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Bowling for Columbine

Bowling for Columbine
USA/Kanada/Deutschland 2002, Laufzeit: 122 Min., FSK 12
Regie: Michael Moore

Meine Meinung zu diesem Film

Arbeitet mit Vorurteilen und versucht diese zu bestätigen
ndb1958 (8), 17.10.2004

Ja, ich habe das eine oder andere mal gelacht, aber ansonsten langweilte mich diese Aneinanderreihung von Vorurteilen gegenüber "den Amis". Das ist doch mehr Polemik als Dokumentation.

Ich meine, Michael Moore sollte einen Film über Fettsucht und Egomanie drehen; da könnte er als Protagonist alle Szenen selbst abdecken.

ist doch nur spass !!
hansjmaassen (13), 18.08.2004

hey, lübke !
komm, wir machen bei "about schmidt" weiter, okay ??

mea culpa
Lübke (31), 31.07.2004

Znuächst möchte ich mich aufrichtig für die nicht korrekten Daten entschuldigen und mich zugleich bei Hansjmassen für die beneidenswert gut informierte und überdies eloquente Aufklärung bedanken. Respekt.

Dennoch: Sorry, aber ich habe nie behauptet, dass der Bürgerkrieg durch die Sklavenproblematik ausgelöst wurde sondern lediglich angemerkt, dass selbige sicherlich dieser Tage nicht ohne Bedeutung gewesen ist. Auch möchte ich nicht den Eindruck erwecken grundsätzlich gegen Amerika zu sein sondern lediglich feststellen, dass ich grundsätzlich gegen Waffen bin. Dies gilt umso mehr, wenn diese in die Hände von vollbemackten Spinnern geraten. Und so nett dieser historische Exkurs auch wirklich war, ändert sich doch nichts daran, dass C. Heston und viele seiner NRA-Spezis getrost zu eben jener Gruppierung Mensch gezählt werden dürfen. Ich würde sogar fast so weit gehen Heston (vollständig losgelöst von seinen Motiven) als ein Ar...loch von bislang nicht gekannter Hochrangigkeit zu bezeichnen - das jedoch wäre unhöflich...

kurze klarstellung
hansjmaassen (13), 21.07.2004

der bürgerkrieg fand statt von 1861-1865 und wurde von seiten der union geführt, um die nation/den staat zusammenzuhalten, nicht etwa um sklaven zu befreien. erst als sich mitte des krieges herausstellte, dass keiner mehr kämpfen wollte, wurden zwangsrekrutierungen durchgeführt (drafts), was zu revolten in der bevölkerung führte (draft riots, siehe "gangs of new york"). um die rekrutierungen zu begründen, wurde die story mit der sklaven - befreiung in die welt gesetzt. das führte - nebenbei - zu lynchmorden an schwarzen flüchtlingen in new york, weil die bürger des nordens eben NICHT bereit waren, leben und gesundheit für sklaven aufs spiel zu setzen.
nach dem krieg war es logistisch nicht möglich, alle soldaten zu entwaffnen, sodass diese im norden und süden aufgefordert wurden, die waffen mit nachhause zu nehmen und zu einem späteren zeitpunkt abzuliefern. da das land terrorisiert wurde von marodierenden ex-soldaten und sich rächenden freigelassenen sklaven, wurde das einsammeln der waffen immer wieder verschoben, um der bevölkerung die möglichkeit zu geben, sich zu schützen. denn die us verfassung räumt den bürgern das recht ein, zum selbstschutz bewaffnete milizen zu bilden. vom individuellen recht, waffen zu tragen, steht in der verfassung nix.
der rest ist bekannt: massenproduktion von schusswaffen bei colt, kräftig reklame etc.
ich hoffe, ich hab´ nicht zu viel geklugscheissert.

