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Wo ist Anne Frank

Heldin im Dunkeln

20. Februar 2023

Die Filmstarts der Woche

Anne Franks Geschichte wird in die Gegenwart katapultiert: Nach den beiden preisgekrönten „Waltz with Bashir“ (2008) und „The Congress“ (2013) legt Ari Folman mit „Wo ist Anne Frank“ (Cinenova, Filmhaus, Lichtspiele Kalk, Rex) nun ein weiteres Meisterwerk seiner experimentellen Animations-Kunst vor. Und der Sohn von Holocaust-Überlebenden stellt sich dabei einer großen künstlerischen wie moralischen Herausforderung, indem er das schon unzählige Male von allen nur erdenklichen Medien interpretierte „Weltdokumentenerbe“ aus seiner Historie in die Jetztzeit holt: Ein Kunstgriff, der einerseits ein neues, junges Publikum unterhaltsam für unsere unrühmliche Vergangenheit sensibilisiert – aber auch Parallelen zur Gegenwart zieht. Die wirken bisweilen zwar ein wenig bemüht, werden aber durch das beeindruckende Animations-Design und den emotionsgeladenen Soundtrack von Karen O und Benjamin Goldwasser zu einem berührenden Erlebnis.

Joachim Meyerhoff wuchs mit seinen beiden älteren Brüdern auf dem Gelände einer Kinder- und Jugendpsychiatrie in Schleswig-Holstein auf, sein Vater war Leiter der Institution. Mit „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ (Cinedom, Cinenova, Odeon, Rex, Weisshaus) kommt nun Meyerhoffs Roman auf die Leinwand – verfilmt von Sonja Heiss. Laura Tonke übernimmt die Rolle der Mutter, Devid Striesow spielt den Vater. In diesem Drama reichen sich Glück und Leid mal munter, mal schmerzvoll die Hand. Und Heiss versteht es, das Ganze wundervoll im Gleichgewicht zu halten. Das Drama folgt Joachim und den familiären Konflikten von 1974 bis ins Jahr 1996. Merlin Rose, der Meyerhoff als 25-Jährigen verkörpert, hat nicht mehr viel Spielzeit im Schlussakkord, und so überzeugen vor allem Camille Loup Moltzen als siebenjähriger und Arsseni Bultmann als 14-jähriger Joachim. Erwähnt werden muss die außerordentlich gelungene Einbindung von Patient:innen mit geistiger Behinderung.

Außerdem neu in den Kinos: Marine Barnérias' MS-Doku „Rosy - Aufgeben gilt nicht“ (Odeon), Astar Elkayams Liebesgeschichte „Two“ (20.2. im Cineplex), Shekhar Kapurs romantische Komödie „What's Love Got to Do with it“ (Cinedom, Cineplex, Residenz, Rex, UCI, OmU im Metropolis, OV im Cinedom und UCI) und Will Merricks und Nicholas D. Johnsons Thriller „Missing“ (Cinedom, Cineplex, UCI, OV im Cineplex).

Redaktion choices.de

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