Die Invasion der Barbaren
Kanada/Frankreich 2003, Laufzeit: 99 Min., FSK 12
Regie: Denys Arcand
Darsteller: Remy Girard, Stéphane Rousseau, Marie-Josée Croze, Marina Hands, Dorothee Berryman, Johanne-Marie Tremblay, Pierre Curzi, Yves Jacques, Louise Portal, Dominique Michel, Sophie Lorain, Antonio Cecchinato, Mitsou Gelinas, Isabelle Blais, Markita Boies, Micheline Lanctôt
Gottseidank nicht aus den USA
rheinsatz (7), 21.03.2004
die kanadier sind doch die beseren nordamerikaner.
Von hinten :-)
elvis (77), 18.02.2004
Was an dem Film so gut ist: er drängt sich nicht auf, sondern kommt schön langsam, in vielen
einfachen Szenen von hinten,bis zu dem Augenblick
da die Alltäglichkeit des Sterbens und der Umgang
damit wunderbar beschrieben werden.
Feiner kleiner Film
Raspa (392), 06.01.2004
Manche schreiben, sie hätten sich gelangweilt. Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, ich war im Gegenteil von Anfang bis Ende "drin" in dieser Geschichte. Geheult habe ich zwar nicht, wie einige Kritiker von der anderen Fraktion, aber der alte krebskranke Raubauz konnte einem schon ans Herz wachsen.
Interessant vielleicht noch, dass jemand, der ein Jahr in Quebec gelebt hat, die Personen und ihre Art zu kommunizieren sehr authentisch fand. Dies an die Adresse derjenigen, die die Dialoge unecht und gestelzt fanden.
Etwas dubios schien mir allerdings die Figur des Kommissars. Aber gut, das ist nur eine Petitesse in einem ansonsten gelungenen Film.
Weder gut noch schlecht
mr. kurtzman (168), 24.12.2003
Die Scheindialoge über Politik, die letztendlich Monologe waren, wirkten lächerlich, je länger der Film andauerte. Zuviel wurde reingezwängt und man verstand nicht, wieso die Personen plötzlich ein bestimmtes Gespräch aufgreiften. Die Figuren setzten ihren zynischen selbstkritischen linksintellektuellen Gesichtsausdruck ein und sprachen ihr Sprüchlein aus wie Theaterschauspieler bei der Probe. Wahrscheinlich erwartete der Drehbuchautor bei jedem Satz noch vom Publikum ein ?wie wahr?. Trotzdem blieb die Geschichte nicht uninteressant. Hätte man mehr daraus machen können.
Interessante Meinungen
otello7788 (554), 18.12.2003
Dreimal größte Ablehnung, dreimal euphorische Empfehlung. Spricht für die Qualität des Films, oder?
Leute, das ist ein FORUM und das könnte meiner Meinung nach ruhig etwas lebendiger sein!
schnarch...
DieFlo (4), 17.12.2003
Puuh, selten so gelangweilt, selten so häufig auf die Uhr geschaut, selten so auf den geknabberten Brezel konzentriert... Schade, versprach die Vorankündigung ein sensible Geschichte mit TIEFGANG.Leider ist hier jedoch nur die Sterbeszene wirlich tief, alles andere dreht sich gähnend langsam um sich selbst, die provokant gemeinten Erinnerungen an Sex sind einfach nur dröge und die gemeinsamen Erinnerungen der Alt-68 Freunde platt und schon 1.000 mal (besser)gehört. Ein hervorragendes Thema, leider verschenkt.
Überwiegend misslungen
Dr. Tom (57), 15.12.2003
Also, bei diesem Film ist viel Sand im Getriebe, ich denke, es liegt an Arcands verzweifelter Bemühung, ein schwieriges Thema (Sterben) unbedingt locker angehen zu wollen. Das, was komisch sein soll, verkümmert zum Kalauer oder zur glatten Peinlichkeit (die thematisierten und ausgebreiteten Sexphantasien etwa), der kollektive Rückblick auf all die politischen "Irrtümer" der Jugend (Anarchismus, Feminismus, Existentialismus etc.) ist, dermaßen platt vorgetragen, einfach dumm und lächerlich. Die schauspielerischen Leistungen erscheinen mir diskutabel, irgendwann glaubte ich den Akteuren ihre - sei's schrill, sei's leise - inszenierten Gefühle nicht mehr. Gnadenlos zerredet wird, was man als Zuschauer gerne selbst erschlossen hätte.
