Es gibt 28 Beiträge von film-marathon-läufer
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07.11.2005
Sein und Haben ist ein sogenannter künstlerischer Dokumentarfilm, die sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit erfreuen können. Diese künstl. Dokus setzen den Schwerpunkt nicht auf "die Sache", die Materie oder das Thema, sondern auf das Erzählen an sich, auf die Bilder und auf Stimmungen die mit der Kamera festgehalten werden. Diese Dokus konzentrieren sich also nicht darauf einen Fakt nach dem andern zu liefern, sondern darauf dem Zuschauer auf eine subtile Art und Weise ein Gefühl für das zu vermitteln, worum es in dem Film geht.
Etre et avoir erzählt sehr langsam von einer kleinen altersgemischten Klasse mitten im Nirgendwo und ihrem Lehrer.
Der Film bietet wunderschöne Landschaftsbilder, und Aufnahmen von einem Klassenraum wie man sie noch nicht kannte. Die sehr vorsichtig und gut eingesetzte Musik passt sich den Bildern sehr gut an, und schafft wiederum eine ganz eigene Atmosphäre. Die Kamera ist immer mittendrin im Geschehen, man ist Zuschauer also nicht ein neutraler Beobachter, weil kaum noch Distanz zu den Menschen und den Situationen besteht. Gesprächen und Emotionen werden so eingefangen, dass kaum etwas verlorengeht, weil die Kinder sich bis auf ganz wenige Situationen nicht von der Kamera eingeschüchtert fühlen.
Der Filmemacher Philibert muss wohl allein schon vor den Aufnahmen viel Zeit in dieser Schule mit diesen Kindern verbracht haben, er muss eine Beziehung zu ihnen aufgebaut haben, dass genug Nähe und Vertrauen besteht, dass die Kinder nicht gehemmt sind, allerdings auch soviel Distanz, dass die Kinder nicht zu sehr durch seine Anwesenheit abgelenkt sind.
Große Achtung!8/10 Punkte
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07.11.2005
Kamerafahrten wie in diesem Film habe ich noch nie in meinem Leben gehsehn, die sind jedenfalls bestimmt nicht vergleichbar mit den blöden verwackelten Handkameras eines Blair-Witch-Projects!
Die Schnitte sind auch sehr gelungen, und der intelligente Einsatz von Musik und Sound ist gut wie selten zuvor!
Der Film fängt schon genial an, mit unserem lieben Mr. Menschenfeind, und seinem Freund der "das westliche Syndrom" durchschaut hat.
Die anschliessenden Szenen sind von einem rasend schnellem Erzähltempo und wirklich unglaublichen und innovativen Kamerafahrten geprägt. Es dauert ein bisschen bis man richtig in das Geschehen reinkommt, doch nach einer Weile wird der Film auch ruhiger und verständlicher.
Besonders interessant finde ich, dass der Film rückwärts erzählt wird, obwohl der eigentliche Höhepunkt oder die Schlusspointe ganz am 'Anfang' stattfindet. Das ist mutig, weil es unter solchen Bedingungen schwierig ist die Spannung zu halten, vor allem, wenn man bedenkt, dass der Film kontinuirlich langsamer und ruhiger wird. Die Spannungskurve geht also Stück für Stück immer weiter runter, trotzdem hat der Film es geschafft die Spannung bei mir aufrecht zu erhalten.
Gaspar Noe schockt mit der längsten Vergewaltigungsszene der Filmgeschichte, die kaum aus dem Film wegzudenken ist, da sie das Verhalten der Hauptdarsteller teilweise nachvollziehen lässt, ohne es in irgendeinerweise zu rechtfertigen.
Die Vergewaltigung steht also im Mittelpunkt des Films, sie bedingt erst die Wende des Films.
Das hat es soweit ich weiss, noch nicht gegeben, dass eine so willkürliche und brutale Vergewatigung solch eine zentrale Rolle in einem Film spielt.
Die Schauspielerleistungen in diesem Film sind absolut genial und glaubwürdig.
Ein wahrscheinlich nicht kleiner Teil dieser Leistungen sind Noee zu verdanken, der seine Schauspieler in sehr extreme Situationen gebracht haben muss, um eine solch intensive Atmosphäre und solch extreme schauspielerische Leistungen zu schaffen.
Ich glaube nicht, dass Noee einfach nur schocken möchte (wie einige Kritiker behaupten) natürliche möchte er shocken und das tut er auch konsequent, das aber bestimmt nicht sein eigentliches Ziel ist.
