I Heart Huckabees
USA 2004, Laufzeit: 106 Min., FSK 12
Regie: David O. Russell
Darsteller: Jason Schwartzman, Isabelle Huppert, Dustin Hoffman, Lily Tomlin, Jude Law, Mark Wahlberg, Naomi Watts, Angela Grillo, Kevin Dunn
Philosophie für Dummies
Kinokeule (541), 04.01.2007
Früher stellte man sich noch selbst die Frage nach dem Sinn des Lebens, zumindest der unglückliche Teil der Menschheit. In Zukunft wird dieses Problem outgesourct und den existenziellen Detektiven anvertraut.
Man sollte sich jedoch vorher über die grobe Richtung seiner Lebensphilosophie im Klaren sein. Glaubt man an die Freiheit des Willens sollte man Dustin Hoffman (Kant) engagieren.
Ist man hingegen der Ansicht, dass man auf diesem unbedeutenden Planeten nicht viel ausrichten kann, fällt die Wahl auf Isabelle Huppert (Nietzsche), was den Vorteil vom besseren Sex beinhaltet.
Letztendlich wird die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht so ganz abschließend beantwortet. Aber am Ende sind alle Protagonisten ein wenig schlauer und einer hat sogar einen neuen Freund gewonnen. Mindestens 3 neue tolle Songs von Jon Brion (Magnolia). Auch wenn der Film nicht der ganz große Wurf ist, habe ich mich blendend unterhalten (4 Sterne).
Genial!
Ose! (35), 28.07.2005
Auch nach dem zweiten Mal sehen, immer noch begeistert.
sinn = antwort ??
miro279 (54), 25.07.2005
Zuerst: der Film ist absolut komisch und damit äußerst sehenswert (was mich betrifft). Allein die Sexszene ist unübertroffen..! Um ihn geniessen zu können sollte man vielleicht aber in der Lage sein sich nicht permanet den Kopf über soeben gesehens zermatern zu müssen und andererseits seinen Kopf nicht abzuschalten. Auch wenn der Vergleich ein bisschen "schwierig" ist: Wer permanet realen Sinn in vielen Filmen von Lynch sucht der wird ziemlich schnell genervt sein und was wichtiger ist: Ihm wird ein Erlebniss andere Art völlig entgehen.
Vielleicht läßt sich festhalten das Huckabbes in so fern sicher nicht doof ist, als er Fragen stellt die sich wahrschenlich fast jeder in ähnlicher Form schon gestellt haben. Doof hingegen hätte ich es gefunden, wenn der sinnlose Versuch unternommen worden wäre die in ihrer Natur nicht zu beantwortende Fragen zu beantworten..
Ich kann nur sagen das ich mich trotzdem (oder grade deswegen?!) hervorragend amüsiert habe!!!
Endlich mal ein normaler Film
ufowalter (1), 11.06.2005
Eine Mischung aus Douglas Adams` "Dirk Gently´s holistische Dedektei" und vielleicht der Realitätshinterfragung in "Matrix".
Das ganze in Woody Allen Manier und Monty Python Humor.
Der Film spricht eine einfache, klare Sprache. Er stellt einfache, klare Fragen und gibt einfache, klare Antworten.
Einen so wunderschönen Film als Komödie abzutun, wäre schlichtweg blöd. Alles was hier freundlich und lustig erzählt wird, reflektiert in Wirklichkeit, ultimativ formuliert, den aktuellen Stand des menschlichen Bewusstseins. Das Formelle, wie z.B. das Woody Allen - hafte Dialogtempo, der Verzicht auf detailierte Hintergrundinformationen und vor allem , der für die Blöden so wichtige Flachgag-Faktor, mag dem einen oder anderen kritikwürdig erscheinen. Ich hab jedenfalls durchweg gelächelt, nicht weil ich den Film lustig fand, ganz einfach nur weil ich das Gefühl hatte, nicht ganz allein auf der Welt zu sein.
Grausamkeit. Manipulation. Bedeutungslosigkeit.
gutzi (182), 10.06.2005
steht meines Wissens auf der Visitenkarte von Catherine.