from my cold dead hands...
Lübke (31), 17.07.2004

Wenn ich mich recht entsinne, hansjmaassen, fand der Bürgerkrieg der USA zu Anfang des 20sten Jahrhunderts statt und kann schwerlich noch immer als Rechtfertigung für "amerikanische Verhältnisse" bezüglich Waffenbesitzes herhalten (und wenn ich mich weiterhin recht entsinne, drehte sich in diesem Bürgerkrieg doch so allerhand um sogenannte "Rassenfragen"). Ich gebe Dir recht, dass die im Film angeführten Statistiken nicht nur unmaßgeblich sondern sogar irreführend sind. Ungeachtet dessen präsentiert uns Moore sein Heimatland mit dem Fokus auf das Thema Gewalt doch hauptsächlich nicht im weltweiten Vergleich sondern aus seiner ganz eigenen Sichtweise. Das dies niemals objektiv sein kann, sollte einleuchten. Ob Charlton Heston nun ein Rassist ist oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen - letztlich hatte ich bis dato keinerlei Gelegenheit den Menschen kennenzulernen. Dass Heston jedoch nicht nur ein miserabler Schauspieler sondern überdies ein mit bedauerlichen Motiven für seine Waffenverliebtheit ausgestatteter Mensch ist, kann man Dank Moores Film als evident gelten lassen. Wäre dies nicht eine - wie hansjmaassen nicht zu unrecht betont - persönlich gefärbte Dokumentation, an vielen Stellen unnötig pathetisch, könnte man es für ein Werk des Surrealismus halten. Diese Aussage bezieht sich insbesondere auf die diversen Interviews mit Waffennarren.
Wie auch immer, halte ich den Film für erschreckend sehenswert. Und noch einmal tute ich in hansjmaassens Horn, wenn ich hinzufüge: Ein jeder kehre vor seiner Tür...

nun mal halblang
hansjmaassen (13), 31.05.2004

über den inhalt des films ist alles geschrieben worden, das muss hier nicht wiederholt werden.
michael moore ist bei der us-friedensbewegung (ja, ja, sowas gibt es) äusserst umstritten, weil er dort als egomane gilt, dem es nur um publicity geht. ausserdem sind viele behauptungen moores aus historischer sicht nicht haltbar(es gibt eigentlich kein verfassungsrecht, privat waffen besitzen zu dürfen, der grund für die waffe in vielen haushalten liegt im bürgerkrieg begründet und hat absolut nichts mit angst vor schwarzen zu tun) und noch einige dinge: charlton heston ist chef der nra, aber er war in den 60ern auch einer der führenden bürgerrechtler in hollywood, ist also alles andere als ein rassist, das sollte man vielleicht nicht vergessen, auch wenn´s lange her ist.
die usa haben ca. 280 mio. einwohner und die sind nicht alle verrückt. die idee der modernen friedensbewegung kommt aus amerika und kein land der erde nimmt mehr flüchtlinge auf.
auch halten die amerikaner nicht den weltrekord im gewalttätig-sein, den halten immer noch wir (auch den in der ermordung politischer gegner, lieber otello). tut zwar weh, stimmt aber.
also: vielleicht etwas mehr verständnis (besser noch: bescheidenheit), auch wenn es schwer fällt.
last not least: MM verdient mit diesem und seinem nächsten film millionen, das heißt, es darf mit gutem gewissen unterstellt werden, dass er an einem wechsel in den usa gar nicht interessiert ist, denn dann wäre seine cash cow tot !!

Amerikaner, was ist das ?
elvis (77), 17.09.2003

Ein angagierter Film über den Umgang mit Waffen in Amerika. Michael Moore lässt unter anderen Manson zu Wort kommen und nach seinem Oskarauftritt
ist er endgültig ein Held der aufgeklärten angstfreien Amerikaner.

Amerikaner , was ist das ?
elvis (77), 17.09.2003

Ein angagierter Film der über den Umgang mit Waffen in Amerika aufklärt. Michael Moore lässt
Manson zu Wort kommen und ist für mich nach seinem Oskarauftritt ein Held der Aufklärung.