Furchtbar
waschsalon (19), 14.12.2003
Entgegen des Rates meiner Freundin,diesen Film (trotzdem er Choices Wochentip war) nicht anzusehen,war ich letzten Sonntag drin.
Und ich muss sagen,dass mich selten ein Film so wenig emotional berührt hat,wie dieser.
Die Idee,einem totkranken Vater die letzten Tage noch mit Heroin,Wein und ehemaligen Mätressen zu versüssen,ist süss.Aber es hapert doch sehr an der glaubwürdigen Umsetzung.Schlechte bzw. pseudeointellektuelle Dialoge der Freunde,die sich um den Sterbenden versammeln.Die Abzeichnung einer Liebesbeziehung zwischen Sohn und Heroinbeschafferin von Anfang an.Der immerselbe Gesichtsausdrucks des vom coolen Börsianers zum weichgespülten Versteher mutierten Sohnes...
Nicht mein Geschmack.
Das einzige,was mich etwas berührte,waren die Videos,die die auf hoher See schippernde Tochter per Satellit auf das Laptop schickt.
Bitte kein Geld dafür ausgeben,und wenn dann höchstens im Rex.
Der Tod und die Liebe
otello7788 (554), 10.12.2003
Ich ringe mit den Worten um die Emotionen zu beschreiben die dieser Film bei mir ausgelöst hat. ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll. Der zweite Film aus Kanada nach "Mein Leben ohne mich", der mich so aus dem Kino gehen läßt. Dort haben die Filmemacher wohl die Freiheit und den Mut, Filme zu machen, die unser tiefstes Tabu berühren: Unsere Angst vor dem Tod.
Remy wird sterben, aber sein Sohn, seine Familie und seine Freunde machen ein Fest aus seinem Tod. Er hat den Sinn des Lebens nicht gefunden, aber er hat den Saft des Lebens in all seinen Zügen genossen. Diesen Abschied mitzuerleben, ist zusammen mit "Mein Leben ohne mich" das wohl schönste und bewegendste Kinoerlebnis des Jahres.
Lieber Juggernaut: Ich habe geheult, taschentücherweise. Ich fühle mich jetzt aber nicht weniger männlich, eher im Gegenteil. Ich will nur Mut machen fürs nächste Mal...
empfehlenswert
Kathi (1), 03.12.2003
Tiefgängiger, unbedingt sehenswerter Film. Leider sind Ausschnitte überhaupt nicht aussagekräftig und schrecken vielleicht ab; einfach reingehen und angucken.
Ergreifend
juggernaut (162), 03.12.2003
Bissiger bis böser Witz, liebevolle Ironie, Melancholie, familiäre Konflikte, wahrhaftige Gefühle...hier ist einfach alles stimmig und glaubwürdig, von einem hervorragenden Schauspielerensemble umgesetzt und direkt unter die Haut des Zuschauers injiziert. Das ist einer der intensivsten und ergreifendsten Filme, die ich je gesehen habe. Während der Sterbeszene hätte man im fast voll besetzten Saal eine Stecknadel fallen hören können. Aber irgendwie wird unsereins anscheinend mit einem Männer-weinen-nicht-zumindest-nicht-im-Kino-Gen geboren. Dabei war dieser Film wirklich zum Heulen schön. Und den nächsten Sportreporter, der irgendwas von ?Emotionen pur? faselt, pack ich am Schlafittchen und schlepp ihn eigenhändig in ?Die Invasion der Barbaren?.
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Toleranz zum Jahresende
Mit Kino zu mehr Empathie finden – Vorspann 12/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24