5. Mai: Auch bei der ifs-Begegnung mit Tom Tykwer und „FilmAfrica!“ konnte man im überfüllten Kölner Filmforum in diesem Monat internationale Gäste begrüßen. Aus Kenia waren die jungen Filmemacher Ng’ethe Gitungo und Tosh Gitonga angereist. Beide haben in den vergangenen Monaten mit Tom Tykwer und einigen weiteren deutschen Organisatoren in Kenia gemeinsam an einem Filmworkshop gearbeitet. Unter dem Oberbegriff „FilmAfrica!“ möchte man damit die afrikanische Filmindustrie stärken und den Nachwuchstalenten vor Ort mit Hilfe eines Filmschul-Crashkurses neue Arbeitsmöglichkeiten eröffnen. Viele der Teilnehmer waren im Vorfeld schon bei internationalen Produktionen mit kleineren technischen Jobs betraut. Durch den Workshop erhalten sie nun die Möglichkeit, ihre eigenen Ideen zu entwickeln und diese selbst umzusetzen. Der erste Film, der daraus hervorgegangen ist, war „Soul Boy“, der im Filmforum an diesem Abend auf der großen Leinwand gezeigt wurde. Im Anschluss diskutierte Tykwer mit dem Editor des Films, Ng’ethe Gitungo, und der Projektmanagerin Sarika Hemi Lakhani über die Produktionsbedingungen des Films und seine anschließende internationale Erfolgsgeschichte. So berichteten die Anwesenden, dass man nicht mehr nach Einbruch der Dunkelheit on Location im Nairobi-Slum Kibera drehen konnte, weil dann etliche der Bewohner betrunken nach Hause kommen und man offene Konflikte vermeiden wollte. Aber auch die Premiere des Films führte man anschließend vor Ort in diesem Elendsviertel durch, indem man „Soul Boy“ dort auf eine aufblasbare Leinwand projizierte. Von den anwesenden 3000 Zuschauern an diesem Premierenabend in Kibera hatte ein Großteil als Statist oder gar in größeren Schauspielrollen aktiv an der Entstehung des Films mitgewirkt.
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