Gelungen
bensi (120), 26.08.2003

Es ist ein tolles Gefühl, wenn man alle seine Vorurteile bestätigt sieht.
Jedoch muss man daran denken, dass die USA nicht nur ein Land von Tätern sind. Denn wo Täter sind, da sind auch jede Menge Opfer. Moore vergisst das zum Glück nicht, so dass man eigentlich ein differenzierteres Bild von den US Amerikanern haben sollte.

Klasse!!
Dahnki (1), 26.08.2003

Dieser Film ist einfach klasse!! Er zeigt einfach, dass fast alle Amis nicht mehr ganz dicht sind (ausname Marilyn Manson, so unglaubwürdig es auch klingen mag)!!!

Also, ab ins Kino!!

Recht auf das Tragen einer Waffe
Flow (13), 16.05.2003

Eine kritische Auseinandersetzung mit der US-amerikanischen Gesellschaft, ihrem Recht auf Besitz einer Waffe und den daraus resultierenden Folgen.
Erklärtes Ziel des Filmes ist die Klärung der Ursachen für die frappierend hohe Quote an Toten durch die Verwendung von Schusswaffen in den USA im Vergleich zu anderen Nationen. Nacheinander werden verschiedene Erklärungsansätze betrachtet, die kollagenartig illustriert werden. Die Darstellung ist ständig mit schockierenden und komischen Elementen durchsetzt, immer wieder werden überraschende Fakten dargeboten und untersucht. Obwohl der Film ganz eindeutig Stellung gegen den laxen Umgang mit Handfeuerwaffen bezieht, ist er dennoch bemerkenswert differenziert in diesen Untersuchungen. Er betrachtet das gesamte Umfeld, gleichwohl fallen die Analysen sehr detailliert aus. Obwohl die zitierten statistischen Zahlen, wie auch Interviewpartner und Archivmaterial richtig und gut gewählt zu sein scheinen, kann dem Film keine Wissenschaftlichkeit zugesprochen werden. Vielmehr handelt es sich offensichtlich um politische Agitation gegen die weit verbreitete Lobby der Waffenindustrie in den Vereinigten Staaten.
Die technische Umsetzung genügt diesem Anspruch. Das Bild ist häufig verwackelt oder überbelichtet und Archiv-Beiträge sind durchgängig von schlechter Qualität, was dem Charakter einer Reality-Show entspricht. Die Qualität des Filmes leidet darunter aber überhaupt nicht, vielmehr wird die Authentizität dadurch unterstützt.
Hervorzuheben sind die namenhaften und thematisch qualifizierten Gesprächspartner. Insbesondere der Rock-Schocker Marilyn Manson, von amerikanischen Medien und Politiker häufig als maßgeblich mitbeteiligt an der aggressiven Stimmung im Land, die sich in Bluttaten wie dem Schulhofmassaker von Littleton/ Colorado entlädt, zeigt sich als plausibel argumentierender Bildungsbürger. Der charismatische Schauspieler und Vorzeige-Lobbyist der National Rifle Association Charlton Heston hingegen lässt seinem unterschwelligen Rassismus freien Lauf und entflieht schließlich der Konfrontation mit dem unnachgiebigen Moore, als er sich jeglicher Argumente für einen erlaubten Waffenbesitz entzogen sieht.
Insofern stellt der Film eine erfreulich ergiebige Auseinandersetzung mit einem wichtigen politischen Thema dar. Er ist lebhaft und humoristisch erzählt, so dass dem Zuschauer darüber hinaus ein großer Unterhaltungswert geboten wird. Gleichzeitig regt es zur kontroversen Diskussion an.

MX?51
Rossi75 (1), 08.05.2003

Bitte guck den Film erst einmal an, dann würdest du keine haarsträubenden Erklärungen a la Tiny Toons posten. Danke!

