Kulturelles und Künstlerisches
Freitag, 5. März: Obwohl die Veranstalter die etwas lichten Reihen monierten, denn tags davor war man in Düsseldorf vor ausverkauftem Haus aufgetreten, versetzten zwei der vier brasilianischen Hauptdarstellerinnen von „Antonia“ auch das Publikum des Rex in Begeisterung. Nach der Vorführung gaben sie Songs aus dem Film und einige Solo-Titel zum Besten. Am Ende griff dann Negra Lis Ehemann, der eigentlich nur zur Betreuung des gemeinsamen Babys und zur moralischen Unterstützung mitgereist war, ebenfalls zum Mikrofon und überzeugte mit einem stimmgewaltig dargebotenen Reggae-Song. Aber kein Wunder, denn als „Junior Dread“ ist auch er in seinem Heimatland eine Szenegröße.
„Die Fremde“ im Odeon
Sonntag, 14. März: Einmal im Monat lädt die Filmsociety an wechselnden Veranstaltungsorten in Köln zum Filmschauen mit anschließendem Gespräch mit den Machern. Dieses Mal waren mit dem beeindruckenden Film „Die Fremde“ die Debütregisseurin Feo Aladag und ihre grandiose Hauptdarstellerin Sibel Kekilli im Odeon-Kino zu Gast. Aufgrund der großen Nachfrage lief der Film zeitversetzt in beiden Sälen des Hauses. Das Publikum lobte einhellig die hohen empathischen Leistungen der Regisseurin, die alle Beteiligten in ihrem deutsch-türkischen Ehrenschuld-Drama komplex zeichnete und damit sämtliche Positionen zumindest nachvollziehbar werden ließ. Sibel Kekilli konstatierte, dass sie beim Spiel emotional an Grenzen stieß wie selten zuvor.
„498, 3rd Ave.“ im Kölner Filmhaus
Montag, 15. März: Als Gemeinschaftsveranstaltung der Dokumentarfilminitiative und des NRW Landesbüros Tanz gab es ein Wiedersehen des 1967 gedrehten Films über den Tänzer und Choreografen Merce Cunningham. Der Regisseur Klaus Wildenhahn, der persönlich anwesend war, stellte sich anschließend den zahlreichen Fragen des interessierten Publikums. Dabei machte er keinen Hehl daraus, dass ihm der letztes Jahr im Alter von 90 Jahren verstorbene Künstler sehr unsympathisch war und er die Dreharbeiten ausgesprochen langweilig fand. Aus der Not machte Wildenhahn eine Tugend und schuf einen ungewöhnlichen Dokumentarfilm mit geschultem Blick auf Nebensächlichkeiten, die aus dem Auftrag doch noch etwas Besonderes machten.
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