Ich glaube auch nicht, dass dieser Film als Sozial- oder Milieu-Studie zu verstehen ist, vielmehr zeigt er ein Tag dreier Durchschnittsfranzosen, es sind alles realistische Situationen die tatsächlich passieren können, deshalb kann dieser Film auch einen so schlechten Nachgeschmack beim Zuschauer hinterlassen; dieser Film verzichtet auf ein Urteil, er beschränkt sich darauf die Ereignisse kunstvoll darzustellen. Ich weiss ehrlich gesagt auch nicht wie dieser Film zu verstehen ist, allerdings ist es für mich ein gelungenes kunstwerk, und diese kann man nicht immer nachvollziehen, und wie wir wissen sind Interpretationen immer subjektiv, deshalb verzichte ich darauf zu interpretieren.
Noch besser als MENSCHENFEIND!!!Ich bin sehr gespannt, was dieser Regisseur noch weiteres zu bieten hat....9/10 Punkte
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07.11.2005
Brillante Schauspieler, sehr schöne Aufnahmen und eine sehr intensive Atmosphäre hat hier Wong Kar-Wai zusammengebracht.
Leider spricht mich die story nicht ganz an...aber definitiv besser als der Sequel 2046!
Leider nur 6/10 Punkte
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07.11.2005
Dieser Film ist trocken und kalt wie die Charaktere in dem Film selbst!!!
Er ist auch mit Humor reich bestückt, allerdings verhält sich dieser sehr subtil, und mehr Schmunzler als richtige Lacher aus!
Originelle Story mit interessanten bizarren, nette Schauspieler, Regiearbeit nicht übermäßig beeindruckend aber gut und selbstsicher....Tarantino a la Danska 7/10 Punkte
P.S: Unbedingt zu sehen ist der Vorgängerfilm des Regisseurs: Dänische Delikatessen!....noch trockener, nordischer und kälter....
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07.11.2005
Ich hatte bereits sehr lange darauf gewartet mir diesn Film anzusehen....und ich wurde nicht enttäuscht!!!
Was mich so erwartet hat wusste ich kein bisschen, ich wusste nur, dass Takashi gute Filme macht und, dass auch dieser Film kein Blatt vor den Mund nimmt.
Die Story ist sehr intelligent aufgebaut, da der Zuschauer immer einen gewissen Einblick bekommt in das was passieren wird, allerdings nie genau vorhersagen kann, was als nächstes kommt! Als Ichi als Figur langsam eingeführt wurde, musste ich an "Danny the Dog" denken, da es gewisse Parallelen gibt, allerdings würde ein Vergleich sehr schlecht für 'Danny' ausfallen.
Es erscheint alles sehr unklar und verworren, durchaus mit Absicht!, und Takashi Miike nimmt tatsächlich kein Blatt vor den Mund, weder was die Obszönität der Charaktere noch was die krasse Gewaltdarstellung angeht!...dafür bin ich sehr dankbar!
Über die Darstellung solch exzessiver Gewalt lässt sich natürlich streiten, aber ich fand ich sie in diesem Film einerseits sehr ästhetisch und kunstvoll inszeniert, andererseits war sie genre-bedingt notwendig, da es um Yakuzas geht die tatsächlich kein Blatt vor den Mund nehmen; ausserdem gehört Gewalt zur Natur des Menschen und ist (gerade in der japanischen!) sehr tief in der Gesellschaft verankert, der Film möchte diese Extreme zeigen, die es durchaus auch in der Realität gibt!
Ich persönlich würde mir wünschen, dass Gewalt nur im Rahmen von guten Filmen existiert; nicht aber in der Wirklichkeit, denn da ist diese überflüssig.....
Ein innovativer, spannender, unterhaltsamer und zum Nachdenken anregender Film. 9/10 Punkte
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07.11.2005
Dieser Film ist einfach unglaublich, vor allem wenn man keine Ahnung hat in welche Richtung der Film gehen könnte...
Einzigartig wie aus der konventionellen Story am Anfang, sich das entwickelt was später den Film ausmachen wird.
Miike liebt es Konventionen zu brechen, und die Unberechenbarkeit der Menschen darzustellen, beides ist in diesem Film definitiv gelungen.
Sehr dichte und intensive Atmosphäre, trotz oder gerade wegen des langsamen Erzähltempos und dank der Schauspielerleistungen wirkt das Ganze glaubwürdig(so unglaublich das alles auch sein mag!)
Asiatisches Kino vom allerfeinsten...9/10 Punkte
P.S:Wer diesen Film mochte sollte sich unbeding Takashi Miike's 'Visitor Q' reinziehen!!!!