Also, ehrlich gesagt...
MX?51 (13), 08.05.2003

... vielleicht sollte man sich einen Film wirklich vorher anschauen bevor man sich zum Thema äussert.Vielleicht habe ich die bereits geschriebenen Kommentare und auch die anderen Publikationen dazu mißverstanden. Aber ich verstehe schon, daß wenn man sich zu der Vernarrtheit der Amerikaner zu ihren Waffen und dem brutalen Umgang damit, so wie wir ihn in den letzten Jahren drüben und inzwischen auch hier (besonders Erfurt) haben erleben müssen, in einem anderen Forum äußern sollte. Sorry Leute.Ich werde auch versuchen mein Anger Management zu verbessern.

der moralische Dokumentarfilm
miro279 (54), 05.05.2003

dieser Film ist sicher Pflicht, keine Frage. Er versucht Gründe für grosse Probleme zu finden und schafft das auch in weiten Teilen, was man nicht vergessen sollte ist, das der Film nach amerikanischer Tradition, in sich, nicht besonders kritisch ist, die Kritik geht nach Aussen, was in diesem Fall aber sehr befriedigend ist, wenn Heston keine Argumente hat, warum sollte dann Moore welche bringen? Um so beeindruckender, der Fakt, dass Moore seine Meinung offensichtlich selbst entwickelt hat, in Umständen, die dies offensichtlich nicht nahe gelegt haben.

Überraschend gut!
ajnat (2), 30.04.2003

Am Anfang war ich etwas skeptisch, ob dieser Film nicht einer der amerikanischen Filme ist, die zwar etwas kritisieren aber dennoch den amerikanischen Fanatismus unterstützen. Nicht in diesem Film. Sehr objektiv und dokumentarisch zeigt Michael Moore die Gewaltbereitschaft in den USA, mit Ihren Hintergründen und Vergleichen, zu anderen Ländern auf. Und das, obwohl bzw. Gott sei Dank, dieser Film von einem Amerikaner ist. Keineswegs meinungsbeeinflussend ist dieser Film, sondern er liefert Anstösse, sich seine eigene Meinung zu bilden.
Erschreckend: Ch.Heeston, trotz Rücksichtnahme auf sein hohes Alter.
Erfreulich: Die Reaktion von Wal-Mart (obwohl ich an den Nichtwaffenverkauf noch nicht glaube).
Überraschend: Das Statement von M.Manson.

ganz anders
eyore (35), 23.02.2003

ich denke dadurch, dass ein amerikaner diesen film gemacht hat, kann niemand ausflüchte machen, er wäre nur von ausländern, die keine ahnung haben, wie es in amerika wirklich ist. und grade das macht diesen film so anders. michael moore versucht nicht die ausreden zu benutzen die im film immer wieder genannt werden z.b., daß in amerika nur soviele morde geschehen, weil es dort soviele waffen, gewalttätige filme, etc. gibt. die anzahl an waffen erleichtert es natürlich, verbrechen zu begehen, aber wie er aufdeckt, gibt es in canada mehr waffen, aber trotzdem wesentlich weniger morde. man braucht nur über den lake michigan zu fahren und schon verschließen die leute nicht ihre türen, weil sie einfach nicht wissen wovor sie sich denn so fürchten sollen.
und das (der von allen politikern und pressemenschen so gefürchtete) marilyn manson inetlligentere dinge von sich gibt, als das (anscheinend etwas senile) aushängeschild der NRA,
charlton heston, sollte dieser nation und ihren führern schon zu denken geben.

erschreckend gut
dasprinzip (14), 22.02.2003

dieser film ist zunaechst einmal sehr gut gemacht. mit viel gespuer wurden szenen so geschickt verkettet, dass die bittere erkenntnis immer direkt nach dem lacher kam. erschreckend wirkt der film fuer mich insofern, als dass hier und heute das fernsehprogramm auch nicht anders aussieht, der erfolgsdruck und auch die verrohung stetig zunehmen. zum glueck kommt man hierzulande noch nicht so leicht an waffen/munition heran - denn ob die hemmschwelle zum griff danach, schon derart nieder ist, moechte ich persoenlich nicht abzuschaetzen wissen. vielleicht hilft dieser film auf dem weg zurueck zum >land der denker<, und nicht alles aus den u.s.a. zu adaptieren. es gibt auch andere kulturen, sogar mit positiven errungenschaften.