Mehr als 1x ansehen!
caroline (3), 02.06.2005
Der Film ist richtig klasse - schon die Besetzung/en: absolut ironisch. So viele, größtenteils ziemlich subtile und spitzfindige Seitenhiebe auf alles und jeden kann man beim ersten Sehen bei dem Tempo gar nicht mitbekommen. Vielleicht streikt deswegen der eine oder die andere.
Übrigens: Wäre dankbar, wenn sich jemand gemerkt hätte, was Caterine (Isabelle Huppert) auf ihrer Visitenkarte stehen hatte, und das hier meldet.
Persönliches Highlight
Das Lexi (3), 30.05.2005
Habe mich von der ersten bis zur letzten Minute köstlich amüsiert. Hier werden die Fragen über den Sinn des Lebens in herrlicher Weise nicht beantwortet. Vielmehr ertappt man sich immer wieder dabei, dass man über die Charaktere lacht, weil sie dieselben (nicht die gleichen) Gedanken erörtern, die einen selbst immerzu beschäftigen. Spritzige Dialoge, fantastische Schauspieler und die Filmmusik von Jon Brion ergänzen sich hier zu einem Highlight. David Russel avanciert neben Wes Anderson zu einem wahren Künstler der Independant Filmszene. Dies ist intelligente Komödie die auch nach dem x-ten Mal anschauen nichts von ihrem Esprit verliert.
Wie doof oder intelligent...?
woelffchen (597), 28.05.2005
Wie doof oder intelligent muß man denn eigentlich sein, um diesen Film zu mögen oder ihm wenigstens etwas Positives abgewinnen zu können? Wo steckt denn die Botschaft, die dieser Film rüberbringen will? Nonsens wäre noch zu hoch gegriffen, Verarschung träfe schon besser.
Trotz mehrerer Prädikatsexamina an deutschen Hochschulen und ca. 50jährigem Kinogehen bin ich vermutlich zu doof, das Eigentliche dieses Films zu erkennen, um ihm auch nur den Anflug von Interesse abgewinnen zu können. Habe den Saal nach ca. 50 Min. enttäuscht und frustriert verlassen.
Keine schlechte Idee...
bensi (120), 25.05.2005
...das Thema, oder besser: Die Themen.
Ich habe mich ebenfalls sehr amüsiert, nicht zuletzt über die Charaktere. Doch etwas ist mir ziemlich auf die Nerven gegangen: Das ständige, ziemlich schnelle Gelaber. Es hatte den Anschein, als ob jeder jedem ganz furchtbar schnell ALLES mitteilen wollte, was er jemals gedacht oder herausgefunden hat. Ein ständiges Aufeinander-Herumgerede-und-Überzeugen war das und es hat mir beinahe Kopfschmerzen beschert.
Man könnte es damit erklären, dass der Film amerikanischer Herkunft ist (Fast-Food-Philosophie, mal was ganz modernes) oder man könnte es für einen Witz halten und darüber lachen, weil es eine wunderbare Parodie auf die Hartnäckigkeit einzelner Philosophischer Positionen ist.
Empfehlen kann ich bei Freunden der Weisheit nur den Film "Noí Albinoí" aus Island, der sich mit den Gedanken Sören Kierkegaards auseinandersetzt. Ich halte es bei "I Heart Huckabees" für einen Fehler, alle "Modethemen" der Philosophie (Auch wenns nur Anregungen sind) in 106 Minuten zu packen.
Einspruch stattgegeben, Juggernaut
gutzi (182), 18.05.2005
Zunächst einmal sollte man ja eigentlich nicht unvollständig zitieren. So stand denn in besagtem Spiegel-Artikel abschließend so etwas wie ?... ist der Film [dies, das und jenes] und NICHT SELTEN herrlich bedeutungslos?. Damit das erst einmal klar gestellt ist.