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07.11.2005
Echt sehr amüsant diese Doku-Fiktion über die Stadt der Zigeuner...
Am Filmanfang weiss noch nicht so recht wo einen der Film so hinführen könnte, allerdings merkt man irgendwann, dass einfach immer neue von diesen skurrilen Charakteren vorgestellt werden....
und die Geschichten die über diese Figuren erzählt werden sind total süss, und können ein Gefühl für das leben in so einer Zigeunerstadt geben.
Die "Schauspieler", bzw. Charaktere gibt es alle wirklich, und sie leben auch tatsächlich in dieser Stadt, wahrscheinlich ist an jeder einzelenen dieser Geschichte soger was Wahres dran, nur dass sie mit viel Fantasie und Sinn für Humor ausgeschmückt wurden, deshalb Doku-Fiktion (halb Doku, halb Fiktion!)
Sehr erwähnenswert bei dem Film ist auch die Kamera-Arbeit, vor allem die Wechsel von Farbe zu Schwarz-Weiss (mit alter Kamera aufgenommen?)
Alles in allem ein ein unterhaltsamer Film, der sowas wie ein Lebensgefühl vermittelt...7/10 Punkte
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24.10.2005
Sofia Coppola schafft es wie in Virgin Suicides auch, eine einzigartige Atmosphäre zu schaffen, die die zwischen totaler Leichtigkeit und absoluter Melancholie pendelt, ohne zuviel des einen oder anderen zu beinhalten.
Ein Film der wie seine Hauptdarstellerin es schafft zu verzaubern, und wenn der Zauber einmal gewirkt hat, hält er auch an.
Die Tatssache, dass ein (amerikanischer) so langsam erzählter Film in einer schnellebigen Stadt wie Tokyo spielt ist schon sehr skuril und interessant.
Wunderschöne Kameraführung und Bildsprache, treffen auf einzigartiges Schauspiel und ein sehr gelungenes Drehbuch. Bill Murray besser als jemals zuvor und Scarlett Johansson einfach zum Verlieben!
Situationen und Begenungen erinnern etwas an Jarmusch's Charaktere un deren Beziehungen untereinander, bei den man so ganz leise in sich hinein lachen muss, weil sie einerseits sehr nah am Leben gegriffen sind, andererseits eben nur aus solch einem Film stammen können.
Ich bin sehr gespannt was Sofia Coppola uns als nächstes bescheren wird!
8/10 PUNKTE
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24.10.2005
Ein wunderschöner Film über Jugendliche, Eltern und den Prozess des Erwachsenwerdens.
Larry Clark hat sich bei weitem selbst getoppt... nicht nur weil er mutiger ehrlicher und direkter mit Tabu-Themen umgeht, sondern weil er der "Realität" noch ein Stückchen näher kommt: Ich weiss nicht wie, aber er kriegt die Schauspieler dazu so zu spielen, als würden sie gar nicht spielen, der Effekt beim Zuschauer ist, dass man vieles für wirklich real halten kann.
Vorwürfe (wie schon bei Kids) der Film sei zu voyeuristisch und/oder zu pornographisch, halte ich für völlig unangebracht und rückschrittlich.
Der Film hat man nämlich nicht das Niveau vom täglich in den Medien erscheinendem und sehr weit verbreitetem Voyeurismus, sondern sowohl intellektuell emotional als auch sozial einiges zu bieten. Es ist schon alles sehr gut überlegt, nicht so spontan und willkürlich wie vielleicht teilweise bei 'Kids', eine gesellschaftskritik, wie es nicht viele von gibt. Gerade die sexuellen Szenen halte ich für Schlüsselszenen, weil sie Blicke, Momente und Emotionen einfangen, die einerseits für sich sprechen, andererseits weitere Aufschlüsse über die Charaktere geben. Daher wäre eine geschnittene Version ein Desaster und eine Beleidigung für Künstler und auch Zuschauer(die den Film weniger verstehen würden).
Einmalig, sowas von direkt und ehrlich wie man einen Spielfilm wahrscheinlich noch nie erlebt hat.
8.5/10 PUNKTE
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24.10.2005
Ein sehr schönes Scorsese-Werk, hervorragend besetzt und gespielt insgesamt gut in Szene gesetzt.
Irgendwie Kult...
aber ein Vergleich mit THE GODFATHER würde fatal ausfallen!
7/10 PUNKTE
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24
Ungewöhnliches Liebesdrama
„Alle die du bist“ im Odeon – Foyer 05/24
Doppelter Einsatz für „Afrika“
Spendenaufruf des Afrika Film Festivals – Festival 05/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24