Sehr wichtiger Film zum rechten Zeitpunkt
deejay (111), 17.02.2003

Vorab: Danke Dr. Tom, du hast die Dinge ganz hervorragend beobachtet. - - - Dieser Film muß gerade jetzt gesehen werden. - Es ist in amerikanischer Film. Das ist wichtig zu bemerken, denn einem deutschen Filmemacher würde mit einem solchen Produkt sofort und gewohnt stereotyp Antiamerikanismus vorgeworfen.
Dabei weckt er wie kein anderer Film vor ihm unser Verständnis für die amerikanische Seele und legt dabei ein Schwergewicht auf ihre verwurzelten und gepflegten Ängste. Er weckt sogar Verständnis, bitte nicht mit Zustimmung verwechseln, für das aktuelle Handeln des amerikanischen Präsidenten.
Sicher, Bowling for Columbine ist der Kommentar, die Meinungsäußerung eines einzelnen Filmemachers, also wahrscheinlich eines Minderheitenvertreters.
Dennoch, der Film gibt uns den Mut zu glauben, daß es in den USA durchaus unterschiedliche Sichten auf die Welt und auf sich selbst gibt, als die Massenmedien und Politiker uns glauben machen. Er zeigt uns, daß selbst furchtbarste Themen mit Humor und Ironie (ganz wichtig: auch Selbstironie) unterhaltsam einem großen Publikum nähergebracht werden können. Ein ernstzunehmender Dokumentarfilm, der wie ein guter Spielfilm bei aller Brutalität des Themas mit Spaß, sogar jugendverträglich, zu konsumieren ist. - - - Der Film muß ins Fernsehen! Ganz schnell. Und er sollte Pflichtprogramm für konservative Politiker werden, die Freundschaft mit Kritiklosigkeit verwechseln oder meinen, der stärkere Partner, dem wir sicher zu Dank verpflichtet sind, würde nie Fehler machen und selbst wenn, dann müßte man ein Mäntelchen drüberhängen.

Füge hinzu...
mr. kurtzman (168), 11.02.2003

Also ist dieser Film doch noch ein Erfolg geworden, auch Dank der Mundpropaganda. Schön anzusehen, wie man auch den Inhalt einer interessanten Dokumentation nett mit ironischen Seitenhieben und Cartoons schmücken kann. Hoffentlich muss nicht jede weitere gute Dokumentation diese Verpackung haben, um auf sich aufmerksam zu machen. Nochmal: eine tolle Doku zur rechten Zeit.

Bester kritischer Journalismus
Dr. Tom (57), 10.02.2003

Einwandfrei. Faszinierend, wie Charles Heston, dieser zum waffengeilen Kryptofaschisten mutierte Leinwandheld vergangener Tage, bei Moores bohrenden Fragen sukzessive, fast unscheinbar (man achte auf Mundwinkel, Augenspiel), die Fassung verliert, wie ganz langsam die Fassade in sich zusammenfällt und der alte Mann in seinem gestylten Beverly Hill-Ambiente nur noch daran denkt, sich zu verpissen. Ein Musterbesipiel guter journalistischer Arbeit mit viel Sinn für Psychologie.

Hoffnung für das Land der Cowboys
heliotrop (26), 10.02.2003

In kindlich naiver Erzählweise dokumentiert Filmemacher Michael Moore Missstände und Zynismus im Wirtschafts- und Regierungssystem seines Landes USA. ¶Es ist seine liebenswürdige Art und seine Beharrlichkeit, die ihm die Türen auch zu den Bossen öffnet. Seinen Argumenten dann vermögen selbst diese nichts entgegen zu setzen. Ohne die Verwendung satirischer Elemente währe der Film wohl erdrückend. Betroffen macht er. Und er rührt auf. ¶Nicht zuletzt ist man nach einem Film wie "Bowling for Columbine" schlauer als nach etlichen Nachrichten. Die Musterlösung aller Probleme liefert uns Moore allerdings nicht - zum Glück. Wir sollen schließlich auch was zum nachdenken haben.

empfehlenswert
ben_oui (22), 08.02.2003

Tragisch und schockierend ist diese Erzählung von verschiedenen Seiten der "Kultur der Angst". Durch eine Reihe von Interviews versucht Michael Moore die Waffenbessenheit zu verstehen. Es wird immer mehr tragisch und beängstigend.

