Ken Park
USA 2002, Laufzeit: 92 Min., FSK 18
Regie: Larry Clark, Edward Lachman
Darsteller: James Ransone, Tiffany Limos, Stephen Jasso, James Bullard,Mike Apaletegui, Adam Chubbuck, Wade Andrew Williams, Amanda Plummer, Maeve Quinlan, Julio Mechoso, Bill Fagerbakke, Harrison Young, Patricia Place, Shanie Calahan, Eddie Daniels, Caroline Kristiahn, Richard Riehle, Elvis Strange
GENIAL:Eiskalt-erschütternd und einfühlsam-leidenschaftlich zugleich
film-marathon-läufer (28), 24.10.2005
Ein wunderschöner Film über Jugendliche, Eltern und den Prozess des Erwachsenwerdens.
Larry Clark hat sich bei weitem selbst getoppt... nicht nur weil er mutiger ehrlicher und direkter mit Tabu-Themen umgeht, sondern weil er der "Realität" noch ein Stückchen näher kommt: Ich weiss nicht wie, aber er kriegt die Schauspieler dazu so zu spielen, als würden sie gar nicht spielen, der Effekt beim Zuschauer ist, dass man vieles für wirklich real halten kann.
Vorwürfe (wie schon bei Kids) der Film sei zu voyeuristisch und/oder zu pornographisch, halte ich für völlig unangebracht und rückschrittlich.
Der Film hat man nämlich nicht das Niveau vom täglich in den Medien erscheinendem und sehr weit verbreitetem Voyeurismus, sondern sowohl intellektuell emotional als auch sozial einiges zu bieten. Es ist schon alles sehr gut überlegt, nicht so spontan und willkürlich wie vielleicht teilweise bei 'Kids', eine gesellschaftskritik, wie es nicht viele von gibt. Gerade die sexuellen Szenen halte ich für Schlüsselszenen, weil sie Blicke, Momente und Emotionen einfangen, die einerseits für sich sprechen, andererseits weitere Aufschlüsse über die Charaktere geben. Daher wäre eine geschnittene Version ein Desaster und eine Beleidigung für Künstler und auch Zuschauer(die den Film weniger verstehen würden).
Einmalig, sowas von direkt und ehrlich wie man einen Spielfilm wahrscheinlich noch nie erlebt hat.
8.5/10 PUNKTE
Sehr intime Einblicke
elvis (77), 05.10.2004
gewährt uns dieser Film. Die Charaktere und Situationen sind glaubhaft. Und das ist bei diesem Film ein anstrengend-schönes Kinoerlebnis.
Heftig, aber sehr, sehr gut
flocke66 (27), 19.08.2004
Ken Park ist brutal und erschütternd, ist voyeuristisch und pornografisch. Aber die drastische Inszenierung dient nicht dem Selbstzweck oder der Erfüllung etwaiger neurotischer Anwandlungen des Regisseurs. Hier wird in ungeschönter Deutlichkeit und ohne jedes sexuelle Tabu eine Wirklichkeit beschrieben, die über viele Generationen (nicht nur in den USA) negiert worden und nun endlich in der gesellschaftlichen Diskussion angekommen ist: Kinder und Jugendliche als Opfer ihrer Eltern. Fazit: ein guter bis sehr guter Film, der mit einer wunderbaren Szene endet - die Hauptprotagonisten (und Opfer) der einzelnen Episoden in glückseliger Leichtigkeit vereint. Sehr sehenswert!
Einfach genial - provokative, fern vom mainstream
engelchenausnrw (1), 25.07.2004
Wie schon bei "Kids" verpflichtete Larry Clark keine professionellen Schauspieler, sondern suchte sich seine Hauptdarsteller auf den Straßen von Los Angeles. Dank der brillanten Kamera von Edward Lachman ("Far from Heaven") kann man "Ken Park" trotz minimalen Budgets nicht nur optisch als Clarks bislang gelungenstes Werk betrachten.
Die oft zitierten Sexszenen sind sehr einfühlsam und unterstreichen die Genialität des gesamten Films...ohne voyeuristisch oder schockierender zu wirken als ein RTL-Nachmittagstalkshow über frühzeitige Ejakulation, Brustvergrößerungen oder Samenraub etc. Die Realität hat "Ken Park" schon längst eingeholt und das macht den Film so genial!!!!
Radikal-Version von "American Beauty"
smileyddorf (1), 25.07.2004
Larry Clark hat auch neben der hervorragenden Geschichte auch ein optisch hervorragenden Film abgeliefert, man merkt auch hier (wie bei seinen anderen Filmen zuvor auch), dass Larry Clark viel Erfahrung im Bereich Fotographie hat und auch ein gutes Händchen dafür hat!
Ken Park will einfach schockieren und konfrontieren und man muss sich quasi nach dem Sehen des Films sich mit dem gezeigten auseinander setzten!
Der Film wirft mal wieder sehr viele Fragen über die Jugend und diesmal auch etwas über die Familien auf (will auch diesmal nicht näher ins Detail gehen, habe eh schon zuviel verraten)
Eigentlich kann ich hier auch nicht mehr über diesen Film schreiben ohne näher ins Detail zu gehen und zuviel zu verraten!
Dieser Film ist wirklich eine Wucht!
Der beste Film des Jahres
Jakob (1), 15.07.2004
Larry Clark beweist mit diesem Film wieder einmal, dass er zu den größten des amerikanischen Independentkinos gehört. Ähnlich wie KIDS ist dieser Film verstörend, brutal ehrlich, provokativ und dennoch zärtlich und anrührend. Und das verdankt sich nicht zuletzt den einfühlsamen, congenialen Bildern vom Kameramann und Co-Regisseur Ed Lachman (Far from Heaven, The Virgin Suicides).
Larry Clark voyeuristische oder pornographische Motive zu unterstellen, ist lächerlich. Wenn überhaupt, dann kann man die Arbeiten von Larry Clark - und zwar auch schon seine sehr frühen Fotoarbeiten - nur als hoch moralisch bezeichnen. Larry Clark ist das, was man einen heiligen Immoralisten nennt, der mit KEN PARK ein großartiges Meisterwerk geschaffen hat.
nicht ansehen!
Juliette (54), 23.06.2004
Hi, der Film kam in der Sneak, und ich muss sagen: Er ist grauenhaft! Was soll das? Wie haben sie die Verantwortlichen dazu gebracht, so etwas zu drehen? Alle Figuren sind einfach krank, hauptsächlich geht es um Inzest, Sex, kranke Leute mit psychischen Problemen. Da gibt es einen Vater, der seine Tochter heiratet, einen, der Vater, der seinen Sohn begrapscht, einen Typen, der seine Großeltern umbringt und jede Menge Sex. Da wird alles gezeigt. Das sollte jetzt aber wirklich KEIN Grund sein, sich den Film anzusehen. Bitte, tut das nicht. Es lohnt sich nicht. Leider ist der Film nicht sozialkritisch genug. Ich hatte eher den Eindruck, dass er so viel Sex wie möglich zeigen will, aber sozialkritisch rüberkommen möchte, um das, den Sex, auch offen zeigen zu können. Schlecht, schlecht, schlecht.
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Toleranz zum Jahresende
Mit Kino zu mehr Empathie finden – Vorspann 12/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24