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Regisseur Kieran Joel (2.v.l.) mit Darsteller Felix Witzlau und dem Bauturm-Team
Foto: Janet Sinica

Das Beste von heute

04. Dezember 2018

Kölner Tanz- und Theaterpreise 2018 – Bühne 12/18

Am Montag wurden im Haus der SK Stiftung Kultur im Mediapark zum 29. Mal die Kölner Tanz- und Theaterpreise an Produktionen der Freien Szene vergeben. Dabei ging der mit 10.000 Euro dotierte Theaterpreis an die Produktion „Don Quijote“, aufgeführt im Theater am Bauturm unter der Regie von Kieran Joel. Joel studierte bis 2017 Regie an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und arbeitet derzeit an einer „Moby Dick“-Inszenierung am Bauturm. Laudator Dr. Winfried Gellner lobte auch die Darsteller und erklärte: „Obwohl die Vorlage äußerst komplex ist, bringt Kieran Joel in seiner Fassung sehr viel von den Absichten und Ideen des Autors herüber, so dass für die Jury diese Inszenierung stärker dem Geist von Cervantes entspricht als das opulente Schauspiel im Depot.“ Das Stück wird inzwischen seit über einem Jahr gespielt.

Nominert waren außerdem „Clockwork Orange“, „Die Jungfrau von Orleans“, „Für immer schön“, „Der Zwang“, „Kleiner Mann – was nun?“, „Die Psychonauten: Asche“ und „Drugland“ sowie „Shit Island – Ein postkolonialer Südsee-Traum“ von Futur3, für das Regisseur André Erlen allerdings den Kurt-Hackenberg-Preis für politisches Theater mit nach Hause nahm. Dr. Sandra Nuy erklärte in ihrer Laudatio, „Shit Island“ rekonstruiere „den europäischen Imperialismus und die Auswirkungen einer globalisierungsbedingten Ausbeutung. Mit leichter Hand arrangiert Erlen zugleich reflexiv und verspielt eine Fülle von Details, um Geschichte und Gegenwart des Inselstaates Nauru auf den Grund zu gehen.“ Das Stück kehrt vom 13. bis 17. März an die Orangerie zurück.


Julia Riera mit Team und Jury, Foto: Janet Sinica

Den mit 5000 Euro dotierten Tanztheaterpreis nahm die Regisseurin und Choreografin Julia Riera (*1976) für „MIRA 7_THULEY“, aufgeführt im Barnes Crossing, entgegen. Sie gründete 2009 mit Julia Franken die Gruppe MIRA. In der Laudatio von Jurymitglied Dr. Rita Kramp hieß es: „Die Arbeit von Julia Riera zeichnet sich aus durch profunde Beobachtungsgabe und eine tiefe Sensibilität, die mit großer Ernsthaftigkeit abstrakte Ideen und Gedanken auf einer emotionalen Ebene visualisiert.“ Eine abgewandelte Aufführung gibt es im Rahmen von tanz.tausch am 8. Dezember um 18 und 20 Uhr in der Galerie Tiefgarage/Gemeinde Köln auf dem Ebertplatz.

Mit dem mit 5000 Euro ausgestatten Kinder- und Jugendtheaterpreis wurde das „Papierstück“ von Barbara Fuchs/Tanzfuchs belohnt, das auch diesen Monat in den Ehrenfeldstudios aufgeführt wird.


Fiona Metscher und Liliom Lewald, Fotos: Janet Sinica

Der Darstellerpreis ging an die bereits 2014 nominierte Fiona Metscher insbesondere für ihre Rolle in „Für immer schön“. Den Nachwuchspreis „Puck“ erhielt Schauspieler Liliom Lewald (*1989), zu sehen in „Auerhaus“ und „Clockwork Orange“. Beide haben an der Schauspielschule Der Keller gelernt.

Fest stand hingegen bereits, dass der Ehrentheaterpreis in diesem Jahr an Sabine Hahn gehen würde, die das inklusive Ensemble Theaterkönig gegründet hat. Ihre Produktionen sind seit 2007 am Comedia-Theater zu sehen, darunter im vergangenen Juli die 11. Produktion „Frankenstein in St. Joseph“. Hahn leitet zudem die Schauspielschule Der Keller.

Jan Schliecker

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