I Heart Huckabees
USA 2004, Laufzeit: 106 Min., FSK 12
Regie: David O. Russell
Darsteller: Jason Schwartzman, Isabelle Huppert, Dustin Hoffman, Lily Tomlin, Jude Law, Mark Wahlberg, Naomi Watts, Angela Grillo, Kevin Dunn
Von David O. Russell erwartet man etwas anderes als die gewöhnliche Mainstreamunterhaltung, auch wenn seine in Hollywood realisierten Filme häufig stargespickt daherkommen. In "Flirting With Disaster" nahm er die Zutaten einer typischen American-Way-of-Life-Geschichte als Ausgangspunkt für eine spaßige Selbstfindungsgeschichte, einige Jahre später verblüffte Russell mit dem bösen Antikriegsplädoyer "Three Kings", dem aber wie seinem Vorgänger ein Erfolg an den Kinokassen verwehrt blieb. Wenn Russell nun einen stark philosophisch angehauchten Film mit seltsamem Titel und noch seltsamerer Handlung auf die Kinozuschauer loslässt, wird die Verwunderung einmal mehr groß sein, und so hat sich "I Heart Huckabees" in den USA bereits als Flop erwiesen. Hierzulande und in Europa im Allgemeinen könnte die bissige Satire mit ihren Seitenhieben auf fast alles und jeden auf ein ungleich aufgeschlosseneres Publikum treffen. Der einmal mehr grandios besetzte Film spricht nämlich ähnlich wie Woody Allen in seinen besten Tagen existentielle Probleme an und scheut sich nicht, seine Zuschauer auch intellektuell zu fordern. In diesem Punkt weist er Parallelen zu den raffinierten Gedankenspielen eines Charlie Kaufman auf, der mit "Being John Malkovich" oder "Vergiss mein nicht!" bewiesen hat, dass es auch im Land eines George W. Bush anspruchsvolle Filmemacher gibt, die mit ihren intelligenten Werken zum Nachdenken anregen wollen. So geht David O. Russell auf sehr humorvolle Weise der Frage nach, wie man nicht man selbst sein könne und erklärt, warum im Leid auch immer Magie steckt. Wie auch in "Vergiss mein nicht!" werden hier digitale Effekte eingesetzt, um die Möglichkeiten des Films spielerisch auszuloten und einigen faszinierenden Ideen eine optische Entsprechung liefern zu können. Sei es, um die Gedanken des Protagonisten zu visualisieren, sei es, um die abstrakten Theorien der existentialistischen Detektive eindrucksvoll Gestalt annehmen zu lassen. Ein großer, zuweilen auch hintersinniger Spaß.
(Frank Brenner)
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