Konklave
USA, Großbritannien 2024, Laufzeit: 120 Min., FSK 6
Regie: Edward Berger
Darsteller: Ralph Fiennes, Stanley Tucci, John Lithgow
>> www.konklave-film.de/
Kardinäle sind auch nur Menschen...
Olli (84), 15.02.2025
Ja, auch die Kardinäle sind nur Menschen. Das wussten wir schon. Allerdings wurde auf die 108 (?) während des Konklaves eingeschlossenen Kardinäle (fast) alle aktuellen Probleme dieser Welt projiziert. Gut, es ist ein Film, eine erfundene Geschichte, aber die Situation der zeitlich begrenzt im Vatikan Eingeschlossenen ist auch irgendwie wieder amerikanisch gigantisch. Zum Schluss hat das Gute wieder gesiegt: ein bisschen wie bei den Gebrüdern Grimm. Hoffen wir, dass in der Realität in Amerika auch das Gute auf wunderbare Weise noch siegt...!
Doku - Fiktion
Das Auge (345), 02.02.2025
Der Film vermittelt eher den Eindruck einer Dokumentation. Tolle Aufnahmen aus dem Vatikan, ein gutes Ensemble für die dargestellten Menschen, die Kirche weiterhin als Hort der alten Männer, die "alle nicht mehr ganz gesund" sind.
Leider kein Vorbild für eine gerechte Welt, auch wenn fiktional ein Twist eingebaut wird, der bezüglich der anderen Geschlechter Mut machen soll. Schaue ich mich so in der Welt um, sehe ich eher für Gleichberechtigung schwarz. Daher stellt sich schon die Frage, was will der Film bezwecken, außer viele Preise einzuheimsen und Geld einzuspielen? Ich hatte eine deutlichere Kritik an der Kirche erwartet, diese kommt auf sehr, sehr leisen Sohlen daher.
Großartiges Kammerspiel
Raspa (394), 08.01.2025
Nun gut, die "Kammern" sind hier die gewaltigen Räume des Vatikans, und dennoch trifft dieser Begriff zu, dass sich alles innerhalb dieser Mauern abspielt, welche die Kardinäle während des Konklave ja nicht verlassen dürfen. Wenn man all diesen Intrigen und Kabalen zusieht, denkt man: Ja, warum sollte es dort anders zugehen als bei Machtkämpfen an Königshöfen oder innerhalb von Parteien? Schließlich geht es um eines der höchsten Ämter in der gesamten Welt, und da sind auch die geistlichen Herren nicht anders als andere, die ihr Stück von der Macht sichern wollen.
Manches ist vielleicht ein wenig überspitzt - wobei ich hier nicht spoilern möchte, allenfalls ein Detail nennen will: Wenn ein südamerikanischer Kardinal zu einer wuchtigen Ansprache ausholt, kann er eigentlich nicht einfach auf Spanisch loslegen, ohne sich zumindest zuvor dafür zu entschuldigen, dass sein Italienisch nicht gut genug ist - schließlich dürften viele Teilnehmer diese Sprache kaum oder nur unzureichend verstehen. Immer wieder wird auch Latein dargeboten, da kann so mancher Zuschauer mal prüfen, wie weit seine Schulkenntnisse noch reichen.
Die Schauspieler sind allesamt hervorragend, mit Ralph Fiennes an erster Stelle, und auch I. Rossellini hat eine kleine, aber feine Nebenrolle als leitende Schwester der Organisation des Betriebs.
Insgesamt also - nicht nur für Katholiken - ein unbedingt sehenswerter Film.
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