ANGUCKEN!!!!
yoerk (103), 31.01.2003

Dieser Film sollte Pflichtprogramm in allen Schulen sein. Wer sich nach diesem Film noch fragt, warum die USA so kriegswütig, ignorant, arrogant und menschenrechtsverachtend sind, dem empfehle ich "Stupid White Men" von Michael Moore oder ein paar Bücher von Noam Chomsky. One nation under god (living in fear). Die Strategie der Einschüchterung und Verängstigung des Volkes durch die Regierung und deren gehorsame Massenmedien geht in diesem Land des unbegrenzten Wahnsinns voll auf.
Marily Manson finde ich übrigens seit diesem Fall ziemlich sympathisch. Auch wenn ich seine Musik nicht so mag, aber in dem was er in dem Film sagt steckt mehr Wahrheit, als in 100 Reden zur Nation von George W., der meiner Meinung nach der größte Terrorist und Menschenfeind seit Hitler ist. Gut, dass ich kein öffentliches Amt bekleide, sonst müsste ich jetzt zurücktreten ;))
Open your mind!

+++PFLICHTFILM!!!+++
u_funk (3), 31.01.2003

Jeder, der der Meinung ist ein selbstständiger, kritischer und/oder intellektueller Mensch zu sein, MUSS diesen Film sehen!

die waffen rtl2s
Squire (19), 09.01.2003

in der heutigen zeit versuchen die privaten medien mit hinterlistigen waffen wie z.B der comedy, etc die volksverdummung voranzutreiben. die gegenwehr der sogenannten intellektuellen ist leider schwach (das philosophische quartett o.ä., mit so etwas erreicht man sicher nicht die massen)
Doch wie aus dem nichts erhalten die guten (intellektuelle, gutmenschen, idealisten oder wie auch immer) unterstützung von einem menschen der den medialen betrieb voll und ganz verstanden hat.
bowling for columbine nutzt die methoden der modernen unterhaltung um das elend dieser welt nicht den eierköpfen, sondern jedem menschen dieser welt näher zu bringen.
Bowling for Columbine: freigegeben von feldbusch bis grass

insidermeinung
doc.schuh (7), 08.01.2003

als ich einem amy, der gerade hier zu besuch ist, die frage stellte, wie er den film fand, antwortete er : " genau so ist es ".

also doch noch
gufi (18), 06.01.2003

ich dachte schon das filmjahr 2002 endet ohne richtig gute überraschungen - natürlich abgesehen von wenigen spektakulären blockbustern, die aber eben nicht überraschen. doch dieser film tut einfach nur gut: unsere amifreunde denken durchaus auch mal über ihr eigenes handeln nach und bringen diese gedanken auch ins kino. gut zusammengestellt, ironisch und zynisch, schön provokant und äusserst anregend!!

Wichtig.
Colonia (683), 04.01.2003

Da sitzt frau in einem ausverkauften Programmkino mit vielen anderen scheinbar noch nicht ganz dumpfbackigen Menschen und freut sich über eben diesen Zustand. Ein klasse Film, ein absolut wichtiger Film, in den man jeden halbwegs denkenden Menschen schicken sollte, denn wir sind auf dem besten Wege, eine ähnliche "Kultur der Angst" zu entwickeln wie die US-Amerikaner. Die Angst wird auch hier täglich in den Medien geschürt, nur der Zugang zu den Waffen ist noch nicht ganz so einfach.
Randnotiz: Meine Freunde in Texas würden einen Film wie diesen nicht verstehen. Schade, dass er diejenigen, die es am allermeisten angeht, nicht erreichen wird.

zustimmung ...
tinetuschen (142), 05.12.2002

.. aller vorhergehenden beiträge: anschauen pflicht, darüber nachdenken ebenso. es ist wirklich erstaunlich in einem ausverkauften kino zu sitzen und einen dokumentarfilm zu schauen. aber es ist wunderbar das es sowas gibt.

