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Hochhäusler über Hochhäuser

26. Oktober 2011

„Intermediale Lektionen“ im filmforum – Foyer 11/11

Donnerstag, 22. September: In der Film und Vortragsreihe „Intermediale Lektionen“ hat man für den von September bis Dezember 2011 stattfindenden Veranstaltungsblock in diesem Jahr das Thema „Film und Architektur“ ausgewählt.

Unter dem Titel „Un-Orte – Urbane Landschaft im aktuellen deutschen Film“ diskutierten die Regisseure Christoph Hochhäusler („Unter dir die Stadt“) und Angela Schanelec („Orly“) mit der Landschaftsarchitektin der ETH Zürich, Sabine Wolf, über ihr Raumverständnis in ihren Inszenierungen. Dabei kam das Gespräch zunächst auf die langen Einstellungen, die in beiden Werken anzutreffen sind. Schanelec dazu: „Lange Einstellungen haben bei mir immer etwas mit den Dialogen zu tun. Wenn kein Grund besteht, die Perspektive zu ändern, mache ich das auch nicht.“ Durch gleich bleibende Einstellungen nimmt man nicht nur die Zeit anders wahr, als wenn der Erzählfluss durch Schnitte zerstückelt würde. Der Blick wird dann auch auf das Drumherum, den Raum um die handelnden Personen gelenkt. Hochhäusler betonte, dass lange Einstellungen irgendwann keinen Autoren mehr haben, sondern sich mehr und mehr dem Dokument annähern.

Als Filmemacher hat man durch sie den privilegierten Blick, bei Alltäglichem länger hinschauen zu können, als dies in der Realität üblich oder praktikabel wäre. Hochhäusler bedauerte im weiteren Verlauf die zunehmende Uniformisierung von Nicht-Orten wie beispielsweise Fastfoodketten, die sich durch die Globalisierung zunehmend aneinander angleichen. Gleichwohl würde das die Sensibilisierung der Menschen fördern, da sie auf diese Weise eingeladen wären, die nationalen Unterschiede zu suchen und zu entdecken. Für Angela Schanelec sind Orte immer mit den Momenten verknüpft, in denen man sie filmisch festgehalten hat. Deswegen sind solche Erfahrungen für sie auch nicht auf andere übertragbar.

Frank Brenner

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