Es gibt 597 Beiträge von woelffchen
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20.11.2016
Auch auf die Gefahr hin, von einigen Lyrikliebhabern und -kennern als Ignorant und Kulturbanause, der den tieferen Sinn und Gehalt dieses Films nicht richtig verstanden hat, bezeichnet zu werden, ist „Paterson“ der m.E. schwächste und langweiligste Film von Jim Jarmusch, den ich in den vergangenen ca. 20 Jahren aus seiner Werkstatt gesehen habe, mag er auch noch so poetisch sein, denn in diesem Film passiert wenig, was einen Zuschauer begeistern könnte - und davon jede Menge. Gedichte kann ich in Büchern lesen und meiner Phantasie dabei freien Lauf lassen, wenn ich das möchte, aber ein Spielfilm begrenzt meine Phantasie auf das Geschehen auf der Leinwand, und dies kann mich fesseln oder auch nicht. Hier tat er es nicht. Er ist Lichtjahre entfernt vom grandiosen „Only lovers left alive“ (2013), und auch „Broken flowers“ (2005) und „Ghost Dog - Der Weg des Samurai“ (1999) spielen in einer wesentlich höheren. d.h. phantasievolleren und unterhaltsameren Liga als „Paterson“. Da kann ich meinen kurzen Text auch nur mit einer Lyrik beschließen: „Wake up, little Jimmy, wake up!“
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13.11.2016
Mit der Hilfe von "Dream Act" versuchen junge Mexikaner nach Ableistung ihres freiwilligen Militärdienstes in der US-Army, nachdem sie mit gefälschten Papieren illegal über die Grenze gekommen sind, eine Aufenthaltserlaubnis in den USA zu bekommen. Sie riskieren dabei ihr Leben und können ggf. als (Kriegs-)Tote - sozusagen posthum - noch amerikanische Staatsbürger werden. Schöne Aussichten!
Nero ist einer von ihnen, der unter allen Umständen sein Glück versuchen will - letztlich aber scheitert.
In mehreren Episoden werden seine Aktivitäten dargestellt - vom Überklettern des Grenzzaunes bis zu seiner Festnahme als US-Soldat in Afghanistan. Die Episoden unterscheiden sich in ihrer Qualität ganz beträchtlich. Nach einem recht guten Start und einem noch ganz akzeptablen Mittelteil gerät der Film mehr und mehr in ein Nirwana von unrealistischen und langatmigen Darstellungen, die in einer schwer verständlichen Schlußsequenz dann ihr Ende finden. Fazit: Von teilweise lebendiger Unterhaltung bis langatmigen und blutleeren Sequenzen wird in knapp zwei Stunden zwar viel geboten, was aber fehlt ist ein homogenes Drehbuch, das dem an sich interessanten und aktuellen Thema das nötige Gewicht verliehen hätte.
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06.11.2016
In dieser Comic-Verfilmung der ‚Marvel’-Serie, die bisher als unverfilmbar galt, aber mit Hilfe der Computertechnik doch weitergehende Dimensionen einigermaßen darstellen konnte, gibt es also über die alltäglichen 3-D-Leinwanddimensionen noch einige andere, z.B. die ‚Spiegeldimension’ und die sog. ‚Astralleib’-Dimension, die schon in der Anthroposophie-Lehre des Rudolf Steiner detailliert beschrieben und zum Zwecke der Erlangung erklärt wird. Es handelt sich gewissermaßen um einen ‚seelischen Leib’, der sich aus dem Körper entfernen kann, um dann sein Unwesen betreiben zu können. Insgesamt ein Science-Fiction-Film der bekannten Machart: Viel Sci-Fi-action und eine recht blutleere Geschichte, die auch trotz hochkarätiger Besetzung: Benedict Cumberbatch, Tilda Swinton und Rachel McAdams nicht besser wird. Nicht unbedingt sehenswert, es sei denn, man ist ein Sci-Fi-Comic-Filme-Fan.
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29.10.2016
Das Gerippe von Ibsens „Wildente“, von Simon Stone schwerpunktmäßig etwas verändert und in die heutige Zeit verpflanzt, zeigt alles in allem die charakterlichen Unzulänglichkeiten des Menschen in Bezug auf seine Schwachheit, Rachsucht und Leidenschaften und darüber hinaus die Brüchigkeit menschlicher Beziehungssysteme in Ehe und Familie. Erstklassig verfilmt, mit engagierten Schauspielern und stimmungsvollen Landschaftsaufnahmen störte allerdings die Untertitelung der englischen Originalfassung, die das dramatische Geschehen auf der Leinwand nicht voll zum Tragen kommen läßt. Aber so ist das bei O.m.U. leider immer. Daher ist es sinnvoll, sich vorher mit dem Verlauf der Handlung und den diversen Personen, anhand von Kritiken, z.B. filmstarts.de, vertraut zu machen, um nicht von 2 Seiten (Bild + Ton) überfordert zu werden. Fazit: Sehenswert
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23.10.2016
Das war kein ‚gleißendes Glück’, das da unter dem Deckmantel einer Sexualtherapie bzw. Gottfindung auf der Leinwand gezeigt werden sollte, sondern eher eine Tragikkomödie mit angepapptem Happy-End, die aber nicht überzeugen konnte sondern eher den Geruch von ‚gutbürgerlichem Schmuddelkino’ verbreitete. Trotz Starbesetzung ( U. Tukur und M. Gedeck) gelang es nicht, eine glaubwürdige Botschaft zu vermitteln, denn das Drehbuch war in sich nicht schlüssig, so daß das dauernde Herumgeplänkel mit optischen Einfällen auch nichts brachte. „Sven Taddicken hatte sich einen Titel der schottischen Erfolgsautorin A. L. Kennedy vorgenommen, um daran auf hohem Niveau zu scheitern. Denn all das, was in dem Kurzroman – oder der längeren Novelle – »Gleißendes Glück« durch Sprache entsteht, wird in den Filmbildern zum Tableau, zum reinen unbelebten Set oder zum Klischee.“ (epd). Das war also kein ‚gleißendes Glück’ sondern eher ein ‚entgleistes’.