Sehenswert
mr. kurtzman (168), 05.12.2002

Ein ungewöhnlicher Dokumentarfilm über die Angst der amerikanischen Gesellschaft vor der Kriminalität, dem Fremden und dem eigenen Mitbürger. Sich mit Waffen zu verteidigen ist in Teilen der USA eine Selbstverständlichkeit geworden. Die Tatsachen werden teilweise mit Ironie dargestellt ohne aber zynisch zu wirken. Eine unglaubliche hohe Ziffer von getöteten Menschen, die sich bekanntermassen bis in die Schulen ausweitete. Interessant fand ich die Frage, warum die Gesellschaft ängstlich reagiert. Ich denke, dass man den Medien tatsächlich eine grosse Verantwortung zuschreiben kann, die auf Sensationen aus ist und den Bürgern mit Panik an die Bildschirme bannen möchte. Die Tatsache, dass man durch Panikmache in den Medien den übertriebenen Kauf von Produkten anregt, fand ich ebenfalls erwähnenswert. Bedenklich waren auch aussenpolitische Beteiligungen der letzten Jahrzehnte und wie sie an der negativen Beeinflussung an anderen Staaten dazu beigetragen hat, um sich letztendlich einen Vorteil zu verschaffen, der auf Kosten von vielen Menschen verursacht wurde. Klarer wird es übrigens am Exil-Chilenen-Beitrag von Ken Loach ?September, 11? dokumentiert. Diese Filme tragen hoffentlich nicht dazu bei den Antiamerikanismus zu nähren, obwohl ich umgekehrt nicht verstehen kann, wie man einer Regierung dieses vorwerfen kann, die mal nicht mit der amerikanischen Aussen- und Verteidigungspolitik im Einklang ist.

ENDLICH !
klumpatsch (1), 05.12.2002

Heureka:
Welch genußvolle Fibel der richtigen Fragen.

Sollte als Pflichtveranstaltung für jede Geschichts-/Soziologie-/VWL-/BWL-/Politik-Klasse vorgesehen sein - allein schon wegen der dann auftretenden Kontroversen....

Unbedingt anschauen und Meinung bilden.

Bemerkenswert ...
Raspa (391), 02.12.2002

ist vor allem, dass solch ein Film überhaupt im Kino läuft, und obendrein sogar offenbar recht erfolgreich ( natürlich immer relativ betrachtet ). Michael Moore ist eine echte Type, kommt wie ein All-American-Guy daher, den man eher mit einem Sixpack als mit einem Mikro in der Hand erwartet. Manches ist ein bisschen manipulativ, aber insgesamt macht es schon Spaß zuzuschauen, mit welcher Hartnäckigkeit Mikey den Dingen auf den Grund zu gehen versucht. Den mutigen Verleih, der diesen Film in die Kinos brachte, sollte man unterstützen - also: hineingehen!

Tut gut
otello7788 (554), 22.11.2002

Politisch inkorrekter, satirischer und teilweise auch dogmatischer Film, der zur richtigen Zeit kommt. Nachdem der Bush-Clan politisch nun durch die Siege in den Wahlen zum Kongreß und Repräsentantenhaus seine kriegstreiberische, unsoziale Politik ungehindert durchsetzen kann, tut jede oppositionelle Stimme gut, die man aus Amerika hören kann. Auch wenn Moore einen sehr eigenwilligen Stil hat, der alles andere als eine Dokumentation im klassischen Sinne ist, manchmal eher einer Polemik gleicht, so hat der Film doch große Momente und stellt die richtigen Fragen. Dies entschuldigt die inhaltlichen Schwächen allemal. Gut weil wichtig und (in der derzeitigen Stimmung) sehr mutig. (Hoffentlich erschießt niemand diesen Michael Moore. Die Ermordung Unbequemer hat ja große Tradition in den USA.)

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