So ist Paris
Frankreich 2008, Laufzeit: 129 Min., FSK 6
Regie: Cédric Klapisch
Darsteller: Juliette Binoche, Romain Duris, Fabrice Luchini, Albert Dupontel, Francois Cluzet, Karin Viard, Gilles Lellouche, Melanie Laurent, Zinedine Soualem, Julie Ferrier, Olivia Bonamy, Maurice Bénichou, Annelise Hesme, Audrey Marnay, Xavier Robic, Farida Khelfa, Judith El Zein, Emmanuel Quatra, Renée Le Calm
Paris einmal nicht als Touristen-Klischee
Kolja (2), 01.09.2008
Frankophile Menschen und Paris-Liebhaber werden an diesem Film ihre Freude haben. Die Lebensschicksale verschiedener Bewohner werden hier lose miteinander verknüpft, wobei die Schauspieler (u. a. Juliette Binoche) sehr glaubwürdig wirken. Paris wird hier nicht romantisch verklärt als die Stadt der Liebe, vielmehr wird der oft nicht so heitere Alltag gezeigt, aus dem die dargestellten Personen jedoch weitgehend das Beste machen und somit dem Zuschauer dann doch ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.
Melancholisches Patchwork
Lane (11), 24.08.2008
Hi & hallo,
ein älterer Herr brüllte nach der Vorstellung auf den Stufen des Metropols in sein Handy, der Film wäre typisch französisch: viele Dialoge, wenig Handlung. Aha, ... so-so?!?
Okay, les parisiens et les parisiennes reden etwas viel, was aber auch im Rheinland nichts Außergewöhnliches ist. Die Handlung ist zwar plausibel, aber das geschickt verknüpfte Patchwork der einzelnen Geschichten hat nunmal nicht das Tempo eines Schieß-tot-fahr-drüber Splatters, das der telefonierende Zuschauer vielleicht erwartet hat.
Über die Darstellung der Migranten lässt sich streiten, siehe Biggis Kommentar (was war unbefriedigend, was befremdlich???), über die Darstellung der hochnäsig neurotisch rassistischen Bäckersfrau wohl kaum. -- Aber immer wenn der Film etwas ins Dekadente abgleitet, kommt in der nächsten Szene unser tapferer Mann aus Kamerun auf seinem endlos langen Weg nach Paris ins Bild. How cool!
Insgesamt ein sehr sehenswerter leicht melancholischer Früh-Herbstfilm.
sincerely yours,
Lane
PS: Aaahm ... hat irgendwer die Handynummmer der Studentin mitgetippt? *weg-duck*
Kurzweilige Überlänge
Biggi (153), 21.07.2008
Ich bin angenehm überrascht. Es ist kein Episodenfilm wie "verliebt in Paris", es gibt eine Handlung, die sich durchzieht, dadurch bekommt der Film ein Gerüst. Die Aufnahmen sind wunderbar und verlockend. Die Schauspieler bestens besetzt, angefangen bei Juliette Binoche, die wieder einmal brilliert bis zum Professor, der redegewandt, wenn auch penetrant eine Studentin verfolgt. Jede Lebensgeschichte ist für sich tragisch, aber nicht ohne Hoffnung. Nur der Problematik der Einwanderer wird nicht Rechnung getragen, die Andeutungen sind unbefriedigend und befremdend. Doch das ist nur ein kleiner Wermutstropfen für ein ansonsten erfülltes Kinoerlebnis!
Wenn diesem Film Oberflächlichkeit nachgesagt wird, was ich nicht finde, welche Intensität soll dann Happy-go-lucky zugeordnet werden?
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