Leid und Herrlichkeit
Spanien 2019, Laufzeit: 112 Min., FSK 6
Regie: Pedro Almodóvar
Darsteller: Antonio Banderas, Asier Etxeandia, Leonardo Sbaraglia
>> www.studiocanal.de/kino/leid_und_herrlichkeit
Alterswerk
Raspa (396), 15.08.2019
Als Theodor Fontane im Alter einmal unter depressiven Schüben litt, riet ihm sein Arzt, doch einmal über seine Kindheit zu schreiben. So entstand "Meine Kinderjahre", die Arbeit daran löste seine Schreibblockade, und er war wieder beriet für die großen Romane "Effi Briest" und "Der Stechlin". Einen ähnlichen Eindruck kann man hier gewinnen. Erst die Arbeit an der eigenen Kindheit verschafft dem alternden und kränkelnden Regisseur, wunderbar verkörpert von Banderas, wieder die Lust am Filmemachen. Freilich wirkt die Aufzählung der vielen Krankheiten doch ein wenig larmoyant. Das Erzähltempo ist eher gemächlich, es ist kein Film für Zuschauer, die Wert auf dynamische Handlung legen. Mir hat er aber, nehmt nur alles in allem, doch gut gefallen.
Rückschau und Ausblick
woelffchen (597), 12.08.2019
Diesen Film kann eigentlich erst jemand richtig verstehen und angemessen bewerten, der als 70jähriger (oder älter) den größten Teil seines Lebens bereits hinter sich hat, um rückblickend die schönen Jahre seines Lebens betrachten und die Gegenwart und die noch vor ihm liegenden Jahre realistisch einschätzen zu können. Es kommen nämlich – für den einen oder anderen, mehr oder weniger – „die Tage des Übels und die Jahre, von denen du sagen wirst: Ich habe kein Gefallen an ihnen.“ (Zitat: Bibel, Kohelet 12:1) Insofern ist dieser Film von Pedro Almodovar eine außerordentlich ehrliche, realistische und überzeugende Arbeit, die nur vor dem Hintergrund seines Lebens – wenn auch nicht in absolut autobiographischer Hinsicht – zu verstehen ist. Für mich, 78 J., ist es der erste Film von P. A., der mich in seiner gesamten Aussage und Botschaft sehr angesprochen hat, um das banale Wort “gefallen“ zu vermeiden, denn ich habe mich im Verlauf der unterschiedlichen Handlungsebenen manchmal selbst gesehen. Meine Bewertung – unter der Alters-Einschränkung s.o.: Sehr sehenswert.
Zum Weglaufen!
govrim (17), 27.07.2019
Dieses traurige Spätwerk strotzt vor Langeweile. Die vielen Kritiker, die diese Schande hochjubeln, scheinen einen anderen Film gesehen zu haben. Zwei Stunden Tortur!
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