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19.10.2016
Auf einmal steht man im Leben plötzlich vor einer Situation, in der es einem schwer fällt, sich zu entscheiden - u.z. sich richtig zu entscheiden. Die impulsiv gewählte Entscheidung kann richtig aber auch falsch sein. Dass davon viel abhängen kann zeigt dieser perfekt gemachte und erstklassig besetzte Film. Ein präzises Drama, über weite Strecken ein spannender Psychothriller im beschaulichen Altena in Sauerland. Fazit: Spannende Unterhaltung, die aber einen hohen Aufmerksamkeitsfaktor beim Zuschauer verlangt, um alles mitzukriegen.
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17.10.2016
Ein groß angelegter Film mit biographischen Elementen über das, wenn auch oft getrübte freundschaftliche Verhältnis des Schriftstellers Émile Zola mit dem Maler Paul Cézanne - von der Kindheit an bis zum Ende. Neben den Erfolgen Zolas, der es mit seinen Romanen zu Berühmtheit und Reichtum brachte, wird der schwierige Kampf um Anerkennung und Selbstfindung des Malers Cézanne in den Mittelpunkt des Film gestellt. Die schlechten Charaktereigenschaften Cézannes, seine Unfähigkeit, sich in gesellschaftliche Normen einzufügen, seine Grobheit im Umgang mit seiner Familie und mit anderen Menschen und sein Hang zum Sichabsondern nehmen einen breiten Raum in diesem Film ein. Dadurch verliert dieser Film einen durchgängigen Handlungsablauf und wird zu einem anstrengenden Unternehmen. Er ist daher weniger Unterhaltung, die den Betrachter mitnimmt auf eine Reise in die Vergangenheit als eine unangenehme Charakterstudie. Wer an biographischen Informationen über das Leben dieses Malers und seines Freundes Zola interessiert ist, kommt sicher auf seine Kosten. Das Motto: „Mach Dir ein paar schöne Stunden...“ bleibt dabei aber auf der Strecke.
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05.10.2016
„Nebel im August“ vermittelt eindrucksvoll anhand der Leidensgeschichte des 13jährigen Ernst Lossa, der 1942 - aufgrund der Einschätzung, als Angehöriger der „Jenischen“, eines auch als Zigeuner verunglimpften Teils der Bevölkerung, schwer erziehbar zu sein - in eine „Heil- und Pflegeanstalt“ verlegt wird, in welchen Dimensionen sich das Euthanasie-Programm der NS-Diktatur über einen Zeitraum von 1933 bis Juli 1945 - also noch zwei Monate nach Kriegsende - entwickelte und dem insgesamt ca. 200.000 Menschen zum Opfer fielen. Ein eindrucksvoller, schon jetzt mit zwei Preisen ausgezeichneter, sehenswerter Film von Kai Wessel über einen grausamen Bereich der jüngeren deutschen Geschichte.
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01.10.2016
„Bäumchen, Bäumchen wechsle dich...“. Eine verwirrende Geschichte, die mit viel Phantasie und Illusionen die Realitätsbezüge eines ganzen Ensembles von Personen immer wieder mit unvorhergesehenen Kurven und Wendungen durcheinander bringt. Das alles in schwarz-weiß - mit einigen in Farbe daherkommenden Momenten des Glücks - ist ein ungewohntes, jedoch sehenswertes Produkt des heutigen, in diesem Falle: französischen Kinos. (Michael Haneke läßt grüßen!) Wer’s beim ersten Mal nicht ganz versteht - beim zweiten Mal wird’s wohl klappen! Trotz düsterer Stimmungen - ein sehenswertes Oeuvre.
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01.10.2016
Ein interessantes, informatives und letztlich trauriges Biopic über das Leben eines mutigen jungen Mannes, Edward Snowden, der seinen Mut, die Welt vor den Gefahren einer Überwachungsdiktatur zu warnen und letztlich auch zu schützen, damit bezahlen muß, nicht mehr in seine Heimat zurückkehren zu dürfen und in Russland sein Leben verbringt. Fazit: Nicht nur für politisch Interessierte: Sehenswert
Zermürbte Gesellschaft
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„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
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Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
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Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
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Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
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Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
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Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
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Die schwierige Situation in Venezuela
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Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24