Für mich bezieht sich der - bitte nicht überzubewertende - Begriff ?bedeutungs-los? aber eher auf die ja auch von Dir angesprochene Vielfalt von Bedeutungen (sprich: Theorien, Philosophien, Überzeugungen), die wild durcheinander und mehr oder weniger gleichberechtigt nebeneinander präsentiert werden und damit die Frage nach dem Sinn oder Unsinn des Lebens eben auch nicht klären und den Zuschauer eingermaßen verwirrt zurücklassen. Bei all dem habe ich mich aber dennoch ?herrlich? amüsiert und finde im übrigen wie Du, daß man den Film vor allem nicht zu ernst nehmen sollte.
So, und jetzt bin ich gespannt auf weitere Beiträge.
Einspruch
juggernaut (162), 18.05.2005
?Herrlich bedeutungslos? kann ich nicht unterschreiben. Bedeutungslos greift zu kurz, und herrlich ? nun ja, ist Geschmackssache. An Bedeutung(en) der unterschiedlichsten Art mangelt es dem Film jedenfalls nicht, handelt er doch jede Menge Versatzstücke aus (Küchen-)Psychologie und (Kalenderblatt-)Philosophie ab, darunter diverse Ismen wie Idealismus, Nihilismus, Relativismus?für ein vollständige Auflistung müsste ich mir den Film mindestens noch ein weiteres Mal anschauen.
Es handelt sich hier wohl eher um eine satirische, filmische Form von ?Bildungsroman? oder ?Entwicklungsroman?, in dem der junge, noch unsichere und daher beeinflussbare ?Held? den verschiedensten, einander widersprechenden geistigen Einflüssen ausgesetzt wird. Dabei unterläuft ?I heart huckabees? zwar konsequent alle gängigen Erwartungen an einen ?Spielfilm? wie etwa einen geordneten ?Handlungsablauf?, aber eine gänzlich sinnfreie, überdrehte Farce wird daraus noch nicht. Eine im Ansatz interessante und originelle, phasenweise wirklich witzige Provokation, die man nicht zu Ernst nehmen sollte, das ja. Aber?ach was, schaut euch den psychologisch-philosophischen Hackepeter einfach selbst an und macht euch euren eigenen Reim drauf.
"Herrlich bedeutungslos" ...
gutzi (182), 17.05.2005
... habe ich in einer Spiegel-Kritik zu diesem Film gelesen. Und diese zwei Worte beschreiben diesen eigentlich unmöglich zu beschreibenden Film treffender, als ich es wohl jemals könnte. Wobei die Betonung für mich ganz eindeutig auf dem ersten Wort liegt.
Das Sein und das Bewusstsein
juggernaut (162), 16.05.2005
Erkenne dich selbst. In Träumen beginnen Verantwortungen. We shall overcome. Alles ist wichtig, alles hängt mit allem zusammen. Oder auch nicht. Das Leben ist eine Illusion. Nichts hat Bedeutung, alles ist Zufall. Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht. Oder bleibt alles anders? Veränderung ist möglich, ergo auch Rückschritt. Alles fließt, alles ist relativ. Schwarz wird Weiß, Rechts wird Links, Ich werd? Du. Ich denke, also bin ich. Bin ich nicht? Was bin ich?
?Was immer es ist ? ich bin dagegen!?
(Groucho Marx)
?Bin immer nüchtern und besoffen / steh? auf Plastik und Natur / Dass ich so gesund bin, verdank? ich meiner Krankheit / Ich find? euch so beschissen / und hab? euch trotzdem lieb / und lüge euch die Wahrheit in beide Ohren?
(Zeltinger Band, ?Schizophren? (Text: Arno Steffen))
?Ich weiß, dass ich nichts weiß.?
(Sokrates)
?Wissen ist Nacht.?
(Wahlspruch Prof. Abdul Nachtigallers in Walter Moers? ?Die 13 ½ Leben des Käpt?n Blaubär?)
?Und hier der Sinn des Lebens: Essen Sie nicht zu viel fettes Fleisch, seien Sie nett zu Ihren Nachbarn.?
(Monty Python, ?Der Sinn des Lebens?)
Das Schlusswort gebührt dem namenlosen Zenturio aus ?Asterix auf Korsika?: ?Ganz banal, das alles! Da lohnt sich nicht mal ein Bericht.?
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